Verkehrswende in Frankreich: Paris reserviert Autobahnspur für Fahrgemeinschaften
Damit weniger Autos die Straße verstopfen, will die Stadt das gemeinsame Fahren fördern. Bislang sitzen nur in jedem fünften Auto mehr als eine Person.

In Paris sei die stark befahrene Autobahn der Bereich mit der höchsten Umweltverschmutzung und einer um bis zu zweieinhalbmal erhöhten Belastung mit Feinstaub, hieß es.
Um die Luftverschmutzung und die Zahl der Unfälle zu reduzieren, hatte Paris im Oktober bereits die Höchstgeschwindigkeit auf der Périphérique von 70 auf Tempo 50 gesenkt. Während der Olympischen Spiele im vergangenen Sommer war bereits vorübergehend eine Fahrspur für Teilnehmende und Mitwirkende der Spiele reserviert worden.
Rund 1,5 Millionen Autos rollen täglich über die Autobahn. Nach Angaben der Stadt sind 80 Prozent der Fahrer*innen alleine unterwegs. Wenn mehr Menschen eine Fahrgemeinschaft bildeten, reduziere dies Staus, Lärm und Umweltbelastungen.
Bußgeld von 135 Euro droht
Nun wird demnach jeweils die äußerste linke Spur von montags bis freitags zwischen 7.00 und 10.20 Uhr sowie von 16.00 bis 20.00 Uhr für Personenwagen mit mindestens zwei Insassen, Taxis, Busse und Menschen mit einem Behindertenausweis reserviert.
In einer Übergangsphase würden Fahrer*innen, die das Verbot missachteten, auf Leuchttafeln gebeten, die Spur zu wechseln. Vom 1. Mai an drohe dann ein Bußgeld von 135 Euro, wenn die KI-gestützte Überwachung einen Verstoß registriert. Bei Staus und Unfällen kann die Spur kurzfristig wieder freigegeben werden.
Auch in anderen französischen Städten wie Straßburg, Grenoble, Rennes, Lyon, Lille und Nantes werden bereits separate Fahrspuren für Fahrgemeinschaften getestet. Auf die Regelung weist ein neues Verkehrszeichen hin, eine weiße Raute auf blauem Grund.
Die Regelung auf der Stadtautobahn ist Teil der Verkehrswende in Paris, mit der die Autonutzung zurückgedrängt werden soll. So wurden im Herbst auch die Parkgebühren für schwere Autos in der Stadt drastisch erhöht und eine verkehrsberuhigte Zone im Zentrum geschaffen, die nur noch Anwohner befahren dürfen und Menschen, die dort etwas zu erledigen haben. Ziel der Maßnahme ist es, den Durchgangsverkehr durchs Zentrum zu reduzieren.
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