Weltweit Trauer um Papst Franziskus: Mann des Friedens, Papst der Verletzlichsten und Schwächsten
Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Die Welt verliere einen „Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen“, so Kanzler Scholz.

Inhaltsverzeichnis
- Afrikanische Geistliche: Ausbeutung der Afrikaner beenden
- Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin: „Seine Stimme wird fehlen“
- Georg Bätzing, Deutsche Bischofskonferenz: „Umsichtiger Hirte“
- Bartholomäus, Patriarch der Orthodoxen Christen: Papst war Freund des orthodoxen Christentums
- Joe Biden, Ex-US-Präsident: „Eines der bedeutendsten Oberhäupter unserer Zeit“
- Charles III., Britischer König: „Zutiefst traurig“
- Antonio Costa, EU-Ratspräsident: Ideen für die Zukunft
- Jorge García Cuerva, Erzbischof von Buenos Aires: „Papst der Armen ist von uns gegangen“
- Andrzej Duda, Polnischer Präsident: Großer Apostel der Barmherzigkeit
- Kirsten Fehrs, EKD-Ratsvorsitzende: „Menschlich nahbar“
- António Guterres, UN-Generalsekretär: Bote der Hoffnung
- Izchak Herzog, Israelischer Präsident: Mann von grenzenlosem Mitgefühl
- Internationales Auschwitz Komitee: Auschwitz-Überlebende trauern
- Kaja Kallas, EU-Chefdiplomatin: Große Trauer
- Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin: „Globaler Brückenbauer“
- Michael Kretschmer, Ministerpräsident Sachsen: „Ein Vermächtnis, das bleibt“
- Ronald Lauder, Jüdischer Weltkongress: Papst war moralische Leitfigur
- Dalai Lama, Geistliches Oberhaupt der Tibeter: Papst hatte sich Dienst an anderen verschrieben
- Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin: Franziskus inspirierte Millionen
- Emmanuel Macron, Französischer Präsident: Papst der „Verletzlichsten und Schwächsten“
- Ralf Meister, Deutsche Lutheraner: Papst Franziskus als Vorbild
- Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin Italien: Ein großer Mensch hat uns verlassen
- Angela Merkel, Ex-Bundeskanzlerin: Trauer um „wahren Freund der Menschen“
- Friedrich Merz, CDU-Chef: „Unermüdlicher Einsatz“
- Javier Milei, Argentiniens Präsident: Gütig und weise
- Moskauer Patriarchat: Franziskus knüpfte Kontakt zu russisch-orthodoxer Kirche
- Wladimir Putin, russischer Präsident: Werde Franziskus in bester Erinnerung behalten
- Olaf Scholz, Bundeskanzler: „Fürsprecher der Schwachen“
- Wolodymyr Selenskyj, Ukrainischer Präsident: „Für Ukrainer gebetet“
- Markus Söder, Ministerpräsident Bayern: „Sehr schwerer Tag“
- Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident: Welt verliert „leuchtendes Zeichen der Hoffnung“
- Irme Stetter-Karp, Katholische Laien: „Papst der Herzen“
- Donald Trump, US-Präsident: „Ruhen Sie in Frieden, Papst Franziskus“
- Donald Tusk, Polens Regierungschef: „Guter, warmherziger Mensch“
- JD Vance, US-Vizepräsident: Mein Mitgefühl gilt den Millionen Christen
- Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident: „Klare Haltung für Frieden“
- Hendrik Wüst, Ministerpräsident NRW: Einsatz für Arme und Schwache
- Zentralrat der Muslime: Franziskus trat für Verständigung ein
Weltweit trauern Millionen Menschen um Papst Franziskus. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb nach Angaben des Vatikans am Ostermontag im Alter von 88 Jahren. Der Text der Todesanzeige von Papst Franziskus, die am Montag von Kardinal Kevin Farrell, dem Kardinalkämmerer, in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta verlesen wurde, wo Franziskus lebte:
„Liebste Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst am Herrn und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, besonders für die Ärmsten und Ausgegrenzten. In großer Dankbarkeit für sein Beispiel als wahrer Jünger des Herrn Jesus befehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des einen und dreifaltigen Gottes an.“
Die Reaktionen im Überblick:
Afrikanische Geistliche: Ausbeutung der Afrikaner beenden
