Weniger Förderanträge für Wärmepumpen: 57 Prozent in Neubauten
Die Nachfrage nach Förderung von Wärmepumpen ist 2023 gesunken. Grund ist der Run auf die Zuschüsse im letzten Jahr, so das Wirtschaftsministerium.
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Vorzieheffekte bedeuten, dass ohnehin geplante Investitionen beschleunigt werden. Das ist offenbar bei Wärmepumpen nach dem Angriff auf die Ukraine und der folgenden Energiekrise geschehen. Wärmepumpen sind energiesparende Alternativen zu Gas- und Ölheizungen. Ihr Einbau wird von der Bundesregierung derzeit mit bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten gefördert. „In 2022 wurden unter dem Eindruck der Energiekrise fast 350.000 Anträge für Wärmepumpen allein im Bestand gestellt“, teilte ein Sprecher des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mit, das die Förderanträge bearbeitet.
In Neubauten sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts Wärmepumpen mittlerweile die am meisten genutzte Heizungsart. Drei Viertel der Neubauten werden ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt, 57 Prozent mit einer Wärmepumpe. „Wären alle in 2022 beantragten Wärmepumpen im selben Jahr umgesetzt worden, wäre das Ziel von 500.000 Wärmepumpen im Jahr ab 2024 bereits letztes Jahr quasi erreicht worden“, sagte die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums.
Anfang 2023 ist die Nachfrage abgeflaut. Nach Angaben des Bafa sind von Januar bis Mai 41.263 Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe eingegangen. Im Vorjahreszeitraum waren es 74.940. Möglicherweise warten Interessierte ab, wie die Diskussion um die künftige Förderung im Zuge der Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) aussieht. Danach sollen langfristig fossile Heizungen durch klimafreundliche wie die Wärmepumpe ersetzt werden. Ursprünglich hatte die Bundesregierung eine Basisförderung von 30 Prozent und unter bestimmten Umständen weitere Zuschüsse von 10 oder 20 Prozent vorgesehen. Ob es dabei bleibt, ist zurzeit unklar.
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