taz🐾lage: Was ist das für 1 Gebräu?
Eine belebende Wirkung entfaltete in der morgendlichen Redaktionskonferenz der taz heute die Nachricht, dass Finanzminister Christian Lindner Steuerentlastungen bei Hobbybierherstellern plane. Wenn er schon bei den Bauern nicht landen konnte, dann wenigstens bei den Brauern, dachte sich der FDP-Chef wohl und verkündete in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom Montag seine Pläne. Demnach sollen Haus- und Hobbybrauer künftig 500 Liter statt bislang 200 Liter ausschließlich zum eigenen Verbrauch steuerfrei herstellen dürfen. Das geht aus einem Referentenentwurf zur Änderung des Jahressteuergesetzes 2024 hervor.
Ein kleiner Schluck für die Brauer, ein großer Schluck für die FDP? Kleinvieh macht eben auch Mist, und den können die Liberalen derzeit dringend gebrauchen. Ein paar Geschenke, als Bürokratieabbau getarnt, erhalten die Freundschaft.
Bei der taz blickt man mit gemischten Gefühlen auf die Steuererleichterung. Haben sich viele Kolleg:innen hier über die beginnende Gleichstellung von Alkohol und Cannabis gefreut, sieht man jetzt die Alkohollobby wieder auf dem Vormarsch. Auf Entlastungen für das hauseigene taz Panterbräu hingegen dürfen wir wohl nicht hopfen. Das Neuköllner Straßenbräu, das unser Bier braut, zählt nicht mehr zu den Hobbybrauereien und muss weiterhin die etwa 8 bis 15 Euro je Hektoliter blechen.
Doch immerhin eins wird uns im taz-Haus in der Friedrichstraße nun hoffentlich erspart bleiben. Nachdem wütende Bauern auf ihren Traktoren dereinst vor dem Berliner Redaktionsgebäude protestierten, bleiben uns Bierbike-Armadas betrunkener Brauer mitsamt ihrer touristischen Gefolgschaft hoffentlich erspart. Danke dafür, lieber Christian – und prost! Sunny Riedel
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