Geistliche aus mehreren Staaten Afrikas haben den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus als Fürsprecher ihres Kontinents gewürdigt. Franziskus habe den Weltmächten sehr eindeutig gesagt, „dass sie die Ausbeutung der Afrikaner beenden sollen“, sagte Michael Nsikak Umoh, der Sprecher der nigerianischen Bischofsvereinigung. In der Demokratischen Republik Kongo sagte Abbé Camille Esika in der Hauptstadt Kinshasa, Franziskus wollte „die Stimme der Stimmlosen sein.“ Auch dort hatte Franziskus während eines Besuchs im Jahr 2023 andere Staaten aufgefordert, die Plünderung der Bodenschätze Afrikas zu beenden. Der Papst besuchte Afrika während seines Pontifikats fünfmal und würdigte das starke Wachstum der katholischen Kirche dort. Die südafrikanische katholische Bischofskonferenz forderte alle Katholiken auf, für die Teilnehmer des Konklave zu beten, das seinen Nachfolger bestimmt. (ap)
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin: „Seine Stimme wird fehlen“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat dem verstorbenen Papst Franziskus für seine Positionen in sozialen und kirchlichen Debatten gedankt. „Er mischte sich ein, rang für das Soziale und Menschliche“, erklärte Baerbock am Montag in den Kurzbotschaftendiensten X und Bluesky. „Seine Botschaft war für das Hier und Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt.“ „Seine Stimme wird fehlen“, fügte die Bundesaußenministerin an. Franziskus habe mit seinen Positionen auch „seine Kirche“ immer wieder herausgefordert. (afp)
Georg Bätzing, Deutsche Bischofskonferenz: „Umsichtiger Hirte“
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz trauert um Papst Franziskus. „Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die Kirche einen großen Papst, einen umsichtigen Hirten und einen mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags“, erklärte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Montag in einer ersten Reaktion auf die Todesnachricht. Papst Franziskus war am Morgen im Alter von 88 Jahren gestorben. „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen“, sagte der Limburger Bischof weiter. Bätzing bezeichnete Franziskus, der seit 2013 das Oberhaupt der Katholiken war, als „Brückenbauer“ sowie als „Menschenfreund und Menschenfischer“. Er habe in der Kirche starke Akzente gesetzt und neue Wege des Miteinanders eröffnet. Der von ihm angestoßene Weg einer synodalen Kirche sei unumkehrbar. (epd)
Bartholomäus, Patriarch der Orthodoxen Christen: Papst war Freund des orthodoxen Christentums
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen, der Ökumenische Patriarch Bartholomäus von Konstantinopel, hat die Bemühungen von Papst Franziskus um eine Annäherung zwischen ihren Kirchen gewürdigt. „Er war ein treuer Freund und Weggefährte und Unterstützer des Ökumenischen Patriarchats und ein echter Freund des orthodoxen Christentums“, sagte Bartholomäus am Montag. Der Patriarch erwähnte ein Treffen der beiden in Jerusalem im Jahr 2014, bei dem die Sprache auf den bevorstehenden 1700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils kam, das im Jahr 325 vom römischen Kaiser Konstantin in der Stadt Nicäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, abgehalten wurde. Er habe dem Papst damals gesagt, welche symbolische Wirkkraft von einer gemeinsamen Feier und Gesprächen über die künftigen Schritte der beiden christlichen Kirchen ausgehen könnte, sagte Bartholomäus. „Er (der Papst) schien begeistert.“ Letztlich habe es zwar nicht geklappt, aber auch den Nachfolger von Franziskus werde er mit offenen Armen empfangen, sagte der 85-jährige Patriarch. (ap)
Joe Biden, Ex-US-Präsident: „Eines der bedeutendsten Oberhäupter unserer Zeit“
Der ehemalige US-Präsident Joe Biden hat den verstorbenen Papst Franziskus als „eines der bedeutendsten Oberhäupter unserer Zeit“ gewürdigt. „Papst Franziskus wird als eines der bedeutendsten Oberhäupter unserer Zeit in Erinnerung bleiben, und ich bin froh, ihn gekannt zu haben“, schrieb der gläubige Katholik Biden am Montag im Onlinedienst X zu einem Foto von sich und dem Papst. Papst Franziskus sei „anders als seine Vorgänger gewesen“, betonte Biden. „Er war der Papst des Volkes, ein Licht des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe“. (afp)
Charles III., Britischer König: „Zutiefst traurig“
