Vor UN-Artenschutzkonferenz: Eine Million Arten bedroht
Die Biodiversität auf dem Planeten Erde droht massiv abzunehmen. So steht es in einem UN-Bericht, an dem 150 Forscher drei Jahre lang gearbeitet haben.
Zu den Hauptgründen für das drohende Artensterben gehören danach Landwirtschaft, Abholzung, Bergbau, Fischerei und Jagd, gefolgt von Klimawandel und Umweltverschmutzung. Den Report will die Zwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES) bei einer Konferenz vorstellen, die am kommenden Montag in Paris beginnt.
150 Experten aus 50 Ländern haben drei Jahre lang an dem Papier gearbeitet, das insgesamt 1.800 Seiten haben soll. Experten halten ihn für ähnlich wichtig wie das Pariser Klimaschutzabkommen für die Biodiversität. Die 130 IPBES-Mitgliedstaaten können auf ihrer Tagung, die eine Woche dauert, noch Änderungen an dem Text vornehmen, ehe sie ihn verabschieden. Am 6. Mai soll das Ergebnis veröffentlicht werden.
Der Bericht zeigt den Verlust der Arten- und Pflanzenvielfalt in den vergangenen Jahren auf. Er basiert auf vier regionalen Auswertungsberichten (Afrika, Amerika, Asien und Pazifik, Europa und Zentralasien) des vergangenen Jahres.
Umsetzung der Artenschutzziele
Er beschreibt auch, wie weit die Welt bei der Umsetzung bereits vereinbarter Artenschutzziele gekommen ist. Dazu zählen etwa die 2010 von der 10. Vertragsstaatenkonferenz zur Biodiversitätskonvention (CBD) beschlossenen Aichi-Ziele.
Sie sehen unter anderem vor, dass bis 2020 der Verlust an natürlichen Lebensräumen mindestens halbiert, die Überfischung der Weltmeere gestoppt sowie 17 Prozent der Landfläche und 10 Prozent der Meere unter Schutz gestellt werden. Auch die Umsetzung der von den Vereinten Nationen 2016 vereinbarten Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) und des Pariser Klimaabkommens nehmen die Experten in den Blick.
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