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Wahlkampf-Kampagne der FDPLiberale sind nicht zu bremsen

Die Liberalen stellen ihre Wahlkampfkampagne vor und setzen auf den Posterboy der Partei. Sie ignorieren dabei die aktuellen Umfragewerte.

Der Generalsekretär der Freien Demokratischen Partei (FDP) Marco Buschmann präsentiert die Wahlkampfkampagne der FDP Foto: Liesa Johannssen/reuters

Berlin. taz | Die FDP setzt im Wahlkampf trotz D-Day-Skandals auf ihren Parteichef. Sein Gesicht schmückt die Plakate, die von der Partei am Dienstag zum Auftakt ihres Bundestagswahlkampfs in Berlin präsentiert wurden.75 Tage vor der vorgezogenen Bundes­tagswahl sendet sie auch ein Signal für eine Zusammenarbeit mit der Union.

Thematisch präsentierten die Liberalen eine Mischung altbekannter Prioritäten wie Bürokratieabbau, Bildung und dem Festhalten an der Schuldenbremse.Die krisengeschüttelte Partei versuchte bei der Kampagnenpräsentation Optimismus zu verbreiten.

Der designierte Generalsekretär Marco Buschmann sagte, die FDP sehe sich als „politische Kraft der Veränderung“. Ziel sei es, so stark zu werden, dass man für die Regierungsbildung gebraucht werde. Ernsthafte Veränderungen seien nur in einer schwarz-gelben Regierung möglich, sagte Buschmann. Bei den Umfragen ist die FDP weiter abgerutscht und liegt derzeit bei etwa 4 Prozent.

Liberale setzten auf „optimistischen Grundimpuls“

Lindner sagte, von der SPD und den Grünen gehe ein „Weiter so“ aus. Die FDP strebe dagegen einen grundsätzlichen politischen Wandel an. Rückblickend auf den Regierungsbruch betonte Lindner, er habe in der Sache „Ernsthaftigkeit“ bewiesen: „Wir haben uns dazu entschieden, auf ein Regierungsamt zu verzichten, weil unsere Überzeugungen im Interesse des Landes uns dazu veranlasst hatten.“

Der Wahlkampf-Slogan der FDP soll lauten: „Alles lässt sich ändern“. Kern der Kampagne sei ein „optimistischer Grundimpuls“, so Generalsekretär Buschmann.

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21 Kommentare

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  • "Der Staat ist nicht dein Erziehungsberechtigter" Richtig dann hätte der Staat ja Verantwortung und müsste sich um die nächster Generation kümmern.



    Mit beiden hat es die FDP bekanntlich nicht so.

  • ....nicht Dein Erziehungsberechtigter ?

    Spricht die FDP jetzt aus lauter Not schon die Minderjährigen an ?

  • Bin das nur ich, oder erinnert das Wahlplakat mit Lindners Konterfei stark an den Großen Bruder aus dem Film?

  • Es ist nicht der "D-Day-Skandal", es sind 3 Jahre der theatralisch inszenierten Obstruktion aus dem Inneren einer freiwillig eingegangenen Koalition, die mit einer Kette noch immer weiter widersprüchlich mäandernden Lügengeschichten fortgeführt wird. Das interne Wording ist nur ein Nebensspekt, zentral ist die anhaltende Nasführung des Publikums.

    Der FDP gefällt der Fokus auf "das Praktikanten-Papier" aber außerordentlich, wie man an ihren Stellungnahmen ablesen kann, denn mit ihm und seinen "Praktikanten" soll möglichst die ganze unsägliche Aktion der Parteispitze entsorgt werden.

  • Wenn Christian Lindner, den " Auftrag " hatte - von wem auch immer - unserem Land und unserer Regierung größtmöglichen Schaden zuzufügen, hat er doch alles richtig gemacht.



    Ziel erreicht !



    Der ganze " Mist " ist doch wohl kaum seinem gescheitertem Unternehmerhirn ( Moomax GmbH ) entsprungen...



    Wenn die FDP solche Leute wie einem Christian Lindner in ihrem Namen machen lässt, kann man nur sagen " Selber Schuld " aber übernehmt jetzt auch die Verantwortung - und lequidiert euch.



    Dem Bürger, Wähler und Steuerzahlern, die Mitfnanzierung einer solchen Partei länger zuzumuten - ist dem Volk nicht mehr zu vermitteln.



    Unnötige Ausgaben, wie sie diese FDP verursacht, müssen nicht gekürzt, sondern ganz eingespart werden.