Der britische König Charles erklärt, er und seine Frau Camilla seien „zutiefst traurig“ über den Tod des Papstes. Er übermittle der römisch-katholischen Kirche, der Franziskus mit so viel Entschlossenheit gedient habe, sein „aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl“. Charles ist das Oberhaupt der Church of England, die sich 1534 von Rom abspaltete. Charles und Camilla waren erst Anfang des Monats Franziskus im Vatikan begegnet. (rtr)
Antonio Costa, EU-Ratspräsident: Ideen für die Zukunft
Auch EU-Ratspräsident Antonio Costa würdigte den Pontifex. Papst Franziskus sei von tiefem Mitgefühl gewesen, schrieb auch er auf der Plattform X. Die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit – Migration, Klimawandel, Ungleichheit, Frieden – hätten ihm ebenso am Herzen gelegen wie die alltäglichen Probleme aller Menschen. Weiter schrieb er: „Mögen seine Ideen uns weiterhin in eine hoffnungsvolle Zukunft führen.“ (dpa)
Jorge García Cuerva, Erzbischof von Buenos Aires: „Papst der Armen ist von uns gegangen“
An seiner früheren Wirkungsstätte in Buenos Aires haben zahlreiche Gläubige Abschied von Papst Franziskus genommen. „Es ist der Vater aller gestorben, der Vater der ganzen Menschheit, der immer wieder darauf bestanden hat, dass die Kirche ein Platz für alle sein muss“, sagte der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge García Cuerva, bei der Messe in der Kathedrale der argentinischen Hauptstadt. „Der Papst der Armen, der an den Rand Gedrängten, derer, die niemand haben will, der Ausgegrenzten, ist von uns gegangen.“ Vor seiner Wahl zum Papst war Jorge Mario Bergoglio – wie Franziskus mit bürgerlichem Namen hieß – Erzbischof von Buenos Aires und predigte selbst in der Kathedrale im Zentrum der argentinischen Hauptstadt. Die Kirche wird in den kommenden Tagen für Trauernde geöffnet bleiben. „Dies war der Sitz von Kardinal Bergoglio. Es ist ein bisschen sein Zuhause. Alle, die kommen wollen, sind mehr als willkommen“, sagte Erzbischof García Cuerva. (dpa)
Andrzej Duda, Polnischer Präsident: Großer Apostel der Barmherzigkeit
Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnet Papst Franziskus als einen „großen Apostel der Barmherzigkeit“. In ihm habe er die Antworten auf die Herausforderungen der modernen Welt gesehen, erklärt Duda auf der Plattform X. In seiner Seelsorge habe sich Franziskus von Demut und Einfachheit leiten lassen. (rtr)
Kirsten Fehrs, EKD-Ratsvorsitzende: „Menschlich nahbar“
Mit Trauer und Anteilnahme hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. Die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs, würdigte das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche als einen „geistlich von Hoffnung tief durchdrungenen Papst, der sich zugleich auf berührende Gesten verstand, um auf das Elend in der Welt aufmerksam zu machen“. Franziskus habe früher als viele andere die Welt über die Not der Geflüchteten auf der Mittelmeerinsel Lampedusa alarmiert. Zudem hob die Hamburger Bischöfin die Verantwortung des Papstes für die Schöpfung hervor und verwies auf seine Umwelt-Enzyklika „Laudato si“. „Tief beeindruckend war seine menschliche Nahbarkeit und aufrichtige Bescheidenheit. Er ging stets auf alle Menschen zu. Das ließ ihn zum Segen werden“, sagte die Ratsvorsitzende der EKD, die ihren Verwaltungssitz in Hannover hat. „Als evangelische Christinnen und Christen sind wir dankbar dafür, wie er für den internationalen Zusammenhalt in Wort und Tat eingetreten ist.“ Franziskus habe sich für die Ökumene eingesetzt. „Er hat buchstäblich bis zum letzten Atemzug weltweit Gottes Segen weitergegeben“, betonte Fehrs. (epd)
António Guterres, UN-Generalsekretär: Bote der Hoffnung
UN-Generalsekretär António Guterres hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Boten der Hoffnung, Demut und Humanität gewürdigt. Franziskus sei eine überragende Stimme für Frieden, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit gewesen, erklärte Guterres am Ostermontag in New York. „Unsere gespaltene und uneinige Welt wird ein viel besserer Ort sein, wenn wir seinem Beispiel der Einheit und des gegenseitigen Verständnisses folgen“, betonte der UN-Generalsekretär mit Blick auf den Verstorbenen. Das katholische Kirchenoberhaupt hinterlasse ein Vermächtnis des Glaubens, des Dienstes und des Mitgefühls für alle. Insbesondere für diejenigen, die am Rande des Lebens stünden oder von den Schrecken der Konflikte betroffen seien. Der Papst sei ein Mann des Glaubens für alle Religionen gewesen. Er habe mit Menschen aller Glaubensrichtungen zusammengearbeitet. Franziskus habe verstanden, dass der Schutz des gemeinsamen Hauses der Menschen im Kern eine zutiefst moralische Aufgabe sei, betonte der Portugiese Guterres, ein praktizierender Katholik. (epd)
