setzen, fünf (oder vier?):
Was macht man noch mal, wenn man die richtige Lösung partout nicht parat hat und auch noch das Fernsehen zuguckt? Dabei konnte das ARD-Publikum nun live Friedrich Merz zuschauen.
Auf die Frage, ob Merz die Namen aus dem Zukunftsteam von Armin Laschet im Kopf habe, entgegnete er wolkig, aber mit sehr entschlossenem Ton, er habe „das ganze Team parat“. Ein Name aber ging ihm nicht über die Lippen. Auf Nachfrage tat Merz, was Merz gern tut, er machte auf paternalistisch-spöttische Überlegenheit: „Wir machen doch hier nicht Schulunterricht, ne.“ Insgesamt viermal wird er in der Sendung nach den Namen gefragt, viermal verweigert er. „Also: Wir beide werden jetzt mal hier nicht albern.“ Alberner wird’s nicht.
Was sagt das nun, außer der bekannten Tatsache, dass Merz keine Fehler eingestehen kann und an der Tafel wahrscheinlich der Lehrerin Vorwürfe wegen schlechter Kreide gemacht hat? Nicht allzu viel. Es ist halt eine einigermaßen platte Fangfrage im Wahlkampf, gemacht für ein paar Social-Media-Gags über Laschets unbekannte Namen und Merzens Ego, so oder so kann Merz bei der Frage nur verlieren. Und der CDU-Mann tritt in den Fettnapf. Moderator Matthias Deiss glänzt übrigens ebenfalls nicht mit Kenntnis. Teammitglied Karin Prien nennt er erst „Katra“, dann „Katja“, erst im dritten Anlauf kommt er bei der Karin an. Da korrigiert noch süffisant Merz. Und bei den fehlenden vier Namen aus dem Team verzählt Deiss sich auf fünf.
Wenn überhaupt, so zeigt das gockelhafte Gedöns hier: Es kennt halt niemand die Leute aus Laschets Zukunftsteam. Aber man kann die Souveränität haben, zu sagen: „Tut mir leid, fällt mir gerade nicht ein.“ Fehler machen alle, der Friedrich, der Matthias, die Katra und die vier Namenlosen. Oder fünf. Alina Schwermer
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen