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Unterstützung für syrische RebellenObama bittet um 500 Millionen Dollar

Bislang hatte es US-Präsident Obama vermieden, die syrischen Rebellen direkt finanziell zu unterstützen. Russland kritisiert die Kehrtwende.

Welche Gruppen Unterstützung bekommen sollen, müsse noch geprüft werden: Rebellen im zerstörten Aleppo. Bild: ap

WASHINGTON dpa | Die Regierung von US-Präsident Barack Obama bittet den Kongress um 500 Millionen Dollar (367 Millionen Euro) für Ausstattung und Training für die gemäßigten Rebellen in Syrien. „Diese Mittel würden helfen, das syrische Volk zu verteidigen“, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, am Donnerstag in einer Mitteilung. Ziel sei es auch, damit die von der Opposition kontrollierten Gebiete zu stabilisieren, wichtige öffentliche Dienste sicherzustellen und terroristischen Bedrohungen zu begegnen.

Das Geld solle aus einem milliardenschweren Anti-Terror-Fonds kommen, den Obama vor einigen Wochen in einer großen außenpolitischen Rede angekündigt hatte. Dafür ist er allerdings auf die Zustimmung durch den Kongress angewiesen.

Konkrete Pläne, gemäßigte Gruppen zu bewaffnen und auszubilden, lägen allerdings noch nicht vor, betonten Vertreter der Regierung und des US-Militärs laut New York Times. Wo das militärische Training stattfinden könne müsse auch noch festgestellt werden. Die Rebellengruppen müssten zuvor noch „entsprechend geprüft“ werden.

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin kritisierte die Pläne Obamas als „Schritt in die falsche Richtung“. 500 Millionen Dollar seien „eine große Summe“, zitierte ihn die Agentur Itar-Tass. „Ich bin sicher, dass man dieses Geld auch für etwas Nützlicheres verwenden könnte“, sagte Tschurkin in New York. „Die USA gießen Öl in das Feuer des Syrien-Konflikts statt eine politische Lösung anzustreben.“

Experten in Washington sahen in der Ankündigung auch eine Verteidigung des eigenen Landes: Mit dem Aufstand der Sunniten im Irak sei die langjährige Syrien-Krise auch zu einer Bedrohung für die USA auf eigenem Boden geworden, sagte der Syrien-Experte Andrew Tabler vom Washington Institute for Near East Policy dem Blatt. Syrien sei nun zu einem „Schutzraum für Terroristen“ geworden.

Außenpolitikexperte Gordon Adams von der American University meinte hingegen, man müsse erst abwarten, welche konkrete Form das Vorhaben annehme. Es lägen noch nicht viele Einzelheiten vor. „Parlamentarier am Capitol Hill werden sofort wissen wollen: Wofür ist das Geld gedacht?“ Der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses im Senat, Carl Levin, signalisierte laut dem Politikportal Politico in einer ersten Stellungnahme jedoch Zustimmung für den Vorschlag Obamas.

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10 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Das `Böse´ in der Welt: Der Geist des Misstrauens/Angst/Habgier/Gewaltbereitschaft- im Namen dogmatischer Religion und Ideologie...

    ist zu mächtig!

    Das `Gute´, also Liebe, Freundschaft, Solidarität, Wille zum Frieden- Wille zu Aufklärung und Hoffnung ... ist jedoch auch da! Aber ohne viel Lärm!

  • Hoffentlich meinen die USA es diesmal ernst.Die Summe ist allerdings sehr gering und das Geld allein reicht nicht. Es muss auch eine Flugverbotszone kommen.Den ISIS-Spuk muss man beenden, und zwar sehr schnell Auf eine Lösung mit Russland und Iran hat man viel zu lange gewartet. Die wird nicht kommen. Aus dem einfachen Grund, weil diese Staaten nicht von Politikern mit Weitblick regiert werden, sondern von durchgeknallten Ideologen.

  • Solche Entscheidungen machen es ziemlich schwer, noch an die geistige Gesundheit der politischen US-Akteure zu glauben. Hier passiert Wahnsinn pur!

  • D
    D.J.

    Irrsinn. Erinnert irgendwie an die Politik der kath. Großmacht Frankreich, das im 30j. Krieg die protestantischen Mächte unterstützt hat, um die Habsburger zu schwächen. Mit ein Grund für die lange Dauer des Krieges.

    Verantwortungsvolle Politik hieße: Lösung gemeinsam mit Russland suchen; ihnen ihren Stützpunkt garantieren. Druck auf die jeweiligen Verbündeten. Fokus auf den gemeinsamen Feind, die ISIS-Schlächter. Notfalls Kompromiss mit noch ein paar Jahren Assad, dem von Russland Zügel anzulegen sind.

  • 8G
    8378 (Profil gelöscht)

    terrorismus, kein bürgerkrieg, keine rote linien

  • Der russische UN-Botschafter hat völlig recht: mit dem geld wird der Bürgerkrieg in Syrien wieder befeuert.

    Und aktuell in Syrien die Assad-Regierung zu schwächen, heißt die Terroristen zu stärken. Anstatt seine Freunde in Öl-Arabien aufzufordern, die Unterstützung der Terroristen zu beenden, gießt der Friedensnobelpreisträger noch Öl ins Feuer. Ja, Obama will noch mehr Krieg. Und dann begründet seine Sprecherin dies noch mit Unterstützung der Menschen in Syrien.

    "Krieg ist der wahre Friedenseinsatz,

    Zerstörungen und Morde dienen ebenfalls dem Frieden."

    • @Bernado:

      Genau so ist es, es geht im Grunde nur darum, die Region zu destablisieren. Die Gesellschaftssysteme, die Ökonomie, die Besitzverhältnisse.

      Obama ist ein Scriptverleser, wer seine Scripte schreibt ist noch nicht bekannt. Jedenfalls hat die US-Regierung NICHTS im Sinn, was in Richtung Freiheit und Frieden geht. Sie wollen NUR Krieg und mehr Krieg. Krieg ist die einzige Wachstumsindustrie der USA.

  • 8G
    8378 (Profil gelöscht)

    bevor die USA "Öl in das Feuer des Syrien-Konflikts" gießen, werden sie vorher bestimmt versuchen "eine politische Lösung anzustreben.“

     

    :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

  • Das ist doch immer der gleiche Irrsinn. Die Amerikaner sponsern Kräfte, die gegen eine ihnen nicht genehme Regierung vorgehen, und später ist der (scheinheilige) Katzenjammer groß, wenn sich diese Kräfte in eine terroristische Richtung entwickeln, und man ruft wieder nach Mitteln, um die ehemaligen Verbündeten zu bekämpfen. Die einzigen, die profitieren, sind die Waffenschmieden, und das Volk in den betreffenden Ländern leidet. Aber das ist ja schön weit weg und tangiert die USA in den meisten Fällen nicht.

  • "500 Millionen Dollar für Ausstattung ..."

     

    Waffen liefern und der Rüstungsindustrie Gewinne bescheren ... der zweit wichtigste Grund für all die Kriege (neben der Macht ums Öl)!

     

    Gebt ihm den Kriegsnobelpreis!