Zuwanderung pusht Einwohnerzahl: Jetzt sind es fast 82 Millionen
So stark war die Zuwanderung nach Deutschland noch nie. Die Statistiker glauben aber, dass ihre Schätzung möglicherweise noch zu niedrig ist.
Als Einwohner zählen die Statistiker alle Personen, die bei Einwohnermeldeämtern registriert sind. Dazu gehören auch Menschen, die einen Antrag auf Asyl gestellt haben.
Zwar wurden auch 2015 weniger Kinder geboren als Menschen starben, aber die Zuwanderung glich dieses Defizit mehr als aus. Im vergangenen Jahr wurden nach der Schätzung der Statistiker zwischen 705.000 und 730.000 Babys geboren, etwa ebenso viele wie im Jahr zuvor, 905.000 bis 930.000 Menschen starben. Das Geburtendefizit – die Differenz aus Geburten und Sterbefällen – werde 2015 bei 190.000 bis 215.000 liegen.
Der sogenannte Wanderungssaldo aus Zuzügen nach Deutschland und Abwanderungen wird nach Schätzungen der Statistiker aber bei mindestens 900.000 Personen liegen. Damit habe diese Zahl einen neuen Rekord erreicht. Den bisher höchsten Wanderungssaldo hatte es 1992 mit knapp 800.000 Personen gegeben. Damals waren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs besonders viele Menschen nach Deutschland gekommen.
Der Rekord-Zustrom von Flüchtlingen im zweiten Halbjahr 2015 ist in der Schätzung noch nicht vollständig enthalten. Gesicherte Zahlen gebe es nur für Januar bis Juni – in dieser Zeit seien knapp 400.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen als weggezogen, erläuterte ein Experte des Bundesamts. Für das zweite Halbjahr gebe es lediglich Schätzungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Anbrechender Wahlkampf
Eine Extraportion demokratischer Optimismus, bitte!
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos