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Weltinvestitionsbericht der UnctadMassive Umwälzungen

Der neue UN-Bericht zeigt: Die Corona-Krise beschleunigt den tiefgreifenden Wandel der Weltwirtschaft. Vor allem Entwicklungsländer seien betroffen.

Wie wird sie die Krise treffen? Eine Straßenhändlerin in Mexiko Foto: Fernando Llano/ap

Dpa |Die internationale Warenproduktion befand sich schon vor der Corona-Pandemie durch wachsenden Robotereinsatz und Digitalisierung im Wandel; diese Entwicklung dürfte sich nun aber noch beschleunigen. Das schreibt die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) in ihrem neuen Weltinvestitionsbericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die gerade für Entwicklungsländer so wichtigen ausländischen Direktinvestitionen (FDI) dürften demnach in diesem Jahr um 40 Prozent einbrechen, und der Trend deute nicht auf eine Rückkehr zu früheren Wachstumsraten hin.

Vergangenes Jahr lagen die FDI bei 1,54 Billionen Dollar (1,36 Billionen Euro) – ein Zuwachs von drei Prozent. Allerdings profitieren davon vor allem Industrieländer, Richtung Entwicklungsländer gingen die Investitionen leicht zurück, so die Unctad.

Dieses Jahr dürften die FDI unter eine Billion Dollar fallen, so tief wie seit 2005 nicht mehr, schätzen die UN-Ökonomen. Einen weiteren Rückgang insgesamt fürchten sie auch für 2021, um fünf bis zehn Prozent, ehe 2022 eine Erholung möglich sei. Die Aussicht auf eine tiefe Rezession werde viele internationale Firmen zwingen, geplante Investitionen vor allem im Ausland zu überdenken.

Grenzüberschreitende Investitionen weiter gebremst

Die Weltwirtschaft stehe vor großen Umwälzungen. Schon nach der Finanzkrise 2007/2008 seien grenzüberschreitende Investitionen in Sachwerte nicht mehr deutlich gewachsen. Der Welthandel sei träge geblieben und globale Wertschöpfungsketten seien sogar zurückgegangen.

Die Nachhaltigkeitsdebatte habe den Trend zu regionalerer Produktion beflügelt. Hinzu komme wachsender Protektionismus in vielen Weltregionen. Die Unctad rechnet mit mehr Veräußerungen und mehr Rückführungen von Produktion. Länder und Regionen wollten Lieferketten, die weniger schockanfällig sind. Die Corona-Krise beschleunige diese Trends.

„Die große Umwälzung in der internationalen Produktion wird in den kommenden zehn Jahren große Auswirkungen auf Entwicklungsländer haben“, meinte Unctad-Generalsekretär Mukhisa Kituyi. Chancen für die Anwerbung von Investitionen sieht die Unctad im Aufbau attraktiver Dienstleistungslösungen sowie nachhaltiger, umweltfreundlicher Volkswirtschaften.

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