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Zuwanderung der RomaStehcafé Europa

Im Ruhrgebiet steigt die Zahl der Menschen aus Rumänien und Bulgarien. Viele von ihnen sind Roma. Die Stadt Dortmund hat die Zuwanderung lange ignoriert.

Dortmund-Nordstadt: Jeden Morgen bieten hier Rumänen und Bulgaren ihre Arbeitskraft an. Bild: Roland Geisheimer/ attenzione

DORTMUND taz | Vor dem Stehcafé Europa liegt die Straße, von der sie dachten, sie führe in die Zukunft. Im bunten Schein der Neonschilder warten die Männer. Sie kommen jeden Tag, meist schon lange, bevor die Sonne aufgeht. Mallinckrodtstraße Ecke Schleswiger Straße, Dortmund, Nordstadt. „Arbeiterstrich“, sagen die Leute.

Es mögen etwa 20 sein, vielleicht mehr. Aus Bulgarien kommen sie alle, die meisten sind Roma. Ein paar Meter weiter, vorm Café Romanesc, stehen die Rumänen. Wenn sie Glück haben, wird sie einer abholen, der Arbeit für sie hat, auf einer Baustelle, als Möbelträger oder Gärtner. Aber das Glück ist selten in der Dortmunder Nordstadt, wo einer von vier Menschen arbeitslos ist.

„Das ist schlimm hier, sieht man doch“, Asen, 22 Jahre, spuckt die Worte vor sich auf den Asphalt. Es ist kalt geworden, die Männer schieben die Hände tiefer in die Jackentaschen. „Scheiße, keine Arbeit“, murmelt ein Mann mit schütterem Bart. Seine Arbeitshose trägt er in einer Plastiktüte mit sich. Ein junger Libanese, der in dem Viertel lebt, tritt hinzu, sagt: „Die stehen hier 10, 20 Stunden am Tag, für nichts.“

Siebenmal mehr als 2007

Die Heimatländer der Männer gehören seit 2007 zur EU. Seither können sich Rumänen und Bulgaren in Europa frei bewegen. Zwar sind es oft gerade die gut Ausgebildeten, die sich auf den Weg in den Westen machen; Statistiken zeigen, dass Rumänen und Bulgaren sich seltener arbeitslos melden als andere Migranten. Aber mit den Statistiken ist das so eine Sache. Die, die es in die vernachlässigten Stadtteile im Ruhrgebiet zieht, haben keine Diplome. Manche können nicht einmal lesen und schreiben.

Rund 4.000 Bulgaren und Rumänen sind in Dortmund gemeldet, sieben mal mehr als 2007. In Teilen der Nordstadt ist ihre Zahl um das Hundertfache gestiegen.

Mit der Osterweiterung ist in der EU die größte Wirtschaftszone der Welt geschaffen worden. Deutsche Unternehmen profitieren davon. Aber wenn man wissen will, was die Beschlüsse in Brüssel für die ärmsten Menschen in Europa bedeuten, hilft es, eine Weile auf der Mallinckrodtstraße unterwegs zu sein.

Plowdiw ist schlimmer

Fast alle der Tagelöhner stammen aus Stolipinowo am Rand der bulgarischen Stadt Plowdiw. Der Vorort zählt zu den größten Roma-Gettos des Balkans. 45.000 leben dort, oft ohne Strom und fließendes Wasser.

„Ich mag Deutschland“, sagt Orhan*, ein Rom mit tiefen Furchen im Gesicht, für die er zu jung ist. „Hier ist es besser als in Bulgarien.“ Wer an dieser Straße rekrutiert, sucht Arbeitskräfte zum Dumpingpreis, Baufirmen oder Privatleute, die Hilfe bei einem Umzug brauchen. Sie zahlen zwischen 6 und 2 Euro pro Stunde. Wenn überhaupt. „Manchmal kriegen wir kein Geld“, sagt Orhan. „Die sagen: Ich bring dir das Geld morgen, und dann bringen sie es nicht. Da können wir gar nichts machen.“

Es ist kurz nach sieben; die Straße liegt noch im Dunkeln, nur im Stehcafé Europa brennt helles Licht. „Wir haben 24 Stunden geöffnet“, sagt der Kellner. Hinter ihm glimmen Spielautomaten, da und dort kauern Tagelöhner auf den Kunstlederbänken. „Manche gehen nachts gar nicht nach Hause, weil die zu acht oder zehnt in einem Zimmer schlafen.“ Er muss sie immer wieder anstupsen, damit sie nicht einnicken. Denn schlafende Gäste, sagt er, können das Café bis 300 Euro Bußgeld kosten.

