Verstöße gegen EU-Umweltrecht: Spitzenreiter der Klimaschweine
Spanien und Griechenland verstoßen am häufigsten gegen die europäischen Umweltregeln. Vor allem PKW-Verkehr erhöht die Luftverschmutzung.
Auch wenn es um die Aufbereitung von Abwasser geht, erfüllt Spanien nicht die Anforderungen der EU. So fordert Brüssel Verbesserungen an 145 Stellen im Land. Zusätzlich verseuchen Landwirtschaft und Viehzucht das Grundwasser, Maßnahmen gegen Überschwemmungen fehlen.
Wasser ist ein großes Thema – auch wenn es um Naturschutz geht, ist eigentlich von Wasser die Rede. Eine Million Brunnen ohne Genehmigung soll es in Spanien geben. Sie versorgen die intensive Landwirtschaft in den trockenen Gebieten. Die Folge: Vielerorts sinkt der Grundwasserspiegel stetig. Ein Beispiel, das die EU beschäftigt, ist der Nationalpark Doñana. Das für Zugvögel wichtige Feuchtgebiet im Süden Spaniens entlang des Flusses Guadalquivir droht gar von der Liste der Unesco-Weltkulturerbe gestrichen zu werden.
Insgesamt verzeichnete die EU-Kommission Ende vergangenen Jahres 337 offene Vertragsverletzungsverfahren wegen Umweltverstößen. Das waren zwar weniger als vor zehn Jahren, allerdings stieg ihre Zahl in den vergangenen Jahren wieder an. Die meisten Verfahren werden wegen Verstößen gegen Vorschriften zur Reinhaltung von Wasser und Luft sowie gegen Abfallvorschriften eingeleitet. Mit 13 Verstößen liegt Deutschland im Mittelfeld, mit nur zwei Verfahren ging die EU gegen Estland am seltensten vor.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!