Waffenruhe in Nicaragua vereinbart: Zum Ende der Gewalt aufgerufen

Wochenlang bekämpften sich Regierung und Opposition in Nicaragua. Nun hat die katholische Kirche vermittelt – und einen Friedensdialog erwirkt.

Plakate mit Bildern und Kreuzen im Gedenken an Demonstranten, die im Rahmen von Protesten getötet wurden, kleben an einer Wand in Nicaragua

Mögen dies die letzten Plakate in Nicaragua sein, die an im Protest Getötete erinnern Foto: dpa

MANAGUA dpa | Nach wochenlangen Auseinandersetzungen haben Regierung und zivile Opposition in Nicaragua zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Das gab am Freitag der Sprecher der Bischofskonferenz Nicaraguas bekannt. Die Konfliktparteien hatten am Freitag einen Friedensdialog wieder aufgenommen, in dem die katholische Kirche vermittelt.

Einigung habe es auch über einen Plan zum Abbau von Straßensperren der Demonstranten gegeben. Zudem solle eine von internationalen Ermittlern unterstützte Wahrheitskommission die Gewalt der vergangenen Wochen untersuchen. Dafür wolle die Regierung nun Vertreter der UN-Menschenrechtskommission, der Inter-Amerikanischen Kommission für Menschenrechte IACHR und der EU ins Land lassen. Die Gespräche sollen am Samstag fortgesetzt werden.

Nicaragua kommt seit fast zwei Monaten nicht zur Ruhe. Gewaltsame Auseinandersetzungen von Demonstranten, die gegen den autoritären Präsidenten Daniel Ortega auf die Straße gehen, mit dessen Unterstützern und der Polizei eskalieren immer weiter. Seit Mitte April starben nach Angaben von Aktivisten knapp 200 Menschen, die Regierung spricht von 46 Toten.

Ausgelöst hatte die Proteste ursprünglich eine geplante Sozialreform. Ortega zog diese zwar wieder zurück, die Bevölkerung fordert aber mittlerweile auch Pressefreiheit und einen Rücktritt Ortegas und seiner Frau, Vizepräsidentin Rosario Murillo.

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