Vor der UN-Klimakonferenz: Deutschland bei 1,7 Grad
In Folge der Klimakrise wird es hierzulande heißer und trockener – schneller sogar als im weltweiten Durchschnitt. Verbände drängen auf mehr Engagement.
Laut der Studie sind die durchschnittlichen Temperaturen hierzulande bereits um 1,7 Grad gestiegen und liegen damit über dem weltweiten Schnitt von 1,2 Grad. Zudem gehört Deutschland „zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit“, es verliert bereits seit dem Jahr 2000 jährlich 2,5 Kubikkilometer Wasser.
„Die Schmerzgrenze des Planeten ist erreicht“, sagte Lemke und machte deutlich, dass Deutschland sich weiter anstrengen muss, um den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig seine Folgen zu bewältigen.
Es gebe aber auch schon Hinweise, dass etwa beim Hitzeschutz erste Maßnahmen „vor Ort wirken“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. Beispielsweise habe „die Zahl der Hitzetoten durch gezielte Informationskampagnen reduziert werden“ können.
Verbände fordern mehr Engagement
Es handelt sich bereits um den dritten Monitoringreport dieser Art. Die Berichte werden seit 2015 alle vier Jahre unter der Leitung des Umweltbundesamtes zusammengestellt.
Angesichts des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds sei man im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Dubai in einer „außergewöhnlichen Situation“, sagte Lemke und zeigte sich dennoch kämpferisch: „Wir werden von unseren Verpflichtungen, 6 Milliarden Euro für die internationale Klimafinanzierung auszugeben, nicht zurücktreten.“
Das Bündnis Klima-Allianz begrüßte am Dienstag, dass insgesamt 6,3 Milliarden Euro zusammengekommen sind. „Wir fordern aber 8 Milliarden Euro als fairen Beitrag von Deutschland“, sagte Sprecherin Julia Riley-Dittmann.
Bereits 2020 hatten die Länder des Globalen Nordens den Ländern des Globalen Südens 100 Milliarden für die Klimafinanzierung zugesagt, die damals nicht zustande gekommen waren. Die Klima-Allianz sprach im Bezug darauf von einem „brüchigen Vertrauen“ der Länder des Globalen Südens in die des Nordens.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Haldenwang über Wechsel in die Politik
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“
Zweite Woche der UN-Klimakonferenz
Habeck wirbt für den weltweiten Ausbau des Emissionshandels
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen