piwik no script img

WHO-Studie zum Coronavirus in AfrikaMehr Junge, weniger Tote

Bis zu 190.000 Menschen könnten in Afrika im ersten Jahr der Coronapandemie sterben, schätzt die WHO. Erkrankte seien jünger als im Rest der Welt.

Schüler in Madagaskar mit einer Flasche „Covid Organics“, das angeblich Covid-19 verhindern kann. Foto: Laetitia Bezain/dpa

Kinshasa afp/taz | In Afrika könnten einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge bis zu 190.000 Menschen im ersten Jahr der Corona-Pandemie sterben, falls „die Maßnahmen zur Eindämmung scheitern“.

Bis zu 44 Millionen Menschen könnten sich mit dem neuartigen Coronavirus im ersten Jahr infizieren, erklärte das WHO-Regionalbüro am Donnerstag in Brazzaville. Die Schätzung der WHO bezieht sich auf 47 Länder mit insgesamt einer Milliarde Einwohnern.

Die WHO geht davon aus, dass sich das Virus in Afrika langsamer ausbreiten wird als in anderen Teilen der Welt. Zudem rechnet sie damit, dass die schwer Erkrankten im Schnitt jünger sein werden als im Rest der Welt und die Sterblichkeitsrate niedriger sein wird.

Durch die langsamere Ausbreitung werde sich die Pandemie aber über einen längeren Zeitraum erstrecken, warnten die Experten.

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben erkrankten in Afrika bis Donnerstag rund 53.000 Menschen an dem Virus, mindestens 2065 Menschen starben dort an den Folgen der Infektion.

Mehrere afrikanische Staaten haben Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen. Allerdings beginnen einige Länder wie etwa Nigeria, Ruanda und Südafrika bereits wieder mit Lockerungen.

Ostafrika wird zudem zur Zeit von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Doch die Maßnahmen gegen Corona, vor allem die Grenzschließungen, behindern die Bekämpfung der Heuschrecken. Die meisten afrikanischen Länder haben ihre Grenzen geschlossen, es gibt kaum noch Flugverkehr. Bestellte Insektizidlieferungen Die meisten afrikanischen Länder haben ihre Grenzen geschlossen, es gibt kaum noch Flugverkehr. Bestellte Insektizidlieferungen kommen nicht an.kommen nicht an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!