Warnstreiks treffen die BVG: Stillstand bei der U-Bahn
Im Tarifkonflikt verschärfen die Gewerkschaften den Kurs: Am Dienstag soll bei der BVG nichts mehr gehen für neun Stunden – trotz Corona.
Demnach soll in der Hauptstadt von 3 Uhr morgens für neun Stunden bis zum Mittag der Dienst ruhen. Bei den Brandenburger Unternehmen soll der Warnstreik sogar 24 Stunden bis um 3 Uhr des Folgetages dauern, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte.
„Uns ist klar, dass der Streik für die Fahrgäste viele Unannehmlichkeiten mit sich bringen wird“, teilte Jeremy Arndt, Fachbereichsleiter Verkehr im Landesbezirk der Gewerkschaft, mit. „Aber auf die unverständliche Blockadehaltung der Arbeitgeber können wir nur mit einem Streik reagieren.“
Derzeit laufen in den 16 Bundesländern separate Verhandlungen über neue Tarifverträge. Zu dem bundesweiten Warnstreik hatte zunächst der Verdi-Bundesverband aufgerufen. Hintergrund ist dessen Forderung nach einem bundesweiten Tarifvertrag, der die Länderregelungen ergänzen soll. Das lehnt die Arbeitgeberseite derzeit ab.
Am Freitag waren in Berlin beide Seiten zu einer weiteren Tarifrunde bei der BVG zusammen gekommen, ohne dass ein Ergebnis erzielt wurde. Nach der Ankündigung der Gewerkschaft seien sie vertagt worden, hieß es von Arbeitgeberseite.
„Wir haben kein Verständnis für diesen Warnstreik“, teilte die Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbands Berlin (KVA), Anke Stier, am Nachmittag mit. „Erst im letzten Jahr hat es für alle Beschäftigten der BVG Einkommensverbesserungen in einem jährlichen Volumen von 102 Millionen Euro gegeben.“
Zwar gehört der ÖPNV zum öffentlichen Dienst, doch mit den dort derzeit ebenfalls laufenden Tarifverhandlungen haben die Forderungen der Gewerkschaft nichts zu tun. Es handelt sich beim ÖPNV um Spartentarifverträge.
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