  • Christian Lindner als wichtiger Player hat wohl das falsche Spielzeug gewählt.

  • Mögen sie da landen, wo sie hingehören: unter "Sonstiges" in der Wahlstatistik. Wer Politik für das obere Prozent macht, sollte auch nicht mehr als ein Prozent Stimmen bekommen.

    • @Jalella:

      Ja aber leider werden sie zurückkommen. Die Masche irgendwo zwischen Personal Trainer und Motivationscoach zieht bei vielen halt.



      "Magst DU Geld? Hast DU deinen Versagerlifestyle satt? Wähle die FDP und finde heraus wie sich Christian Lindner in nur fünf Wochen einen nagelneuen Porsche leisten kann"

  • "Vater Staat ist nicht Dein Erziehungsberechtigter"

    ... aber er darf, bzw. die Neoliberalen dürfen, uns vorschreiben, wo "Sondervermögen" aufgebaut, wann Darlehen aufgenommen und wie viel Schulden gemacht werden düfen?

    Oder ist das einfach eine Frage der Haushaltstitel?

  • Es ist nur 1% laut Umfragen, den die FDP braucht. Da man mit solider Regierungsarbeit nicht punkten kann und sowieso als Unruhestifter gilt versucht man das weiter zu extrapolieren. Da man letztes Jahr bei den Erstwählern stark war kann die Disruptionsrethorik Erfolg bedeuten. Viele junge Leute wollen Erfolg und jeden Preis haben, auch wenn sie eine Minderheit sind.

  • Den Slogan "Besser gar nicht reagieren als schlecht regieren" fand ich deutlich besser. Schade, dass sie Lindners FDP nicht daran gehalten hat.

  • > „Wir haben uns dazu entschieden, auf ein Regierungsamt zu verzichten, ...“

    Ach nee? Haben Sie deshalb den Praktikanten angewiesen, die D-Day "Strategie" zu entwerfen? Wie schafft man es denn, in der selben Sache über Wochen wirklich jeden Tag seine Position komplett zu drehen?

    > Der Wahlkampf-Slogan der FDP soll lauten: „Alles lässt sich ändern“.

    Okay, passt.

    • @Karl Schmidt:

      Wenn sich was für die FDP ändert, ist bestimmt der Praktikant schuld.

  • Zuerst sollte die FDP den Typen an ihrer Spitze ändern.



    Ein (schlechter) Schauspieler und Salbungsschwätzer richtet sonst die Partei auf Jahrzehnte zugrunde, von innen und in der Seele.

    • @Janix:

      Also Schauspieler ist ein ehrenhafter Beruf.



      ...gibt es eigentlich einen Begriff für " geistige Hochstapler " ?

  • "...betonte Lindner, er habe in der Sache „Ernsthaftigkeit“ bewiesen: „Wir haben uns dazu entschieden, auf ein Regierungsamt zu verzichten..."



    Ach? Ich dachte es gab keinen Ampelsprengungsplan, und das ist alles völlig unverhofft über den armen Christian hereingebrochen?

  • „Alles lässt sich ändern“

    Also auch die Anwesenheit der FDP im Bundestag 😁

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Bei klarem Kopf ist die FDP natürlich minder schlimm als FW, evtl. die gegenwärtige Union und sicher als die ADi-Partei.



      Aber dass ein Christian Lindner trotz strategisch grob irregehender Strategie, trotz kaum verhohlenem Lügen und trotz Verzwergung seiner Partei auf Retro-Fossil, Machtspielchen und Industriedienerei noch an der Spitze steht - wie kann etwa ein Gerhard Baum das physisch aushalten?



      Es ist Zeit für ein Adieu. Dass es dann einen Frank Schäffler mit in den Orkus reißt: sehr gut.

      • @Janix:

        Lindners FDP untergräbt durch ihr Gebaren das Vertrauen in die Demokratie. Sie fördert also, natürlich nicht mit Absicht, Extremisten.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ja, leider, sie log sogar unter vier Augen, wie Journalisten berichteten.



          Nur möchte ich einer FDP auf dem Niveau von Flach, Dahrendorf und Baum eine Berechtigung noch zusprechen, auch wenn es immer noch eine Apothekerpartei war.



          Dem Kellerlevel von Westerwelle oder gar Lindner, Kubicki und Schäffler winke ich beim selbstgemachten Abdampfen freudig zu. Auch wenn ich dieses H. Aiwanger, M. Söder und dem Chrupstalin ja auch wünsche.

      • @Janix:

        👍👍