Izchak Herzog, Israelischer Präsident: Mann von grenzenlosem Mitgefühl
Der israelische Präsident Izchak Herzog hat den verstorbenen Papst Franziskus als Mann von grenzenlosem Mitgefühl gelobt. „Ich hoffe aufrichtig, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Heimkehr der Geiseln bald erhört werden“, schrieb Herzog am Montag im Kurznachrichtendienst X. Er sprach den Christen in Israel und weltweit sein Beileid aus. Franziskus habe großen Wert darauf gelegt, enge Beziehungen zur jüdischen Welt zu pflegen und den interreligiösen Dialog als Weg zu mehr Verständnis und gegenseitigem Respekt voranzutreiben. Der am Morgen mit 88 Jahren verstorbene Franziskus hatte wiederholt Israels Vorgehen im durch den Terrorangriff und die massenhafte Geiselnahme vom 7. Oktober 2023 ausgelösten Gazakrieg kritisiert und gesagt, die Vorwürfe des Völkermords, die Israel hartnäckig bestreitet, müssten untersucht werden. (ap)
Internationales Auschwitz Komitee: Auschwitz-Überlebende trauern
Das Internationale Auschwitz Komitee hat den verstorbenen Papst Franziskus als beharrlichen Mahner gegen Antisemitismus und Rassenhass gewürdigt. Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner erklärte am Montag in Berlin, Auschwitz-Überlebende in aller Welt verabschiedeten sich „mit großer Wehmut, Zuneigung und Anerkennung“ von Papst Franziskus. Sie hätten dem Kirchenoberhaupt tiefes Vertrauen entgegengebracht. Franziskus habe „einer oftmals gleichgültigen und ungerechten Welt immer wieder den Spiegel vorgehalten“. Seine Einladungen und Aufforderungen an alle Menschen, eine Welt zu gestalten, in der die Angst vor Fremden, Antisemitismus und Rassenhass keinen Platz mehr haben soll, habe die Überlebenden tief berührt. Heubner fügte hinzu, die Worte und die Haltung von Franziskus galten den Auschwitz-Überlebenden „als ein Kompass für Menschlichkeit und Menschenwürde, der ihnen Mut gemacht hat, ihren Weg der Erinnerung und Aufklärung weiterzugehen“. (epd)
Kaja Kallas, EU-Chefdiplomatin: Große Trauer
EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas sprach „allen Katholiken auf der Welt“ ihr Beileid aus. Mit großer Trauer habe sie erfahren, dass der Pontifex verstorben sei, schrieb die EU-Außenbeauftragte ebenfalls auf der Plattform X. „Als wir uns kürzlich in Rom trafen, dankte ich Papst Franziskus für seine starke Führung beim Schutz der Schwächsten und der Verteidigung der Menschenwürde.“ (dpa)
Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin: „Globaler Brückenbauer“
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat den gestorbenen Papst Franziskus als Brückenbauer gewürdigt. „Er suchte die Begegnung mit anderen christlichen Konfessionen ebenso wie mit den Weltreligionen außerhalb des Christentums“, teilte die CDU-Politikerin mit. „Den jüdisch-christlichen Dialog förderte er mit warmherziger Freundschaft; zugleich streckte er die Hand aus zu den Muslimen, zu Hindus, Buddhisten und allen Menschen guten Willens.“ Franziskus habe die Hoffnung verkörpert, dass Religion nicht trennen, sondern verbinden könne. „Er baute Brücken der Versöhnung, wo vorher Gräben des Misstrauens waren, und war somit tatsächlich ein globaler Brückenbauer, wie wir ihn nur selten erleben durften.“ (dpa)
Michael Kretschmer, Ministerpräsident Sachsen: „Ein Vermächtnis, das bleibt“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat mit großer Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. Auf der Plattform X nannte der CDU-Politiker das Kirchenoberhaupt am Montag einen beeindruckenden Menschen, „voller Wärme, Klarheit und innerer Stärke“. Besonders sein persönliches Gespräch mit Papst Franziskus im Jahre 2022 bleibe ihm unvergessen, schrieb Kretschmer. Zu seinen Worten stellte Kretschmer ein Foto dieser Begegnung. Der sächsische Ministerpräsident fügte hinzu: „Seine Worte, sein Blick auf die Welt, seine ruhige Entschlossenheit – all das hat mich tief bewegt.“ Papst Franziskus habe bis in die letzten Stunden seines irdischen Lebens Brücken gebaut, zwischen Menschen, Religionen und Kulturen. „Er hat gezeigt, wie viel Kraft im Zuhören und im Dialog liegt“, sagte Kretschmer. Franziskus werde eine Lücke hinterlassen, aber auch „ein Vermächtnis, das bleibt“. (epd)
