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petition der wocheDie Bibliothek der Uni Leipzig will mit weniger Papier auskommen

Anlass der Petition Drucker und Kopierer der Universitätsbibliothek sollen verschwinden

Das wollen die Initiatoren Jura-Wälzer drucken können

Das wollen sie nicht Papierfreies Lernen

Mit dem nachhaltigen Lebensstil ist das so eine Sache: Finden prinzipiell alle super wichtig, nur ihn wirklich umsetzen ist dann doch zu nervig. Ähnliche Abwehrreaktionen setzt nun auch eine Idee der Universitätsbibliothek Leipzig frei. Die will, dass Studierende künftig mit weniger Papier auskommen. Ab Anfang Mai sollen dort die Drucker und Kopierer abgeschafft werden – zu laut seien die Geräte und zu schlecht für die Umwelt, hieß es in einer Ankündigung per Mail an die Studierenden.

An ihre Stelle sollen moderne Buchscanner rücken. Anstatt die Buchseiten auf Papier zu vervielfältigen, das nach der Lektüre entweder sofort in den Papierkorb wandert oder in Ordnern mit Aufschriften wie „Pädagogik, 3. Semester“ vergessen wird, sollen Studierende die Bücher nur noch mit Scannern digitalisieren können. Kostenlos werden die Seiten dann auf einem USB-Stick gespeichert oder direkt an das Smartphone geschickt. Das schone Ressourcen und Bücher, sagt das Bibliotheksteam.

Doch dagegen regt sich Widerstand. „Keine Experimente auf unserem Rücken!“ – schreibt der Jura-Fachschaftsrat in seinem Aufruf zu einer Petition auf der Plattform „Open Petition“. Der Fachschaftsrat will, dass die Drucker und Kopierer bleiben. Fast 300 Menschen haben die Petition bislang unterzeichnet, rund zwei Wochen bleibt noch Zeit dafür. Um die Drucker doch noch zu retten, sammeln die Initiator*innen auch im Foyer der Juristenbibliothek Unterschriften.

Gerade im Fach Rechtswissenschaft sei das Arbeiten auf Papier wichtig, sagt Sprecher Matthias Bohlmann. „Wir müssen handschriftliche Gutachten erstellen.“ Der Umweltgedanke sei zwar richtig und wichtig, fügt Mitglied Mathilde Bormann hinzu. Zunächst müsse aber die Lehre umgestaltet werden. „Das Studium ist zu sehr auf Papier ausgerichtet“, sagt sie. Gebe es künftig keine Kopierer mehr an der Uni, würden die Studierenden eben außerhalb drucken.

Tatsächlich soll es an der Universität Leipzig schon jetzt Studierende geben, die noch nie an den hauseigenen Geräten gedruckt haben. Das ist nämlich kompliziert. Zunächst muss Geld auf das Druckerkonto geladen werden – nicht zu verwechseln mit dem Mensakonto! Während die Einzahlungsgeräte für die Mensa überall stehen, finden sich die für das Druckerkonto aber nur an wenigen, mitunter gut versteckten Orten. Viele gehen also ohnehin seit mehreren Semestern verstohlen zum (teureren) Copyshop nebenan. Wenn es ab Mai keine Drucker mehr in der universitätseigenen Bibliothek gibt, dürfte ihnen das also gar nicht auffallen.

Eine Jurastudentin, die die Petition bereits unterschrieben hat, betont aber, wie sehr sie die Drucker vermissen würde. Auf dem Laptop zu lesen sei so unangenehm. Ein Student berichtet, dass er „auch zur Vorbereitung von Tutorien und Führungen auf günstige Druckmöglichkeiten angewiesen“ sei. Und ein weiterer Unterstützer gibt als Grund, warum er die Drucker erhalten will, nur an: „Wär’ scheiße ohne.“

Dabei gibt es weitere Vorteile, wenn Bücher nur noch digital herumliegen: kein stundenlanges Ausmisten von Ordnern am Ende des Semesters mehr. In denen auf dem Laptop verstauben die Bücher wenigstens nicht. Jana Lapper

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