piwik no script img

Versicherer zu Wetterextremen 2024Stürme und Fluten verursachten 5,5 Milliarden Euro Schaden

Nicht alles, was bei Extremwettern kaputt geht, ist versichert. Aber schon die ausgeglichenen Kosten pendeln sich auf hohem Niveau ein.

Die extremen Wetterlagen machen nur noch kurze Pausen: Feuerwehrleute im saarländischen Kleinblittersdorf Foto: Andreas Arnold picture alliance/dpa

Berlin afp | Wetterextreme wie Stürme, Hagel und Überschwemmungen haben dieses Jahr versicherte Schäden in Höhe von 5,5 Milliarden Euro verursacht. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag mitteilte, waren das nach den vorläufigen Zahlen im Jahresvergleich mit 2023 zwar 100 Millionen Euro weniger – die Schadenbilanz bleibe jedoch „insgesamt hoch“. So liegen die Zahlen bei den Elementarschäden, etwa durch Überschwemmungen, deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.

Dem GDV zufolge verursachten die Hochwasser im Mai und im Juni in Süddeutschland die höchsten Schäden. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz entstanden über Pfingsten versicherte Schäden in Höhe von rund 200 Millionen Euro, im Juni wurden dann vor allem Bayern und Baden-Württemberg von Hochwasser getroffen, dort gab es versicherte Schäden von rund zwei Milliarden Euro.

Die Schäden teilen sich in die Sachversicherung und die Kraftfahrtversicherung. Allein in der Sachversicherung gab es dieses Jahr Schäden in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. Für die Kraftfahrtversicherer fiel die Bilanz mit gut einer Milliarde Euro leicht unterdurchschnittlich aus.

Wo bleibt die Klimaanpassung?

Laut GDV spielen Prävention und Klimafolgenanpassung eine zunehmend wichtige Rolle. „Damit Schäden versicherbar bleiben, müssen effektive und nachhaltig wirksame Präventionsmaßnahmen umgesetzt werden“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Eine Pflichtversicherung allein könne dieses Problem nicht lösen.

In Deutschland sind laut GDV etwas mehr als 50 Prozent aller Privathäuser gegen Elementarschäden wie Hochwasser und Überschwemmung versichert. Immer wieder gibt es Forderungen nach einer Pflichtversicherung. Die Branche befürchtet jedoch, dass eine Versicherungspflicht letztlich zur Vernachlässigung des Hochwasserschutzes in Deutschland führt. Derzeit werden Policen in Risikogebieten allerdings häufig gar nicht erst angeboten oder nur zu sehr hohen Beiträgen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!