Ronald Lauder, Jüdischer Weltkongress: Papst war moralische Leitfigur
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, hat an die Errungenschaften des verstorbenen Papstes um die Verständigung zwischen den Religionen erinnert. Franziskus sei „eine wahre moralische Leitfigur“ gewesen, „ein Mann von tiefem Glauben und Menschlichkeit und ein unerschütterlicher Freund des jüdischen Volkes“, sagte Lauder am Montag. „Von seinen frühen Jahren in Argentinien bis zu seinem Pontifikat hat sich Papst Franziskus zutiefst für die Förderung des interreligiösen Dialogs eingesetzt und dafür gesorgt, dass die Erinnerung an den Holocaust auch für künftige Generationen ein Leitfaden bleibt.“ Lauder verwies unter anderem darauf, dass der Papst im November 2022 den Exekutivausschuss des Jüdischen Weltkongresses im Vatikan empfangen habe. Dabei sei die Initiative „Kishreinu“ (Unser Bund) ins Leben gerufen worden, durch die ein neues Kapitel in den katholisch-jüdischen Beziehungen aufgeschlagen worden sei. (ap)
Dalai Lama, Geistliches Oberhaupt der Tibeter: Papst hatte sich Dienst an anderen verschrieben
Papst Franziskus hat sich nach den Worten des Dalai Lama stets für seine Mitmenschen eingesetzt und vielen als Vorbild gedient. Der Pontifex habe sich „dem Dienst an anderen verschrieben“ und durch sein eigenes Handeln gezeigt, „wie man ein einfaches, aber sinnvolles Leben führt“, erklärte das im indischen Exil lebende geistliche Oberhaupt der Tibeter am Montag. Der Dalai Lama sprach buddhistische Gebete für Franziskus und brachte in einem Schreiben an den päpstlichen Gesandten seine Trauer über den Tod des Papstes zum Ausdruck. „Die beste Ehre, die wir ihm erweisen können, ist es, ein warmherziger Mensch zu sein, der anderen dient, wo und wie auch immer er kann“, hieß es weiter. (afp)
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin: Franziskus inspirierte Millionen
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat mit großer Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus“, schrieb von der Leyen auf der Plattform X. „Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Erbe von Papst Franziskus uns allen auch weiterhin den Weg zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt weisen wird.“ (dpa)
Emmanuel Macron, Französischer Präsident: Papst der „Verletzlichsten und Schwächsten“
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann gewürdigt, der stets „an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten“ gestanden habe. Franziskus habe „sein ganzes Leben lang für mehr Gerechtigkeit und für eine bestimmte Idee von Menschlichkeit, für eine brüderliche Menschlichkeit gekämpft“, sagte Macron am Montag bei einem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte. Er sprach „den Katholiken auf der ganzen Welt“ sein „tief empfundenes Beileid“ aus. Frankreich teile „den großen Schmerz“ den der Tod des Pontifex in der ganzen Welt verursache. (afp)
Ralf Meister, Deutsche Lutheraner: Papst Franziskus als Vorbild
Vertreterinnen und Vertreter der lutherischen Kirchen in Deutschland haben den am Montag gestorbenen Papst Franziskus gewürdigt. „Franziskus war ein Vorbild an Bescheidenheit in Auftreten, Stil und Lehre“, erklärte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, in Hannover. Er habe eine „Kirche Christi für die Armen, Schwachen und Benachteiligten“ gewollt, fügte der hannoversche Bischof hinzu. Nordkirchen-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die zugleich stellvertretende leitende Bischöfin der VELKD ist, erklärte, Franziskus habe im tiefen Vertrauen auf Christus seine Aufmerksamkeit auf die Wunden der Welt gerichtet: „Öffentlich prangerte er die alles Leben bedrohenden Folgen von Egoismus und Kapitalismus an. Noch vor wenigen Wochen kritisierte er die Flüchtlings- und Abschottungspolitik der neuen US-Regierung.“ Mit Franziskus ist nach Einschätzung Kühnbaum-Schmidts eine neue Atmosphäre für die ökumenischen Gespräche in die römisch-katholische Kirche eingezogen. Auch wenn während seines Pontifikates nicht alle offenen theologischen Fragen der Ökumene gelöst worden seien, „können mit seinem Ringen um mehr Synodalität in der römisch-katholischen Kirche neue Impulse im Dialog auch zwischen den Kirchen freigesetzt werden“, erklärte die Theologin, die auch Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes ist. (epd)
