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heute in hamburg„Das Ziel sind emissionsfreie Innenstädte“

Peter Lindlahr: 55, ist Geschäftsführer der Elektromobilitätsfirma Hysolutions seit 2010, vorher war er Chef der Hamburger Leitstelle für Klimaschutz.

Interview Liyang Zhao

taz: Herr Lindlahr, das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass Städte Fahrverbote für Dieselautos verhängen dürfen. Befördert das die Elektromobilität?

Peter Lindlahr: Ja, unter anderem. Alternative Antriebstechnologien führen zum Ziel emissionsfreier Innenstädte. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts fördert diese Alternativen. Das können zum Beispiel Elektromobilität, Brennstoffzellentechnologie oder gasbetriebene Fahrzeuge sein. Welche Technik sich am Ende durchsetzt, kann man jetzt noch nicht sagen.

Fördert Elektromobilität die Verkehrswende?

Ja, allerdings ist sie nur ein Bestandteil der Verkehrswende. Den anderen bilden die Digitalisierung und die Automatisierung, bis hin zum autonomen Fahren. Ride-Sharing organisiert sich beispielsweise über Apps. Erst wenn beide Konzepte gleichzeitig vorangetrieben werden, kann das langfristige Ziel der Emissionsfreiheit erreicht werden.

Was bedeutet das für den Nahverkehr?

Er ist das zentrale Rückgrat der städtischen Mobilität. Aber auch neue Angebote wie Car-Sharing oder Ride-Sharing werden ihn in Zukunft ergänzen. Die Nachfrage nach ihnen steigt. Und mit ihr wird auch die Angebotspalette breiter. Das ist, was wir unter komplementärer Mobilität verstehen.

Also sehen wir zukünftig weniger Autos auf den Straßen?

Ja, und das ist auch notwendig. Die Dominanz der Autos bewirkt nicht nur Probleme im Fließverkehr, auch die vielen parkenden Fahrzeuge sind eine Belastung für die Quartiere. Konzepte, um Autos zu teilen, und Fahrgemeinschaften reduzieren die Anzahl der Autos. Das schafft Raum für mehr Lebensqualität.

Was ändert sich damit für das Bauen und die Stadtentwicklung?

Die Stadtentwicklung muss das in ihrer Planung berücksichtigen. Das bedeutet, Angebote auch mit Quartiersbezug zu entwickeln. Die Immobilienbranche muss sich dann überlegen, welche Konzepte aus Sicht des speziellen Quartiers am besten passen. Beim Car-Sharing heißt das, beispielsweise ein Areal mit Stellflächen und Stationen zu bauen.

Wie sollten ,,Bauen und Mobilität“ zusammen realisiert werden?

Es müssen neue Kooperationen entstehen, die gleichberechtigt miteinander arbeiten. Wir brauchen einen Dialog auf Augenhöhe zwischen der Immobilienwirtschaft und der Mobilitätskultur.

Fachforum: ,,Bauen und Mobilität“, 9 bis 16.30 Uhr, Freie Akademie der Künste Hamburg, Klosterwall 23

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