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druck🐾schluss

Wanted: Druckerei!

Irgendwann 1977 stand Max Thomas Mehr bei der linken Druckerei Oktoberdruck und fragte, was erforderlich sei, um eine Tageszeitung zu drucken. Unterdrücktes Lachen. Die spinnen, die Spontis! Ein Jahr später, nach dem Tunix-Kongress, war klar: Die meinen das wirklich ernst! Selber drucken war aber unmöglich. Und eine Druckerei suchen, für eine „linke radikale Tageszeitung“? Und das in der „bleiernen Zeit“?

Kein Problem im Kapitalismus, solange man zahlt. Eine „Beratungsfirma“ musste her. Warum nicht selbst gründen: Eine „Compress Betriebsberatungs GmbH“, die im Auftrage eines noch inkognito bleibenden Verlages nach Druckkapazitäten sucht. Mit honorigen Anwälten und Investoren, die „Start-up“-Kapital aufbrachten,

Das interessierte einige Druckereien dann doch. Der erste Vertrag für die tägliche Produktion der taz wurde mit der Druckerei des Burgdorfer Kreisblatts nahe Hannover geschlossen. Die taz gibt es nach 46 Jahren noch auf Papier. Das Burgdorfer Kreisblatt schon seit April 1986 nicht mehr. Ob den Burgdorfern Ernst Albrecht und Ursula von der Leyen bewusst war, dass ihre Stadtzeitung entscheidend zur Entstehung der taz beigetragen hat?

Druckschluss

Unter diesem Motto schreiben wir in Reportagen und einer Kolumne auf, was uns bis zum Ende der gedruckten Werktagstaz erinnernswert scheint. Viel Holz also noch bis zum 17. Oktober. Alle Zukunftsinfos unter taz.de/seitenwende.

Dieter Metk wurde in den frühen taz-Jahren „der Techniker“ genannt.

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