Giorgia Meloni, Ministerpräsidentin Italien: Ein großer Mensch hat uns verlassen
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat den verstorbenen Papst Franziskus am Montag als „großen Menschen“ gewürdigt. „Eine Nachricht, die uns tief empfundene Trauer bereitet, weil uns ein großer Mensch und ein großer Hirte verlässt“, erklärte Meloni über Franziskus’ Tod in Onlinenetzwerken. Sie habe „das Privileg seiner Freundschaft, seiner Ratschläge und Lehren“ genossen, die ihr „selbst in den Augenblicken der Prüfung und des Leids“ zuteil geworden seien. (afp)
Angela Merkel, Ex-Bundeskanzlerin: Trauer um „wahren Freund der Menschen“
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den gestorbenen Papst Franziskus als „einen wahren Freund der Menschen“ gewürdigt. „Seine Stimme wird fehlen“, erklärte sie in einer von ihrem Büro verbreiteten Mitteilung. „Unbeirrbar lagen ihm in seinem zwölfjährigen Pontifikat ganz besonders diejenigen am Herzen, die ihre Stimme nicht selbst erheben konnten. Dabei scheute er sich auch nicht, unbequem zu sein.“ Merkel betonte: „In den Gesprächen, die ich mit ihm führen konnte, warb er eindrücklich dafür, Brücken auch in scheinbar unüberbrückbaren Konflikten zu bauen. Immer hatte er dabei die Welt in ihrer Vielfalt im Blick.“ Sie habe Franziskus als einen Menschen erlebt, „der von einem unerschütterlichen und ansteckenden Optimismus geprägt war“. (dpa)
Friedrich Merz, CDU-Chef: „Unermüdlicher Einsatz“
CDU-Chef Friedrich Merz hat mit großer Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung. Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei“, schrieb der voraussichtliche künftige Kanzler auf der Plattform X. „Damit berührte der erste Lateinamerikaner auf dem Heiligen Stuhl Menschen weltweit und über Konfessionsgrenzen hinweg“, erklärte Merz. (dpa)
Javier Milei, Argentiniens Präsident: Gütig und weise
Der argentinische Präsident Javier Milei würdigt Franziskus, einen gebürtigen Argentinier, als gütig und weise. Mit tiefer Trauer habe er erfahren, dass der Papst gestorben sei und nun in Frieden ruhe, schreibt Milei auf X. Franziskus wurde 1936 als Jorge Bergoglio in Buenos Aires als Sohn italienischer Einwanderer geboren, wurde dort Erzbischof und war der erste lateinamerikanische Papst. In seiner Heimat bedauerten etliche Menschen, dass er nie als Pontifex zurückkehrte, doch er erhielt Lob für seinen Einsatz für die Armen. In früheren Jahren hatte Milei, ein radikaler Wirtschaftsliberaler, Franziskus als Sozialisten beschimpft und ihn als Stellvertreter des Teufels auf Erden tituliert. Nach der Übernahme des Präsidentenamtes Ende 2023 glättete Milei jedoch die Wogen wieder. Das Präsidialamt in Buenos Aires lobte, dass Franziskus den Fokus auf den interreligiösen Dialog, die Förderung der Spiritualität junger Menschen und die Kostensenkung im Vatikan legte, was im Einklang mit Mileis sogenannter Kettensägen-Sparpolitik steht. (rtr)
Moskauer Patriarchat: Franziskus knüpfte Kontakt zu russisch-orthodoxer Kirche
Das Moskauer Patriarchat erklärt, Papst Franziskus habe eine bedeutende Rolle bei der aktiven Entwicklung der Kontakte zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche gespielt. Die russisch-orthodoxe Kirche erwarte, dass sich die Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche nach Franziskus’ Tod wie bisher entwickeln werde, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Der westliche und der östliche Zweig des Christentums spalteten sich im Jahr 1054 im Zuge nie beigelegter Streitigkeiten über Glaubenslehre und päpstliche Autorität. (rtr)
Wladimir Putin, russischer Präsident: Werde Franziskus in bester Erinnerung behalten
