Wirtschaftsnobelpreis für US-Ökonom: Irrationales Shopping
Der Verhaltensökonom Richard Thaler erhält den Nobelpreis für Wirtschaft. Er beschäftigt sich mit den psychologischen und sozialen Mechanismen im Konsum.
Der 72-jährige Thaler habe gezeigt, dass begrenzte Rationalität, Wahrnehmungen von Fairness und ein Mangel an Selbstbeherrschung systematisch Entscheidungen und Marktergebnisse beeinflussten, hieß es in der Begründung. In der Verhaltensökonomie würden Erkenntnisse aus der psychologischen Forschung auf wirtschaftliche Entscheidungsfindungen angewandt. So seien realistischere Analysen möglich, wie Menschen denken und wie sie ökonomische Entscheidungen treffen.
Der Geehrte erklärte in einer Pressekonferenz, am wichtigsten an seiner Arbeit sei die Erkenntnis, dass die ökonomischen Akteure Menschen seien und Entscheidungen nicht immer rational träfen.
Im vergangenen Jahr hatten der Harvard-Professor Oliver Hart und der Finne Bengt Holmström den Nobelpreis für Ökonomie erhalten. Sie wurden damit für ihre Forschungen zur sogenannten Kontrakttheorie geehrt.
Eigentlich kein Nobelpreis
Der Preis für Wirtschaftswissenschaften ist im strengen Sinne eigentlich kein Nobelpreis. Im Gegensatz zu den Auszeichnungen in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden hatte der schwedische Forscher und Industrielle Alfred Nobel einen solchen Preis in seinem Testament nicht erwähnt. 1968 rief ihn die schwedische Zentralbank im Gedenken an Nobel ins Leben. Offiziell bezeichnet ihn die Nobelstiftung deshalb auch nicht als Nobelpreis, sondern als „Preis der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel“.
In den vergangenen Tagen waren bereits die Gewinner der Nobelpreise für Medizin, Physik und Chemie, Literatur sowie der Friedensnobelpreisträger bekanntgegeben worden. Verliehen werden die Preise traditionell am 10. Dezember, dem Todestag Nobels.
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