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heute in hamburg„Trump bestätigt Rassisten“

MAHNWACHE Kerzen anstatt Fackeln: Amerikanische Demokraten demonstrieren gegen Rassismus

Foto: privat
Marc Castagnera

33, ist Vorsitzender der Auslandsvertretung der Demokraten in Hamburg und arbeitet bei einer Privatbank.

taz: Herr Castagnera, wie konnte es dazu kommen, dass bewaffnete Neonazis durch Charlottesville ziehen konnten?

Marc Castagnera: Die sozialen Veränderungen dafür starteten vor über 30 Jahren. Im Kern geht es um die sogenannte Arbeiterklasse, die den Halt in den vergangenen Jahrzehnten verloren hat. Es ist ein Resultat aus Globalisierung und unserem politischen System, das nicht auf diese Veränderungen reagiert hat. Es hätte Investitionen in Jobs und Infrastruktur in den betroffenen Gegenden benötigt.

Opfer von Globalisierung ziehen aber nicht direkt mit „Sieg Heil“-Rufen durch eine Stadt.

Das stimmt, aber ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es der Anfang ist. Die Arbeiter befinden sich in einer Situation, in der sie keine Perspektive für sich sehen und aufhören, an eine Besserung zu glauben. Es gibt viele Leute in den USA, die nicht glauben, dass es ihre Kinder besser haben werden als sie. Natürlich passiert noch viel Weiteres, um zu diesem Punkt zu kommen, an dem wir gerade sind.

Eines der reichsten Länder der Welt hat Armutsprobleme?

Für mich waren die USA immer ein Land der Extreme. Und eines dieser Extreme ist Reichtum und Armut. Es ist einfach, das zu übersehen, wenn man sonst die Vereinigten Staaten nur als schönes, reiches Land präsentiert bekommt. Aber es gibt viele Gegenden, denen es schlecht geht und die vergessen wurden.

Wie viel Schuld hat Donald Trump an dem rassistischen Aufmarsch?

Die Gruppen, die in Charlottesville waren, gibt es schon seit einer langen Zeit. Sie wurden aber in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren lauter. Trump hat ihnen eine Stimme gegeben. Er bestätigt sie, mit Fackeln auf die Straße zu gehen und ihre Parolen zu skandieren.

Warum verliert Trump dadurch nicht an Rückhalt?

Seine treuen Unterstützer stehen fest hinter ihm. Sie mögen, dass er politisch unkorrekte Dinge sagt. Wenn er damit aufhört und sich wie ein gewöhnlicher Politiker gibt, könnten sie ihn fallen lassen.

Was können die Demokraten in Deutschland dagegen tun?

Die Distanz ist eine Hürde. Aber der Women’s March fand auch in Deutschland statt. Wir könne zeigen, dass wir uns für die politischen Themen in den USA interessieren, auch wenn wir dort nicht leben.InterviewPhilipp Steffens

Hamburg Stands Against Hate: ab 19 Uhr, US-Generalkonsulat, Alsterufer 27/28

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