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Wachstum bei Messenger-DienstenNachricht mit Verspätung

Whatsapp-Alternativen melden steigenden Zulauf, nachdem der Marktführer neue Nutzungsbedingungen formuliert hat. Das sorgt auch für Probleme.

Signal verzeichnet, genau wie andere Whatsapp-Alternativen, derzeit massiv steigende Nutzerzahlen Foto: Florian Gaertner/photothek.de/imago

Berlin taz | Die gute Nachricht für die Nutzer:innen kam am Sonntag: „Signal is back“ verkündeten die Macher:innen der App via Twitter. Die Tage zuvor hatte die Whatsapp-Alternative über massive technische Probleme berichtet, die auch die Nutzer:innen zu spüren bekamen.

So führten die Server-Ausfälle dazu, dass Nutzer:innen des Dienstes eine verunsichernde Nachricht bekamen: „ungültig verschlüsselte Nachricht“. Signal versicherte, die Kommunikation sei weiterhin verschlüsselt, es könne aber passiert sein, dass einzelne Nachrichten nicht angekommen seien. Wer die Fehlermeldung erhalten hat, solle im Menü „Sichere Sitzung zurücksetzen“ (unter Android) wählen beziehungsweise „Sitzung zurücksetzen“ unter dem Hinweis „Empfangene Nachricht war nicht synchron“ (iOS).

Signal verzeichnet, genau wie andere Whatsapp-Alternativen, derzeit massiv steigende Nutzerzahlen. Ursache dafür ist eine problematische Änderung der Nutzungs- und Datenschutzbedingungen bei Whatsapp. Der zu Facebook gehörende Dienst ändert dabei Klauseln in Sachen Datenaustausch innerhalb des Facebooks-Universums sowie in Bezug auf Unternehmen, die Whatsapp nutzen – etwa zur Kommunikation mit Kund:innen. Ursprünglich sollten die Änderungen zum 8. Februar wirksam werden.

Doch nach massiver Kritik verschob Whatsapp das Inkrafttreten auf Mai. Was genau die neuen Regeln für Folgen haben, ist aufgrund der üblichen umständlichen Formulierungen umstritten: Datenschützer:innen gehen davon aus, dass Whatsapp sich damit weitergehende Rechte einräumt. Das Unternehmen beteuert, ihm gehe es nur um „neue Optionen, über die Personen mithilfe von Whatsapp Nachrichten an Unternehmen senden können“. Die Änderungen dienten dazu, die Transparenz zu erhöhen.

Verbraucher- und Daten­schüt­zer:innen raten schon lange zu einem Wechsel. Denn Whatsapp hat auch in der Vergangenheit in Sachen Datenschutz nicht gerade geglänzt – etwa wenn es darum geht, persönliche Nutzerdaten mit dem Mutterkonzern Facebook auszutauschen. Unter den Messengerdiensten bieten primär Signal und Threema einen guten Schutz der eigenen Daten.

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