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Weihnachten für umme (11)Aus Alt mach Neu

taz-Adventskalender: Reparieren ist nicht nur umsonst, sondern macht auch Spaß. Inspiration liefert das Technikmuseum mit einer neuen Ausstellung.

Ein mehrfach reparierter Teddy ist zwar alt, aber wertvoll Foto: C. Kirchner

Die taz Berlin sucht in Zeiten von Inflation und Energiekrise Türchen für Türchen nach Wegen, wie es ganz ohne Geld etwas werden kann mit dem ach so besinnlichen Fest.

Dinge reparieren? Klingt erst einmal altbacken, ist es aber ganz und gar nicht. Dass Reparieren nicht nur sinnvoll und nachhaltig ist, sondern auch Spaß machen kann, zeigt die Sonderausstellung „Reparieren! Verwenden statt verschwenden“ im Technikmuseum Berlin. Passend zur konsumgeprägten Weihnachtszeit soll sie dazu anregen, Wege aus der Wegwerfgesellschaft zu finden.

Vielfältige Aspekte des Themas werden anhand von zehn Modulen erklärt, jeweils mit einem liebevoll gestalteten Hands-on Projekt für die Kleinsten ausgestattet. So dürfen beispielsweise Mosaike gelegt und Zähne repariert werden. Die Kernbotschaft lautet: Reparieren ist sinnvoll, macht aber auch Spaß. Eine Schrott-Skulptur als Symbol für wachsende Müllberge ist dabei ebenso Teil der Ausstellung wie ein Axolotl-Pärchen, das fehlende Gliedmaßen innerhalb kürzester Zeit neu bilden kann. Selbstreparatur sozusagen.

Mittelpunkt der Ausstellung ist die Mitmach-Werkstatt, die Be­su­che­r*in­nen jeden Alters unter dem Motto „Einfach machen!“ einlädt. Bei alledem muss das Ergebnis keinesfalls perfekt sein – was zählt ist der gemeinsame Versuch. Schulklassen können kostenfreie Reparier-Workshops buchen, an den Wochenenden gibt es Familienworkshops und ein monatliches Repair-Café. Für Be­su­che­r*in­nen unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist das Thema Nachhaltigkeit: Neben der Wiederverwendung bereits vorhandener Vitrinen und Medientechnik stammen viele Exponate und Möbel wie Kinosessel aus zweiter Hand. Neben Ressourcenverschwendung werden Armut und Klimanot als Faktoren für die Reparatur aus Not thematisiert.

Foto: Aletta Luebbers

So steht einem Modell einer Waschmaschine mit einer Lebensdauer von 100 Jahren ein Turm aus zeitgenössischen Waschmaschinen gegenüber, die in der selben Zeit verbraucht würden. Auch das Recht auf Reparatur aus Perspektive der Bür­ge­r*in­nen und die damit verbundene Ökodesign-Richtlinie ist Teil der Ausstellung. Dass Reparatur einen Gegenstand unter Umständen sogar wertvoller macht, zeigt die japanische Kintsugi-Technik. Durch den Einsatz von Gold wirken die reparierten Teeschalen und Tassen edler als zuvor.

Im besten Fall inspiriert die Ausstellung dazu, durch Reparatur einen alten Gegenstand in ein Geschenk zu verwandeln und damit einen lieben Menschen zu beglücken. Und wer möchte, gründet einfach eine eigene Mitmach-Werkstatt zu Hause. An grauen Tagen repariert es sich doch am schönsten.

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