Warnsteik am Montag in Berlin: Die Räder der S-Bahn stehen eher still
Am Montag streiken Verdi und EVG, der Regionalverkehr ist betroffen. Berliner Fahrgastverband appelliert, möglichst auf Angebote der BVG umzusteigen.
Der Berliner Fahrgastverband Igeb appellierte an Reisende, möglichst auf die Angebote der BVG umzusteigen. Besonders in Brandenburg habe der Ausfall der S-Bahn weitreichende Konsequenzen für zahlreiche Fahrgäste. „Wir sagen, dass das Streikrecht grundsätzlich dazu gehört, aber wir müssen auch ein minimales Angebot im Streik garantieren“, sagte Sprecher Jens Wieseke. „Dort sollte eine S-Bahn alle 20 Minuten so weit fahren, bis ein U-Bahnhof im Berliner Stadtgebiet erreicht ist.“
Verdi und EVG haben zu bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor für Montag aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr dürfte im ganzen Land ebenso zum Erliegen kommen wie der Luft- und Schifffahrtsverkehr. Auch die Autobahngesellschaft ist betroffen, weswegen mancherorts Tunnel gesperrt werden könnten.
Im Verdi-Organisationsbereich sind demnach die Beschäftigten an allen deutschen Verkehrsflughäfen außer Berlin zum Ausstand aufgerufen. „Am Flughafen BER sind für den 27. März keine Warnstreiks angekündigt“, teilte die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg mit. „Dennoch müssen Passagiere mit erheblichen Einschränkungen rechnen. So kann es aufgrund der Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr zu starken Behinderungen bei der An- und Abreise kommen.“ Im Flugbetrieb sei mit Streichungen insbesondere im innerdeutschen Flugverkehr zu rechnen.
Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienste sowie örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Bereits am Donnerstag kam es in Berlin zu einem Warnstreik mit mehr als 7.000 Beschäftigten der Stadtreinigung, Wasserbetriebe, Vivantes, der Charité, dem Jüdischen Krankenhaus sowie Bundeseinrichtungen.
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