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Mohamed Kamara ist ein schüchterner Typ. Sein Umzug ins sächsische Halberstadt hat das verschärft. „Da sitze ich den ganzen Tag nur. Nichts zu tun. Niemand zum reden“, radebrecht der 15jährige Sierra-Leonese. In Bremen, bevor das Ausländeramt ihn zum Umzug verdonnerte, ging Mohamed noch zur Schule. Da hatte sein Alltag noch eine gewisse Ordnung. Aber nach dem Asylgesetz ist das egal. Von der Sozialbehörde gab's, trotz eines anderslautenden Appells der Jugendbetreuerin, nur warme Worte: „Wir hoffen, daß sich Herr K. zurechtfinden wird.“

Das tut Mohamed Kamara aber nicht. „Es geht mir schlecht“, berichtet er jetzt auf Bremen-Urlaub. Doch niemand will ihm helfen. Auch die Kinderhilfsorganisation UNICEF, die sich für seinen Fall interessierte, kann nur appellieren. „Wie die deutschen Behörden mit unbegleiteten Flüchtlingskindern und -jugendlichen umgehen, ist selten kindgerecht“, sagt der Sprecher der UNICEF in Köln, Rudi Tarneden. ede

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