WM-Teil XIV: Fast bis unter die Haut
Heutzutage brauchen Fans die richtigen Accessoires, um sich beim Jubeln adäquat in die Arme fallen zu können. Die Stars machen es vor.
Zahlreiche Fußballerkörper bei dieser WM zieren kleinere und größere Tätowierungen. In einigen WM-Teams sind die Spieler ohne Körperbemalung gar in der Außenseiterrolle. Familiennamen, Sterne und religiöse Motive schmücken Brust und Rücken, die Arme und unzählige andere Körperpartien. Bei Brasiliens Hoffnungsträger Neymar beispielsweise hat besonders der Gottesglaube eine außerordentliche Bedeutung.
Der patriotische Fußballfan muss da natürlich mitziehen, will er sich auf den Fanmeilen der Republik noch blicken lassen. Während Perücken und Blumenketten in Schwarz-Rot-Gold nur etwas für Public-Viewing-Anfänger sind, und Fanschminke sogar zu gefährlich ist, sind Stiche unter die Haut der ultimative Liebesbeweis.
Idiotisches zur WM
Wem die Halbwertszeit einer echten Tätowierung jedoch zu lang und die der Abziehtattoos aus dem Yps-Heft nicht lang genug ist, dem ist mit Tattoo-Ärmeln eine nachhaltige, kostengünstige und vor allem schmerzfreie Alternative geboten. Wer, wie Neymar, dabei seinen Fokus auf den Glauben richten mag, für den gibt es die Textiltattoos auch mit der Aufschrift „Wir glauben an Euch“.
Das Praktische dabei ist: Die Ärmel können in zwei Jahren zur Europameisterschaft wieder aus der Mottenkiste gekramt werden. Sollten die Leistungen des eigenen Teams aber die Erwartungen enttäuschen oder der Glaube vollends verloren sein, muss kein Termin beim Hautarzt für eine teure Entfernung gemacht werden. Man kann sie, genau wie den Glauben, einfach ablegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!