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heute in hamburg„Es geht um Begleitung auf Augenhöhe“

Gespräch „Startup 50plus - Joberfinderin gegen Einsamkeit“: 19 Uhr, Körber-Forum, Kehrwieder 12, Anmeldung unter www.koerber-stiftung.de, Eintritt frei

Interview Lena Toschke

taz: Frau Büchmann, warum brauchen manche Senior*innen Assistent*innen?

Ute Büchmann: Alte Menschen brauchen nicht nur Pflege und Haushaltsunterstützung. Die mentale Betreuung ist mindestens genauso wichtig. Dass jemand da ist, der zuhört und sich kümmert, wenn die Angehörigen keine Hilfe leisten können, weil sie beispielsweise weiter weg wohnen. Alte Menschen brauchen jemanden, der Kommunikation bietet, sonst fühlen sie sich häufig einsam.

Was genau machen die Assistent*innen?

Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich. Das kann der 80. Geburtstag sein, der sich nicht von alleine organisiert, oder die Begleitung zum Arzt oder Friedhof. Es geht darum, das Potenzial älterer Menschen zu fördern und Lebensqualität zu vermitteln, denn auch ältere Menschen wollen eine Zukunft haben.

Also eine Art von Betreuung.

Betreuung hat für mich einen überstülpenden Charakter, wie ein Programm, das man abspielt. Deswegen habe ich den Begriff Assistenz gewählt, um zu zeigen, dass es um die Begleitung älterer Menschen auf Augenhöhe geht, auf partnerschaftlicher Ebene.

Wie sind Sie dazu gekommen, mit 52 Jahren ein Unternehmen zu gründen?

Als mein Vater nach dem Tod meiner Mutter in ein tiefes Loch fiel, stellte ich fest: Er braucht jemanden, mit dem er über Sport und Politik diskutieren oder Schach spielen kann. Außerdem war ich 16 Jahre lang kommunale Frauenbeauftragte und kannte viele Frauen, die gerne im sozialen Bereich arbeiten wollten, aber keine Kapazitäten hatten, um eine dreijährige Ausbildung zu absolvieren. Also rief ich ein Modellprojekt ins Leben, eine Art Kurzweiterbildung. Das lief so gut, dass ich schließlich meinen Job im öffentlichen Dienst kündigte und mich selbstständig machte.

Ute Büchmann, 66, hat im öffentlichen Dienst gearbeitet, bevor sie ein Unternehmen gründete, das eine Seniorenassistenz-Ausbildung anbietet.

Aus welchen Beweggründen machen Menschen die Ausbildung bei Ihnen?

Bei vielen steckt der Wunsch dahinter, etwas Sinnvolles zu tun. Die meisten fühlen sich in ihrem Berufsalltag nicht wohl und möchten mehr mit Menschen zu tun haben. Die Bankkauffrau zum Beispiel, die sagt: Ich möchte nicht mehr den ganzen Tag mit Zahlen arbeiten, ich brauche den Kontakt, die Kommunikation.

Was ist dabei die größte Herausforderung?

Der Umgang mit dem Tod – der gehört natürlich dazu. Schließlich haben wir es oft mit hochaltrigen Menschen zu tun. Das mitzuerleben, ist oft schwer, doch auch darauf bereiten wir in den Seminaren vor.

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