Ohne Müllabfuhr

Jeden Tag kommen Busse aus Plowdiw in Dortmund an. Bulgarische Roma können sich hier verständigen. Sie sprechen oft Türkisch, und die Nordstadt ist von türkischen Zuwanderern geprägt. Und es gibt, anders als in Düsseldorf oder München, leere Häuser, in denen keiner mehr leben wollte. Nun werden sie an Roma vermietet, von den Eigentümern oder Mittelsmännern. Es gibt Matratzenlager, da kostet ein Schlafplatz bis zu 200 Euro.

„Wollen Sie den Müll in den Innenhöfen sehen?“, fragt der junge Libanese, der bei den Bulgaren steht. Er klingt wie ein Stadtführer, der die Sehenswürdigkeiten des Viertels zeigen will. Dann tritt er in eine Einfahrt, dort stapelt sich Unrat. Die Tür zum Keller ist mit Holzplatten vernagelt. „Weil da unten immer Bulgaren und Junkies geschlafen haben.“

Die Müllabfuhr bedient diese Häuser nicht, weil offiziell ja niemand darin lebt. Man könnte auch sagen: Die Bedingungen, unter denen viele Roma hier leben, unterscheiden sich nur in Graden vom Elend in Stolipinowo. Der Slum am Rand Europas wirkt mit einem Mal ganz nah.

2014 kommt die Freizügigkeit

Dortmund hat sich um das Problem lange nicht gekümmert. Inzwischen ist es nicht mehr zu ignorieren. 16 von rund 100 sogenannten Problemhäusern hat die Stadt gekauft und geräumt. „Der Bund trifft die Entscheidungen über EU-Beitritte, die Kommunen treffen sie nicht“, sagt Sozialdezernentin Birgit Zoerner, „aber die Folgen haben wir als Kommune zu tragen.“ Sie sitzt im 8. Stock des Stadthauses. Hinter ihr breitet sich Dortmund aus, ganz hinten ist der Norden gerade noch zu erkennen.

Derzeit belaste der Zuzug aus Südosteuropa den Haushalt mit 4 bis 5 Millionen Euro im Jahr, sagt sie. Das ist viel für die hoch verschuldete Stadt. Hinzu kommt, dass Bulgaren und Rumänen ab 2014 die gleichen Rechte auf dem Arbeitsmarkt haben werden wie andere EU-Bürger. Viele fürchten, der Zustrom werde dann noch stärker. „Wir werden eine veränderte Situation haben“, sagt sie. „Wie sie aussehen wird – es macht wenig Sinn zu spekulieren.“ Zoerner leitet beim Städtetag die Arbeitsgruppe „Zuwanderung von Menschen aus Bulgarien und Rumänien“. Immer wieder hat sie vom Bund finanzielle Hilfe gefordert. Ohne Erfolg. Mehr Integrationsarbeit, sagt sie, wäre dringend nötig. „Aber aus eigener Tasche können wir es nicht finanzieren.“

Vor zwei Jahren hat die Stadt eine drastische Entscheidung getroffen: Der Straßenstrich wurde komplett abgeschafft. Die Zahl der Prostituierten war rapide angestiegen; rund 700 Frauen wurden registriert, die meisten davon Romni. Die Anwohner protestierten, die Situation drohte zu kippen. „Es hat sich gezeigt, dass die Möglichkeit, dort Geld zu verdienen, ein wichtiger Anziehungspunkt gewesen ist“, sagt die Dezernentin. Den gibt es jetzt nicht mehr, seither ist die Nordstadt wieder ruhiger geworden.

Es gibt jetzt eine "Task Force"

Der Nachmittag bricht an auf der Mallinckrodtstraße. Auf dem Markt haben türkische Händler ihre Stände aufgebaut. Polizisten und Männer vom Ordnungsamt laufen auf und ab; sie sind Teil der „Task Force“, die eingerichtet wurde, um in dem Bezirk für Ordnung zu sorgen. Das klingt nach militärischer Eingreiftruppe. Aber gegen die Ursachen des Elends in der Nordstadt können sie nichts tun. Hier und dort flanieren Frauen mit bunten Röcken, kauen Sonnenblumenkerne. Auch das ein Streitpunkt, weil die Nachbarn sich über die Schalen auf dem Asphalt ärgern.

