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verdrehtErleuchtung erwünscht

Der Kampf gegen die Drogenkriminalität braucht mal wieder einen neuen Dreh, dachte sich Dennis Gladiator von der CDU. Durch seine kleine Anfrage in der Hamburgischen Bürgerschaft wissen wir jetzt, woher die Dealer auf Hamburgs Straßen kommen. Das Ergebnis: 44,2 Prozent der Dealer kommen nicht aus Deutschland.

Diese Zahl muss sich Gladiator dann irgendwie zurechtbiegen, damit er in der Mopo die schnellstmögliche Abschiebung der nichtdeutschen Straftäter fordern kann. „Die hohe Zahl ausländischer Täter ist erschreckend“, lässt er verlautbaren. Unbeirrt davon, dass mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Hannes Stoff anbietet als ein Ali. Lieber dreht er sie so, wie er sie gern hätte und schürt weiter Angst vor finsteren Ecken und finsteren Männern.

Angesichts der Wahrnehmung wie etwa an der Hafenstraße in St. Pauli erscheint seine absurde Drehung der Zahlen für den einen oder anderen vielleicht plausibel. Genau an dieser Empfindung mancher Bürger*innen setzt der Gladiator an und schürt weiter Ängste. Seine ultimative Lösung: öffentliche Räume besser zu pflegen und zu beleuchten. Zwielichtige Gegenden sind für ihn offensichtlich der Ursprung des gesellschaftlichen Übels. Symp­tombehandlung statt konstruktiver Ursachenforschung.

Bleibt zu hoffen, dass er im Lichte seiner geforderten Beleuchtung erkennt, wie realitätsfern seine Sicht der Dinge ist. Vielleicht hilft es ihm, wenigstens mal genauer hinzusehen. Ob da Lampen helfen, bleibt aber fraglich.

Katharina Gebauer

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