was fehlt ...: ... Vulva-Expertise
Mit seiner zweiten Geburt hat er es bis in die angelsächsische Qualitätspresse geschafft: Der junge US-Amerikaner, der am Freitag auf dem Gelände des Instituts für Mikrobiologie der Tübinger Universität aus einer Vagina-Skulptur gerettet werden musste. Der Austauschstudent hatte sich auf eine alberne Wette mit Mitkommilitonen eingelassen, der wahrscheinlich reichlich Hihihi und pubertäre Zoten vorausgegangen waren. Jedenfalls stieg der Austauschstudent schließlich wagemutig wie Höhlenforscher Westhauser in das Kunstwerk des Peruaners Fernando de la Jara ein, um dann einfach in ihm stecken zu bleiben. Allerdings nicht in 1000 Meter Tiefe, sondern nur von der Hüfte abwärts.
Der arme Mensch lag also wie nur halb zur Welt gebracht auf dem Boden vor der Skulptur, wehrlos gegenüber den Umstehenden, die sofort das Handy zückten und auf den Auslöser drückten – mit der Folge, dass Fotos der Szene durch die sozialen Netze gereicht wurden. Immerhin riefen sie dann doch noch bei der Feuerwehr an. Die schickte gleich 22 Geburtshelfer vorbei, die nicht einmal Hilfsinstrumente wie einen Seilzug oder gar Hammer und Meißel brauchten, um den Austauschstudenten wieder auf die Beine zu stellen. Ein paar geübte Handgriffe taten es auch.
Die Skulptur trägt übrigens den hübschen indianischen Titel „Chacán-Pi“, zu deutsch: Liebe machen. Sollte es sich für den Austauschstudenten bei seinem Ausflug um die erste erotische Begegnung mit der weiblichen Physiognomie handeln, wünschen wir ihm natürlich für die Zukunft weniger verklemmte Abenteuer - am besten auch solche ohne unliebsame Zuschauer (op).
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