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Woche der seelischen GesundheitKinder brauchen bessere Hilfe

Gastkommentar von Christine Freitag

Mehr Gruppentherapien und frühzeitige Medikamente verbessern die Versorgung, so Christine Freitag von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Pandemie, Krieg und Klimawandel gelten als Belastungen für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

U m die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland steht es nicht gerade zum Besten. Die Coronapandemie, die angespannte politische Situation sowie der Klimawandel gelten als große Belastungsfaktoren für Kinder und Jugendliche. Parallel mehren sich Berichte, dass die Wartezeiten für einen Vorstellungstermin in einer kinder- und jugendpsychiatrischen oder -psychotherapeutischen Praxis oder kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik unzumutbar lange sind.

Wartezeiten für einen Beratungs-, Diagnostik- oder Behandlungstermin sind auf dem Land länger als in Großstädten. Allerdings gibt es für alle Regionen in Deutschland bei akuten Krisen, wie etwa Suizidalität, kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken, die eine 24/7 Notfallversorgung anbieten. Im akuten Notfall ist eine Vorstellung so ohne Wartezeit möglich.

Anders ist es, wenn keine akute Krise vorliegt, aber ein Kind zum Beispiel immer trauriger wird. Hier ist eine bessere Versorgung dringend nötig. Aber wie soll das gelingen angesichts des Personalmangels und der klammen Krankenkassen und Kommunen? Aus unserer Sicht braucht es dazu eine besser vernetzte und koordinierte Versorgung von nachweislich wirksamen Interventionsmöglichkeiten:

1. Von Kommunen finanzierte Beratungsstellen sollten eng mit Kinder- und Jugendpsychiatern und -psychotherapeuten sowie den lokalen Versorgungskliniken zusammenarbeiten, um Doppelstrukturen zu reduzieren.

Christine M. Freitag

ist Professorin an der Universitätsklinik Frankfurt und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie

2. Interventionsmethoden sollten frühzeitig eingesetzt werden, damit auch mit den vorhandenen Ressourcen Kindern und Jugendlichen geholfen wird. Dazu gehören der rechtzeitige Einsatz von Medikamenten und mehr Gruppen- als Einzelpsychotherapien.

Zudem sollten wir als Gesellschaft den Kindern und Jugendlichen mehr Lösungs- und Handlungskompetenz zusprechen und sie ermuntern, aktiv mit Schwierigkeiten umzugehen. Durch den erfolgreichen Umgang mit Krisen kann die psychische Gesundheit sogar gestärkt werden!

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