Der russische Präsident Wladimir Putin drückt sein Beileid aus. Er habe viele Gelegenheiten gehabt, mit diesem herausragenden Mann zu kommunizieren, so Putin. Beide hätten sie einander mit großem Respekt behandelt. „Ich werde ihn für immer in bester Erinnerung behalten.“ Putin bezeichnete Franziskus als „weisen“ Mann, der die „hohen Werte von Humanismus und Gerechtigkeit“ stets verteidigt habe. In einem am Montag vom Kreml veröffentlichten Brief an den Vatikan würdigte Putin Franziskus für dessen Engagement für einen Austausch mit der orthodoxen Kirche in Russland. Der verstorbene Papst habe „den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen und der Römisch-Katholischen Kirche aktiv gefördert“, schrieb der Kremlchef. (rtr/afp)
Olaf Scholz, Bundeskanzler: „Fürsprecher der Schwachen“
Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Wirken des gestorbenen Papstes Franziskus gewürdigt und allen Gläubigen sein Mitgefühl übermittelt. „Mit Papst Franziskus verlieren die Katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen“, erklärte Scholz auf der Plattform X. „Seinen klaren Blick auf die Herausforderungen, die uns umtreiben, habe ich sehr geschätzt.“ (dpa)
Wolodymyr Selenskyj, Ukrainischer Präsident: „Für Ukrainer gebetet“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Er verstand es, Hoffnung zu geben, Leiden durch Gebet zu lindern und die Einheit zu fördern. Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet. Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die bei Papst Franziskus geistigen Beistand suchten. Ewiges Gedenken!“ (dpa)
Markus Söder, Ministerpräsident Bayern: „Sehr schwerer Tag“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich bestürzt über den Tod von Papst Franziskus geäußert. „Heute ist ein sehr schwerer Tag. Der Tod von Papst Franziskus macht auch mich persönlich tieftraurig und betroffen“, sagte Söder. „Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen. Ausgerechnet an Ostern – einer ganz besonderen Zeit im Zeichen des Abschieds, der Trauer und der Auferstehung.“ Der Glaube gebe Orientierung und Halt gerade in einer Welt in Aufruhr. „Für Verlässlichkeit und Kraft stand auch der Heilige Vater.“ Trotz Krankheit sei der Papst bis zum letzten Tag im Dienst für die Menschen und den Glauben, sagte Söder. (dpa)
Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident: Welt verliert „leuchtendes Zeichen der Hoffnung“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den gestorbenen Franziskus als bedeutenden Papst und „Mann des Friedens“ gewürdigt. „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“, erklärte Steinmeier in einem in Berlin veröffentlichten Kondolenzschreiben. „Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube haben Menschen auf der ganzen Welt berührt – und Halt, Kraft und Orientierung gegeben.“ Der Bundespräsident hob Franziskus’ besondere Sorge und besondere Liebe für die Armen, Ausgegrenzten, Vertriebenen und Geflüchteten hervor. „Viele, die sich als vergessen empfanden, fühlten sich von ihm, dem Papst, gehört, gesehen und verstanden.“ (dpa)
Irme Stetter-Karp, Katholische Laien: „Papst der Herzen“
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat den verstorbenen Franziskus als „Papst der Herzen“ bezeichnet. „Wir verabschieden uns in Trauer und Zuneigung vom Papst der Herzen“, teilte Stetter-Karp in Berlin mit. Seine Amtszeit werde als „Zeit der Öffnung der Kirche“ in Erinnerung bleiben. „Dass er als letzten Gruß mit schwacher Stimme den Ostersegen gespendet hat, ist für mich ein Zeichen der Hoffnung über den Tod hinaus.“ Das ZdK ist die Vertretung der katholischen Laien, der Nicht-Kleriker in den Pfarrgemeinden vor Ort. Zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz hatte das ZdK 2019 einen Reformprozess angestoßen, den Synodalen Weg. (dpa)
Donald Trump, US-Präsident: „Ruhen Sie in Frieden, Papst Franziskus“
US-Präsident Donald Trump hat in einer kurzen Stellungnahme seine Anteilnahme am Tod von Papst Franziskus bekundet. „Ruhen Sie in Frieden, Papst Franziskus. Möge Gott ihn und alle, die ihn liebten, segnen“, schrieb Trump am Montag auf seiner Plattform Truth Social. Trumps Vizepräsident JD Vance war einer der letzten, die Franziskus vor seinem Tod noch gesehen hatten. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte, Vance und sein Team seien dankbar, dass sie noch die Gelegenheit hatten, sich am Ostersonntag mit dem Papst zu treffen. „Wir beten für alle, die den Papst geliebt und an ihn geglaubt haben, sagte sie dem Sender Fox News. (ap)
