Zentrales Gesetzesvorhaben: Senat einigt sich bei Verwaltungsreform
Seit zwei Jahrzehnten diskutieren Berliner Regierungen schon über eine Verwaltungsreform. Nun hat der Senat ein Gesetz auf den Weg gebracht.

Teile davon sollen auch neu in der Verfassung stehen, wofür die Koalition Unterstützung aus der Opposition braucht. Für Verfassungsänderungen ist im Abgeordnetenhaus eine Zweidrittelmehrheit nötig.
Die Reform soll das beenden, was Regierungschef Kai Wegner (CDU) als „Verwaltungs-Pingpong“ beschrieb. Dahinter steht die Kritik an ungeklärten Zuständigkeiten sowie suboptimalen Abläufen zwischen Senatsverwaltungen und Bezirken.
Bereits im Jahr 2000 gab es eine Kommission
Mehrere Kommissionen hatten sich an Reformvorschlägen versucht, ohne dass sich etwas änderte, zuletzt 2018 unter dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). Wegner erinnerte an eine ähnliche Kommission schon im Jahr 2000.
Die jetzige Einigung im Senat soll nun in den Rat der zwölf Bezirksbürgermeister gehen, dann nochmals im Senat besprochen werden und dann ins Abgeordnetenhaus. Wegner erwartet dort einen zügigen Gesetzesbeschluss, weil die dortigen Fraktionen, ausgenommen die AfD, schon in die bisherigen Beratungen über die Reform eingebunden waren. Wegner lobte neben den Bezirken ausdrücklich Grüne und Linkspartei und beschrieb die Zusammenarbeit als „einzigartig“.
Zentral soll sein, genau festzulegen, wer auf Landes- und Bezirksebene wofür zuständig ist. Noch in Arbeit ist eine Liste, die rund 4.000 Aufgaben der öffentlichen Verwaltung in 29 Feldern aufführen soll. Dabei kam laut der zuständigen Staatssekretärin Martina Klement unter anderem heraus: „Wir haben 300 Aufgaben identifiziert, für die sich derzeit niemand zuständig fühlt.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin