Videoserie zur EU-Wahl: Folge 2: Warum sich die Rechten nicht einigen
Zur EU-Wahl wollen rechte Parteien eine gemeinsame Front bilden. Doch ihre Interessengegensätze sind riesig. Folge 2 unserer Videoserie: Das Geld.
Nationalisten haben Schwierigkeiten, sich auf eine gemeinsame europäische Linie zu einigen. Denn in allen Politikfeldern, selbst bei der Migration, sind die objektiven Interessengegensätze riesig. Doch die Neigung, diese Gegensätze demonstrativ auszublenden, ist hoch. Denn bislang waren die rechten Parteien im EU-Parlament auf vier Fraktionen aufgeteilt. Gelänge es, künftig einen Block zu bilden, winken mehr Macht und Einfluss. Also wird Einigkeit beschworen.
Doch der Streit geht schon beim Geld los: Die AfD etwa will aus dem Euro austreten und die „nationale Währung wiedereinführen“. Das will aber keine andere der großen rechten Parteien. Vor allem in Italien würden ohne einen starken Euro die Staatsschulde außer Kontrolle geraten. Salvinis Regierung dürfte dan wohl nicht nur für ihre Sozialprogramme das Geld ausgehen. Vom einstigen „Basta Euro“ ist deshalb nichts mehr zu hören.
Die Osteuropäer wiederum profitieren von Zahlungen in Milliardenhöhe aus Brüssel – sie sind Nettoempfänger der EU, sie bekommen also mehr Geld heraus, als sie einzahlen. Parteien wie die FPÖ oder die AfD wollen mit diesem europäischen Umverteilungssystem Schluss machen.
Empfohlener externer Inhalt
Die sechsteilige Videoserie zu den Konfliktlinien im rechten Lager haben die österreichischen Künstler Daniel Jokesch und Harun Celik für das Recherchenetzwerk „Europe's Far Right“ gestaltet. Alle Texte des Recherchenetzwerks finden Sie auf taz.de/efr.
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