Verkauf von Tengelmann: Neue Frist für Kaiser's
Um die Zukunft von Kaiser's Tengelmann wird seit Jahren gestritten. Nun ist die Frist im Übernahmekampf nochmals verlängert worden.

Bei einer Zerschlagungkönnten tausende der rund 16.000 Beschäftigten ihren Job verlieren Foto: dpa
BERLIN afp | Im Übernahmekampf um die verlustreiche Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist die Frist für eine Einigung nach Angaben der Gewerkschaft Verdi nochmals verlängert worden. Bei einem Krisentreffen am Donnerstag hätten sich die beteiligten Parteien „auf das Ziel verständigt, dass die Ministererlaubnis nach Rücknahme der anhängigen Beschwerden umgesetzt werden kann und bis zum 17. Oktober 2016 eine einvernehmliche Einigung gefunden wird“, erklärte Verdi am Abend.
Die Einigung erfolgte einen Tag vor Ablauf der Frist, die Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub sich gesetzt hatte, um seine Optionen für die Supermarktkette auszuloten. Eigentlich will er die Kette als Ganzes an den Konkurrenten Edeka verkaufen.
Das Geschäft liegt aber wegen der Klagen von Konkurrenzfirmen auf Eis. An der nun gefundenen Einigung waren neben Haub und Verdi auch die Unternehmen Edeka, Rewe, Norma und Markant beteiligt, wie die Gewerkschaft mitteilte.
Der Tengelmann-Chef hatte gedroht, er werde den Vertrag mit Edeka beenden und mit der „Einzelverwertung“ der verschiedenen Kaiser's-Tengelmann-Teile beginnen. Die Supermarktkette schreibt seit Jahren rote Zahlen. Bei einer Zerschlagung statt der Komplettübernahme könnten tausende der rund 16.000 Beschäftigten ihren Job verlieren.