Hakan Cimey greift ins Regal seiner Trinkhalle, nimmt eine Packung Kerne und schüttelt sie vor Wut. „Die sind die ganze Zeit am Knabbern“, ruft er. „Die machen alles dreckig.“ Seit 16 Jahren verkauft er Bier und Zigaretten an der Mallinckrodtstraße. Aber seit einiger Zeit beobachtet er Veränderungen in seinem Viertel.„Alles wird schlechter, allgemein sowieso“, murmelt er. „Das wird nicht besser hier.“

Im Stehcafé Europa ist nicht viel los; Mussa Salihi, ein Albaner, 50 Jahre, lehnt am Tresen und starrt ins Nichts. „Früher, boah, was war das hier super, damals, als die Frauen noch mitgearbeitet haben.“ Er meint die Prostituierten; der Strich lag ganz in der Nähe. Aber nicht alle sind abgewandert. Die, die noch da sind, suchen nun illegal nach Freiern. Salihi tritt aus der Tür. Zwei Frauen ziehen vorbei, der Stoff ihrer engen Hosen schneidet ihnen ins Fleisch. „Die Mädels arbeiten“, sagt er. „Eine ist Türkin, Junkie, die andere aus Bulgarien.“

Seit langem vernachlässigt

Drei Roma, dick gepanzert in ihre Anoraks, stehen neben ihm. In ihren Wohnungen gibt es keine Heizung, keinen Strom, kein fließendes Wasser. „Der Vermieter nimmt Geld, aber er macht nichts.“ Ob man sie sehen kann? Die drei schütteln die Köpfe. Sie schämen sich. „Da sind Kakerlaken“, sagt der eine, „und es stinkt“, wispert der andere. Salihi sagt, die Stimme schwer vor Mitleid: „Die Leute sind nicht sauber.“

Aber wie soll man auch sauber sein, in einer überfüllten Wohnung, ohne Licht, ohne Wasser? Viele geben den Roma die Schuld am Verfall des Bezirks. „Man hat vergessen, dass diese Häuser seit Jahrzehnten verwahrlost sind“, sagt Tülin Kabis-Staubach, Schärfe im Ton. Die Architektin ist Mitglied im Planerladen, einer Initiative, die seit 1982 in der Nordstadt Quartiersentwicklung macht. „Im Moment sind Roma unsere Hauptzielgruppe.“ Wichtig wäre es, Konzepte zu entwickeln, wie ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden kann, sagt sie. Stattdessen setze die Stadt vorrangig auf „abschreckende Aktionen“, Razzien, Kontrollen. „Vieles zeugt von Hilflosigkeit, und das geht auf Kosten der Betroffenen.“

Mafiöse Strukturen

Es ist nicht so, dass die Stadt nichts tut. Seit 2011 bietet das Gesundheitsamt Sprechstunden für Frauen und Kinder ohne Krankenversicherung an. Aber nach wie vor fehlen Hilfsangebote. Davon profitieren die, die aus der Not Kapital schlagen wollen. Mittelsmänner verlangen viel Geld für ihre Dienste, etwa für das Ausfüllen von Anträgen. „Diesen mafiösen Ausbeutungsstrukturen haben wir nichts entgegenzusetzen“, sagt Uta Schütte, Projektleiterin bei der Diakonie in Dortmund. „Wir haben keine Ressourcen und viele verzweifelte Sozialarbeiter.“ Die Diakonie hat ein Projekt eingerichtet, um den Familien zu helfen, ihre Kinder einzuschulen. Oft heißt es, Roma wollten ihre Kinder nicht in den Unterricht schicken. Diese Erfahrung hat Schütte nicht gemacht. „Aber dann fehlen Unterlagen, ein Konto, eine Meldeadresse, ein Busticket.“ Und dann geben viele auf.

Dennoch steigen die Zahlen der Zuwanderer in Dortmund nach wie vor. Es dämmert; die Markthändler packen ihre Kisten. Ein Rumäne steht neben dem Topkapi-Grill, zuckt müde die Schultern. „Wir wissen, dass die Leute uns nicht mögen“, sagt er. Radu* hat fünf Monate als Schrottsammler gearbeitet, dazu braucht man nichts als einen Transporter und einen Gewerbeschein. 20, 30 Euro machte er am Tag. Nicht viel, doch es reichte. Nun ist das Auto kaputt; Radu steht da und wartet. Nur auf was, das weiß er nicht mehr genau.

