piwik no script img

taz🐾sachenHomeoffice: einsam, aber taz

Mitte Dezember bei der taz ein Praktikum anzufangen ist eine zähe Angelegenheit. Auf eine verschickte Mail kommen postwendend fünf zurück – Abwesenheitsnotizen. Das Virus (und seine Muta­tionen) bremst die halbe Welt aus. Die Redaktionsräume der taz sind da nicht ausgenommen. Vom Mythos des geschäftigen Hin- und Herlaufens, der bimmelnden Telefone, der Gesprächsfetzen von Besprechungen haben wir Prak­ti­kan­t*in­nen uns verabschiedet. Manchmal vernimmt man aber doch Lebenszeichen: Einzelne Tastenanschläge hallen einsam durch eine komplette Etage. Die Stille ist dennoch so tonangebend, dass man beim „Mhm“ einer Kollegin kurz irritiert aufschaut und mit Verzögerung feststellt: Sie redet nicht mit sich selbst, sondern bestätigt den Zoom-Kacheln auf ihrem Bildschirm etwas. Zoom ist ein interessanter Ort, um die Kol­le­g*in­nen kennenzulernen. Man lernt sie nämlich überhaupt nicht kennen und gleichzeitig bekommt man einen intimen Einblick in ihr Leben. Während meiner Praktikumszeit werde ich sie als Person nicht mehr kennen lernen, aber ihr Regal voller Akten, das Klavier im Hintergrund oder auch mal den Nachwuchs im Arm konnte ich sehen. Dem Ganzen liegt auch ein gewisser Zauber inne. Alle arbeiten zusammen an der taz, nur nicht in der taz. Und trotzdem liegt jeden Morgen eine frische Ausgabe in meinem Briefkasten mit Texten, an denen jemand irgendwo auf der Welt vor sich hin getippt hat. Der hier kommt aus einer WG-Küche in Friedrichshain zwischen Kaffeetasse und Raclette­grill. Bao-My Nguyen, Recherche & Reportage

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen