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Wolfs „Todesliste“

Der inhaftierte Brandenburger Exbauminister soll einen Auftragsmord an Regierungschef Stolpe erwogen haben

Eine „Todesliste“ des ehemaligen brandenburgischen Bauministers Jochen Wolf mit Namen von fünf potenziellen Mordopfern ist der Staatsanwaltschaft in Potsdam nach eigenen Angaben nicht bekannt. Man werde dem entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung aber nachgehen, sagte eine Sprecherin. Dem gestern veröffentlichten Bericht zufolge plante Wolf, außer seiner Frau vier weitere Menschen, darunter Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD), umbringen zu lassen.

Wolf sollte gestern nochmals von der Staatsanwaltschaft verhört werden. Das sei eine normale Folgevernehmung und übliche Routine. Informationen darüber seien frühestens für den Nachmittag zu erwarten.

Der Exminister hatte gestanden, einen Mann mit dem Mord an seiner Ehefrau beauftragt zu haben. Dieser vertraute sich aber schon im November vergangenen Jahres der Staatsanwaltschaft an. Laut Bild soll Wolf einem 34-jährigen Freund, der angeblich als Mittelsmann zu dem vermeintlichen Killer fungierte, neben seiner Frau und Stolpe die Namen eines Amtsrichters, eines SPD-Kollegen und eines Journalisten als mögliche Mordopfer genannt haben.

Wolf habe ihm immer wieder sein Herz ausgeschüttet, sagte der 34-Jährige der Zeitung. „Da listete er auch fünf Namen von Menschen auf, die ihm in seinen Augen Böses getan haben und dafür jetzt büßen sollten. Es war eine richtige Todesliste.“ Wolf warf Regierungschef Stolpe vor, ihn nach einem Grundstücksskandal 1993 zum Rücktritt gezwungen zu haben. Der mit den Morden Beauftragte war laut Bild ein vorbestrafter Fremdenlegionär und Türsteher.

Wolf war am 27. Juli verhaftet worden und gestand, die Ermordung seiner Ehefrau in Auftrag gegeben zu haben. Er hatte 1993 wegen einer Immobilienaffäre als Minister seinen Hut genommen und war später auch aus der SPD ausgetreten. DPA

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