Donald Tusk, Polens Regierungschef: „Guter, warmherziger Mensch“
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat den verstorbenen Papst Franziskus als „guten, warmherzigen und sensiblen Menschen“ gewürdigt. „Möge er in Frieden ruhen“, schrieb Tusk am Montag im Onlinedienst X. Polens Präsident Andrzej Duda erklärte auf X, Franziskus sei „ein großer Apostel der Barmherzigkeit“ gewesen. Barmherzigkeit sei für den verstorbenen Papst „die Antwort auf die Herausforderungen der modernen Welt“ gewesen. (afp)
JD Vance, US-Vizepräsident: Mein Mitgefühl gilt den Millionen Christen
US-Vizepräsident JD Vance erklärt, sein tiefes Mitgefühl gelte den Millionen Christen auf der ganzen Welt, die Papst Franziskus geliebt hätten. „Ich habe mich gefreut, ihn gestern (Sonntag) zu sehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war. Aber ich werde ihn immer für seine Predigt in den ersten Tagen von Covid in Erinnerung behalten. Sie war wirklich wunderschön.“ (rtr)
Stephan Weil, Niedersachsens Ministerpräsident: „Klare Haltung für Frieden“
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat nach eigenen Worten die Ehre gehabt, mit Papst Franziskus 2014 und 2018 bei Privataudienzen sprechen zu können. „Er hat mich dabei durch seine klare Haltung für Zusammenhalt, Frieden und vor allem für die Schwachen in unseren Gesellschaften sehr beeindruckt“, sagte der SPD-Politiker am Ostermontag. „Mit Papst Franziskus verliert die Welt einen außergewöhnlichen Menschen“, betonte Weil. „Mein Mitgefühl gilt allen, die um den Papst trauern, insbesondere den Katholiken bei uns in Niedersachsen und in aller Welt“, sagte der scheidende niedersächsische Regierungschef. „Die Stimme von Papst Franziskus für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden wird uns fehlen.“ (dpa)
Hendrik Wüst, Ministerpräsident NRW: Einsatz für Arme und Schwache
Nach dem Tod von Papst Franziskus hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) den Verstorbenen als bescheidenen und nahbaren Papst gewürdigt. Sein unermüdlicher Einsatz für Arme und Schwache sowie generell die Ausgegrenzten der Gesellschaft habe die katholische Kirche nachhaltig geprägt und weltweit nicht nur unter Gläubigen Zuversicht gestiftet, erklärte der Christdemokrat in Düsseldorf. Franziskus sei ein bescheidener Papst gewesen, der einen einfachen Lebensstil pflegte, sagte Wüst. „Er setzte sich mit Sachspenden für Obdachlose ein und trat immer wieder in den direkten Dialog mit den Menschen – unabhängig von Herkunft oder Glaube.“ Papst Franziskus habe sich auch dafür eingesetzt, Missstände innerhalb der Kirche aufzuklären, neue Transparenz zu schaffen und Vertrauen zurückzugewinnen, sagte der bekennende Katholik Wüst, der vor zwei Jahren bei einer Audienz beim Papst in Rom gewesen war. „Die Kirche muss die Nähe zu den Menschen erhalten, indem sie Erneuerung zulässt. Genau dafür hat Papst Franziskus tagtäglich gewirkt und so den Menschen weltweit neue Hoffnung geschenkt.“ (dpa)
Zentralrat der Muslime: Franziskus trat für Verständigung ein
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat das Eintreten des verstorbenen Papstes Franziskus für die Verständigung mit dem Islam gewürdigt. „Möge seine Erinnerung uns weiterhin inspirieren – als Menschen, als Gläubige, als Brüder und Schwestern in der einen Menschheitsfamilie“, schrieb der Zentralrat am Montag in einer Botschaft im Netzwerk X. Franziskus sei ein „Symbol für die Umarmung zwischen Ost und West, Nord und Süd“ gewesen. Der Zentralrat erinnerte daran, dass Franziskus im Jahr 2019 gemeinsam mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad el-Tajjeb, ein gemeinsames christlich-islamisches Dokument unterzeichnet habe. In diesem „Dokument über die Brüderlichkeit“ verurteilen die beiden Glaubensführer Fanatismus, Extremismus und Gewalt im Namen Gottes. Sie betonen darin, dass der Glaube dabei helfe, eine „Kultur des gegenseitigen Respekts“ aufzubauen. (afp)
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