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Vietnamesen planen E-AutofabrikVinfast kommt nach Deutschland

Nach Tesla plant ein weiterer Elektroautobauer einen eigenen Produktionsstandort in Deutschland: Es ist die vietnamesische Marke Vinfast.

So sollen die Vinfast-Schlitten aussehen: Konzernchefin Le Thi Thu Thuy posiert Foto: Steve Marcus/reuters

Las Vegas/Hanoi/Frankfurt dpa/rtr | Nach Tesla sucht ein weiterer ausländischer Autobauer nach einem Produktionsstandort für Elektroautos in Deutschland. Eine entsprechende Kooperation mit der deutschen Außenwirtschaftsagentur GTAI gab das vietnamesische Unternehmen Vinfast am Donnerstag bekannt.

Offenbar geht es um die Produktion von Elektroautos und -bussen. Details wurden nicht genannt. „Die Ära, in der man Autos weltweit mit dem Schiff transportiert, ist vorüber, besonders seit es Covid-19 gibt“, erklärte Vinfast-Chefin Le Thi Thu Thuy am Rande der US-Technikmesse CES in Las Vegas. Die Fabriken müssten nahe an den Märkten sein, um die Kunden zu gewinnen. Das haben auch andere asiatische Autobauer, vor allem aus China, erkannt.

Die erste vietnamesische Automarke Vinfast verfolgt auf dem Weltmarkt ehrgeizige Ziele mit Elektro-Fahrzeugen und hat im heimischen Hai Phong eine hochautomatisierte Produktion aufgebaut. Auf der Technologie-Messe CES stellte das Unternehmen nach eigenen Angaben eine komplette Elektro-Flotte mit fünf Fahrzeugen verschiedener Größen vor. Die beiden größten Autos könnten bereits bestellt werden. Größter Anteilseigner des Mutterkonzerns Vingroup ist der Milliardär Pham Nhat Vuong.

Das noch junge Unternehmen, bei dem im vergangenen Jahr für wenige Monate der ehemalige Opel-Chef Michael Lohscheller an der Spitze stand, kündigte auch die Produktion von Batteriezellen und -packs für Elektrofahrzeuge in einem neuen Produktionskomplex in den USA an.

2024 Produktion in den USA

Über einen „Mega-Standort“, an dem sowohl E-Autos als auch Elektrobusse vom Band laufen sollen, wolle VinFast noch in diesem Jahr entscheiden, sagte die neue Chefin Le Thi Thu Thuy.

Der Autobauer, der erst vor kurzem mit dem Verkauf von batteriebetriebenen Fahrzeugen in Vietnam begonnen hat, will Ende 2024 mit der Produktion in den USA loslegen. In Vietnam wurde bereits mit dem Bau einer Batteriezellfabrik begonnen.

Mit einem für nächstes Jahr weltweit geplanten Verkauf von 42.000 Elektroautos ist das Unternehmen aus Südostasien noch relativ klein. Zum Vergleich: Der US-Rivale Tesla steigerte sich 2021 um 87 Prozent auf 936.000 Fahrzeuge.

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1 Kommentar

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  • Wenn man liest, wie sachliche Kritik an Fertigungsmängeln unterdrückt und verfolgt werden sinkt die Bereitschaft so ein Auto zu kaufen gegen Null.

    taz.de/Konzern-aus...-Blogger/!5772606/

    Da kollidieren asiatische Allmachtsphantasien mit der Realität der offenen Märkte. Die deutschen Kunden sind nicht nur ein hohes technisches Niveau gewöhnt, sondern auch einen halbwegs funktionierenden kundenfreundlichen Service.