* Namen geändert

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22 Kommentare

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  • B
    Buxus

    @Hannebambel

    Sie haben völlig recht: der Zusammenhang zwischen Armutszuwanderung und deutscher Exportwirtschaft erschließt sich mir tatsächlich nicht. Könnten Sie ihn vielleicht genauer erläutern?

  • H
    Hannebambel

    Wie ungeniert und dreist hier einige Kommentare sind. Deutschland ist mit seiner Exportwirtschaft der Profiteur Nr.1 der EU. Aber solche Zusammenhänge sind auch für viele zu komplex; da ist es schon einfacher, auf Zuwanderer zu schimpfen.

    • @Hannebambel:

      Gab es, historisch gesehen, jemals Reichtum, der nicht durch Ausbeutung Schwächerer erreicht wurde? Einigen Foristen mag das nicht gefallen, sie mögen es auch nicht hören, denn man darf bzw. will den eigenen Reichtum oder Wohlstand natürlich nicht hinterfragen. Und dann kann man natürlich auch nicht darauf kommen, dass die Menschen, die wir für unseren Wohlstand ausbeuten, sich ihr Stück vom Kuchen abholen wollen.

  • IB
    I. Böhm, Migrationsberater, Erfurt

    Ich schreib das gern nochmal wenns sein muss auch ohne Emotionen. Durch meine Praxis als Migrationsberater habe ich die Erfahrung gemacht, das Menschen aus Rumänien und Bulgarien prekär beschäftigt sind oder in prekärer Selbständigeit hängen - Sie arbeiten (wie der Text auch zeigt) für deutsche Arbeitgeber bei einem Stundenlohn von etwa 3 Euro. Meist auf dem Bau als Subunternehmener (Scheinselbständige) oder in der Fleischindustrie. Manchmal gibts gar keinen Lohn, i.d.R. auch keine Krankenversicherung. Insofern von sozialer Absicherung keine Spur. Bisher wurde der Anspruch auf soziale Sicherungsleistungen von den Behörden abgelehnt, wenn die Leute gerade nicht genug zum Leben haben. Dabei erarbeiten diese Menschen den nationalen Wohlstand mit, von dem hier immer wieder behauptet wird, sie gefähdeten ihn.

    Jedoch, in Zeiten, in denen sogar Bundespolitiker ungeniert über besonders marginalisierte Gruppen hetzen dürfen, machen auch die paar Kommentatoren hier keinen Unterschied mehr.

    • @I. Böhm, Migrationsberater, Erfurt:

      Kommen Sie den Hassern doch nicht mit Argumenten oder Denkanstößen. Was soll das? Diese Menschen wollen mit Scheuklappen durch das Leben ziehen.

    • D
      Desillusionist
      @I. Böhm, Migrationsberater, Erfurt:

      Niemand in diesem Forum, auch ich nicht, wünscht sich Betrug an oder Dumpinglöhne, wie die von ihnen genannten, für Irgendjemanden, der in diesem Land arbeitet. Dagegen muss vorgegangen werden, und da ziehen Sie und ich an einem Strang. Sie vermengen aber in Ihrem Beitrag zwei Gruppen Zuwanderer, die wirklich nicht einmal zusammen genannt gehören. Solche, die in Deutschland von ihrer Arbeit leben wollen, und andere, die überhaupt nicht arbeiten wollen, sondern mit ihrer Verwandschaft in das deutsche Sozialsystem einwandern wollen, weil es ihnen, verglichen mit ihrem Heimatland, hohe Sozialleistungen bietet. Und die evtl. zudem mit verschiedenen Formen der Kriminalität ihr Einkommen aufzubessern bereit sind. Nur um diese Gruppe geht es, wenn ungesteuerte Zuwanderung nach Deutschland kritisiert wird. Es hat nichts mit rechter politischer Einstellung zu tun, wenn die Bürger dieses Landes an die Politik zu diesem Thema kritische Fragen stellen. Die reichen Menschen in diesem Lande sind von den Folgen ungesteuerter Einwanderung kaum betroffen, weil sie sich dagegen abschirmen können. Aber vor Allem die wirtschaftlich schwachen können das nicht und begehren auf - völlig zu Recht.

    • G
      Gastlich
      @I. Böhm, Migrationsberater, Erfurt:

      Also sind Sie ein Vertreter der Migrationsindustrie, die mit Milliarden gesponsert werden muß. Dass im Zuge der Zuwanderung die Kriminalitätsstatistik eine unangenehme Änderung erfährt, thematisieren Sie nicht. Dass die netten Zuwanderer mit Gewerbescheinen als "Selbständige" das Füllhorn der Sozialleistungen erlangen, erwähnen Sie nicht. Dass es in Neukölln Gebäude mit mehreren Tausend Gewerbeanmeldungen gibt, erwähnen Sie nicht.

