Vorerst kein Regierungsstillstand: US-Senat billigt Übergangshaushalt
Die erste Etappe ist genommen, die Vorlage zum Staatsbudget geht nun an das Repräsentantenhaus. Das Risiko eines „Shutdowns“ ist aber noch nicht vom Tisch.
Präsident Donald Trump hat gedroht, kein Haushaltsgesetz zu unterschreiben, wenn ihm der Kongress darin nicht die geforderten fünf Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) für eine Mauer an der Grenze zu Mexiko genehmigt. Die oppositionellen Demokraten wollen maximal 1,6 Milliarden Dollar für die Grenzsicherung zugestehen. Zudem soll das Geld nicht für eine Mauer, sondern für Grenzzäune und andere Sicherheitsmaßnahmen verwendet werden.
Die Republikaner im Senat brachten unter Führung von Mehrheitsführer Mitch McConnell eine Beschlussvorlage für einen Übergangsetat ein, der die Verwaltung bis zum 8. Februar flüssig hielte. Ein sogenannter Teil-Shutdown ließe sich so vorerst vermeiden. Seine Partei wolle ihrer Pflicht zum Regieren nachkommen, sagte McConnell dazu.
Die Auseinandersetzung sei zwar wichtig, aber sie könne im Januar fortgesetzt werden, wenn der neue Kongress zusammentritt. Dann haben die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Ein Übergangsetat würde die Ausgaben der Regierung auf dem bisherigen Niveau belassen. Es gäbe also kein zusätzliches Geld für die Grenze.
Ob Trump das Budget vor diesem Hintergrund unterschreibt, ist offen. Er hatte vergangene Woche noch getönt, er wäre stolz, wegen des Finanzstreits um die Mauer die Regierung zu schließen. Zuletzt mäßigte er seinen Ton aber. Seine Beraterin Kellyanne Conway sagte, der Präsident werde sich einen Übergangshaushalt sicher ansehen. Zugleich versicherte Trump, die Mauer werde auf die eine oder andere Weise kommen.
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