Zum Tode verurteilter Saudi-Araber: Mann wird doch nicht hingerichtet
Der 18-Jährige war als Kind verhaftet und zum Tode verurteilt worden. Nun wurde das Urteil nach Angaben von Aktivisten in eine Haftstrafe umgewandelt.
Der Jugendliche wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf einen saudischen Beamten. Da ihm die bereits abgesessene Haftzeit angerechnet werde und ihm vier Jahre erlassen würden, könnte er in drei Jahren freikommen. Das Todesurteil hatte weltweit Kritik hervorgerufen. Kureiris gehört der schiitischen Minderheit in dem erzkonservativen wahhabitischen Königreich an.
Die Nahost-Expertin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Lynn Maalouf, sagte, die Entscheidung sei „eine große Erleichterung“ für Kureiris und seine Familie. Gleichwohl sei die Verhängung von Todesurteilen gegen Minderjährige „absolut ungeheuerlich“ und ein „eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht“.
Im April hatte Saudi-Arabien 37 Menschen hingerichtet, die wegen „Terrorismus“ verurteilt worden waren. Unter ihnen waren auch Häftlinge, die zum vermeintlichen Tatzeitpunkt noch minderjährig waren. Laut Amnesty wurden 2018 in Saudi-Arabien 149 Menschen hingerichtet.
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