  • D
    Desillusionist

    Sonderbar, sehr sonderbar. Erst gab es lt. TAZ überhaupt keine Problem mit der Zuwanderung von Roma nach Deutschland, sondern nur einige Rechtsradikale, die diese Einwanderung und Bereicherung der deutschen Gesellschaft zum Anlaß nahmen, ihre Propaganda unter die Leute zu bringen. Und plötzlich hat z.B. die Stadt Dortmund "die Zuwanderung lange ignoriert". Was hätte die Stadt Dortmund denn sonst tun sollen, um nicht der Ausländerfeindlichkeit oder noch schlimmerer Ideologien in den Medien bezichtigt zu werden?

     

    Sonderbar, alles sehr sonderbar ...

    • G
      Gasgtlich
      @Desillusionist:

      In der Taz wird auch nicht erwähnt, was Linke mit den Bürgern nach einer Bürgerversammlung um das Problemhaus in Duisburg in den Peschen angestellt haben. Es paßt nicht in deren Konzept, dass Stalins Erben Frauen niederknüppeln.

  • GS
    Georg Schloss

    Habe ich eben richtig gelesen? Die taz sprcht von Roma, die sich in Deutschland in mafiösen Strukturen bewegen? Ich nahm bisher an, solche Zusammenhänge stünden nur in der N+Z.

  • P
    Partizanka

    Das Beispiel mit dem Straßenstrich zeigt doch ganz deutlich, was als einziges die Situation retten kann: Den ganzen Spuk zu beenden nämlich. Grenzen zu, regulierte Einwanderung, Erhalt des Sozialstaates.

    Alternative: offene Grenzen, der Sozialstaat geht flöten, Verfall, Verwahrlosung, Verslummung; ethnische Konflikte mit der Gefahr eines Bürgerkriegs.

  • I
    ihrmichauch

    ab 1. januar wirds lustig, dann kapiert auch der dümmste kapieren was der beitritt rumäniens und bulgariens bedeutet. wasser auf die mühlen der rechten! zuzug in die sozialsysteme und zunahme der kriminalität, bravo, gut gemacht politiker.so züchtet man sich die nazis selber.

    p.s. ich bin selber als deutscher ex-pat seit 1987 im ausland tätig und weiss was es heisst der fremde, der ausländer zu sein.

  • E
    Europa

    Der Artikel zeigt den ganzen Irrsinn der EU-Freizügigkeit, und ist ein warnendes Beispiel gegen den EU-Beitritt der Türkei.

  • L
    Lilalaunebär

    Ja wunderbar, die Stadt Dortmund ist also schuld? Zumindest haben Sie es kurz angerissen: Die Osterweiterung geschah aus rein wirtschaftlichen Interessen, ohne über die anderen Folgen nachzudenken. Wieder ein Beispiel für die Fremdregierung durch die EU ohne Bezug zur Realität. Dass die EU gerade in linken Kreisen noch so abgefeiert wird (hauptsache keine Nationalstaaten), kann ich nicht verstehen. Die Zeche zahlen die Städte und vor allem eben die mit viel Freiraum wie im Ruhrgebiet. Ich lebe in der Nordstadt, es sind keine schlechten Menschen und ich würde an ihrer Stelle auch hierher kommen - besonders, wenn ich ab 2014 auch Anspruch auf ALGII habe. Meine Heimatstadt und andere klamme Städte werden an den Ausgaben hierfür allerdings zugrunde gehen. Auch diese Städte sind also Opfer. Dieser Aspekt kommt mir in dem Artikel viel zu kurz.

     

    Ich zähle übrigens weiter fleißig Artikel mit Ruhrgebiet-Bashing in der taz und wundere mich, wann ich aufhören darf. Es ist doch eigentlich eine geile Stadt und verdient viel mehr positive Aufmerksamkeit.

  • TR
    Trügen Rittin

    da hat sicher niemand etwas ignoriert. Es gibt vielmehr eine ganz klare Mauer des Schweigens zwischen Politik und den "politisch korrekten"-mainstream Medien (wie besispielsweise der TAZ)Problem einfach zu ignorieren. bestenfalls wird nach mehr Steuergeldern gekreischt

  • JS
    Journalisten sind seltsam

    Was denn, was denn - nicht vorbereitet? Warum auch, wurde uns doch stets eingetrichert, wird alles gar kein Problem, kommen ganz wenige, die sind meist qualifiziert. Liebe Journalisten (betrifftt jetzt die Autorin nicht persönlich): Lest gefälligst den Kram, den ihr früher mal geschrieben habt.

