WM im Radcross: Phänomen im Gelände
Fem van Empel ist erst 21 Jahre alt und nun schon zum zweiten Mal Weltmeisterin im Cyclocross. Bald will sie auch auf der Staße durchstarten.
Und nun hat sie schon zum zweiten Mal den Titel in der Eliteklasse gewonnen. So wie sie seit fast zwei Jahren eigentlich immer gewinnt, wenn sie an den Start geht. Von 20 Rennen, bei denen sie in diesem Winter an den Start gegangen ist, hat sie 18 gewonnen. Klar, Europameisterin ist sie auch. Wer sonst?
Lucinda Brand vielleicht, ihre Landsfrau. Die war die letzte Weltmeisterin, bevor van Empel die Bühne der besten Matschradlerinnen betreten hat. Sie hatte keine Chance am Samstag und war dennoch stolz auf sich. „Ich bin die Beste vom Rest“, meinte sie.
Eigentlich sei Gewinnen das Schönste, aber angesichts von van Empels Überlegenheit sei Silber eben auch nicht zu verachten. Das Rennen um den Platz hinter der schon kurz nach dem Start unerreichbaren van Empel war bis zur letzten Runde offen. Am Ende setzte sich Brand dabei auf der vom starken Regen der vergangenen Tage arg aufgeweichten Strecke vor Puck Pieterse durch, für die bei einem rein niederländischen Podium die Bronzemedaille blieb.
Van Empel war ziemlich cool in das Rennen gegangen. Nicht nur die Fans und Beobachterinnen erwarteten einen Sieg von ihr. Auch sie selbst ist wohl davon ausgegangen. „Wahrscheinlich war meine Mutter nervöser als ich“, sagte sie. Und so sei nach der Zieldurchfahrt keine Last von ihren Schultern gefallen. Der WM-Titel sei vielmehr so etwas wie das Sahnehäubchen auf eine herausragende Saison gewesen, sagte sie dem niederländischen Radsportportal wielerflits.nl.
Ein Cross-Rennen wird van Empel in dieser Saison noch bestreiten. Dann beginnt für sie die Straßensaison. Da muss sie sich erst noch an die Weltelite herantasten. Wie sehr die kurzen und harten Belastungen im Gelände als Vorbereitung darauf taugen, wird man bei den belgischen Frühjahrsklassikern sehen können. Bei Gent-Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt wird sie an den Start gegen. Sie hofft dabei, dass sie bis zum Finale der Rennen mithalten kann. Nach der Cross-Saison wird das sicher ein ungewohntes Gefühl. Sie sagt dazu: „Auf der Straße gibt es für mich noch viel zu entdecken.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Angeblich zu „woke“ Videospiele
Gamer:innen gegen Gendergaga
Haldenwang über Wechsel in die Politik
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“
Zweite Woche der UN-Klimakonferenz
Habeck wirbt für den weltweiten Ausbau des Emissionshandels