Wachsende Queerfeindlichkeit: Regensburger CSD muss wegen Bedrohung umgeplant werden
Die Zahl queerfeindlicher Angriffe in Deutschland steigt. Nun wird auch der CSD in Regensburg bedroht und die Veranstaltung muss umgeplant werden.

Angaben Irmischs, wonach das bayerische Landeskriminalamt ermittelt, dementierte ein LKA-Sprecher: „Bei uns im Haus laufen keine Ermittlungen.“
Der Veranstalter habe nach einem Gespräch mit der Polizei und der Stadt eigenständig entschieden, die Pläne für die Veranstaltung abzuändern, teilte die Stadt Regensburg mit. Die Strecke des alljährlichen Umzugs durch die Altstadt werde verkürzt. Außerdem soll es eine stationäre Veranstaltung auf dem Domplatz geben.
„Keine dauerhafte Lösung“
Veranstalter Irmisch betonte, „dass das keine dauerhafte Lösung sein kann, dass wir einknicken. Aber für dieses Jahr ist es mir wichtig, dass wir das sicher hinbekommen.“
Die Demonstrationen anlässlich des Christopher Street Days sehen sich deutschlandweit zunehmend queerfeindlichen Attacken ausgesetzt. „Wir haben eine massive Zunahme von Online-Bedrohungen“, sagte Kai Bölle, Vorstandsmitglied des Vereins CSD Deutschland, kürzlich der dpa. Zudem würden Gruppen junger Rechtsextremisten zu Gegenaktionen aufrufen. Bölle sagte: „Es hat eine neue Qualität bekommen.“ Die Polizei sei bundesweit sensibilisiert und schütze die Demonstrationen.
Mitte Mai war der Christopher Street Day in Gelsenkirchen kurz vor dem geplanten Start wegen einer abstrakten Bedrohungslage abgesagt worden.
Aus welchem Spektrum das Drohschreiben gegen den Regensburger CSD kam, sei ihm noch unklar, sagte Irmisch. „Ich kann es aktuell keinem Lager zuordnen.“ Zum Inhalt des Schreibens wollte er keine Angaben machen und verwies auf laufende Ermittlungen.
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