  • D
    D.J.

    Offene Grenzen sind eine feine Sache. Ich hoffe, irgendwann überall, nicht nur innerhalb Europas. Nun gibt es aber ein Problem: Den Sozialstaat. Der ist mir wichtig. Wenn man aber nicht völlig den analytischen Verstand verloren hat, wird man schon als Zehnjähriger begreifen, dass in einer Welt mit starken Einkommensunterschieden man sich entscheiden muss: Sozialstaat oder voraussetzungslose Einwanderung. Wenn wir schon innerhalb der EU Probleme damit haben, denkt man sich, dass No-Border-Ideologen stutzig werden könnten. Werden sie aber nicht. Sie haben nämlich tatsächlich jeglichen analytischen Verstand verloren.

  • Es wird Zeit, dass die Politik hier nach praktikablen, menschenwürdigen Lösungen sucht. Anderenfalls werden Situationen, wie die im Artikel geschilderte, von unseren Rechtsaußen als Argument für ihre Hetze vorgebracht.

     

    Da fährt also keine Müllabfuhr, aber ein Vermieter kassiert Miete. Hier wäre schon mal ein Ansatzpunkt, denn das kann ja mal rein rechtlich gar nicht sein, oder.

  • SS
    Sven Schmidt

    Vielen Dank EU

  • G
    gast

    Ich verstehe nicht, warum man Länder in die EU aufnimmt, die bettelarm sind.

     

    Man läßt Leute ins Land die nie eine Möglichkeit hatten eine Schul oder Berufsausbildung zu haben.

     

    Sieht man den deutschen Wohnungsmarkt, ist es für uns Deutsche der Horror noch eine bezahlbare Wohnung zu finden und dann sind da noch all die Zuwanderer. Wie sagt man, Nachfrage bestimmt den Preis, also zahlen wir mit durch irre hohe Mieten für das Elend aus den Oststaaten.

     

    Die Politik muss Wohnungen bauen aber auch für uns Einheimische.

     

    Ich bin dafür Menschen zu helfen, Menschen hier aufzunehmen, aber das was seit der Öffnung der Ostländer hier passiert, geht so nicht. Dann muss ich an die denken, die aus Kriegsländern kommen wie aus Afrika, die bekommen keine Chance hier zu leben, die erklärt man kurzerhand zu Wirtschaftsflüchtlinge.

  • E
    Emil

    „Der Bund trifft die Entscheidungen über EU-Beitritte, die Kommunen treffen sie nicht“

     

    Aber im Bund herrschen die gleichen Parteien.

     

    Hat sich die Sozialdezernentin schon mal bei ihren Parteifreunden beschwert?

  • B
    Bjørn

    Da hätten Sie doch wenigstens noch einen kurzen Lösungsansatz formulieren können. Ich hör demnächst einfach auf Zeitung zu lesen. Bis jetzt konnte ich mir immer noch vorstellen, die Männer mit den Tüten bei uns seien Facharbeiter von der EZB Baustelle, die die Mittagspause eben gerne unter sich verbringen. Meine ehemaligen Nachbarn haben sich ihre Wohnung von zwei Türken renovieren lassen, nette Männer mit denen ich öfter im Flur geredet und mal Kaffee gebracht habe. Ich habe nicht mitbekommen, wie sie fertig geworden sind und ein paar Wochen später traf ich einen der beiden in der Stadt. Mein Nachbar, mitte 30 mit Freundin, hat sie nie bezahlt und gesagt, sie sollen froh sein, dass er ihnen essen bezahlt hat. 1 Woche Vollzeit für die jeder von ihnen 150 Euro wollte. Zum Vergleich für alle, die glauben körperliche Arbeit werde eben schlechter bezahlt, ich bekomme für einen Tag Handwerk so viel wie sie für eine Woche wollten. Ich hab noch einen Kaffee mit ihm getrunken, dann haben wir uns verabschiedet. Und nun habe ich eine Handlungsanweisung für Begegnungen mit Menschen wie meinem Nachbarn. Zur Rede stellen, Ohrfeigen und Familie mit 5 Kindern als Nachmieter suchen. Ich habe nur eine Mit 3en gefunden aber wie die beiden tut eben jeder nur was er kann.