Unruhe im Nahost-Konflikt: Israel schlägt zurück
Israelische Flugzeugeuge haben Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Militante Palästinenser hatten zuvor binnen zehn Tagen zwei Mal Raketen abgefeuert.

Ruinenreste im Gazastreifen aus dem dem Nahost-Konflikt im letzten August: Hoffentlich bleibt es diesen Sommer ruhig. Foto: ap
TEL AVIV/GAZA dpa | Nach einem weiteren Raketenangriff von militanten Palästinensern auf den Süden Israels haben israelische Kampfflugzeuge Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. In der Nacht zum Donnerstag seien drei Ziele der „Terror-Infrastruktur“ der radikal-islamischen Hamas attackiert worden, teilte die israelische Armee mit. „Israelis und Palästinenser verdienen es, ein normales Leben zu leben, doch stattdessen wählt die Hamas, den Gazastreifen als Abschussrampe für Raketenangriffe zu nutzen“, sagte Militärsprecher Peter Lerner. Israel werde auf derartige Aggression reagieren.
Militante Palästinenser hatten am späten Mittwochabend zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Die Raketen schlugen nach Armeeangaben auf offenem Feld ein, Verletzte wurden nicht gemeldet.
Es ist der zweite Angriff dieser Art binnen zehn Tagen. Am 26. Mai war erstmals seit Monaten wieder eine Rakete im Süden Israels eingeschlagen. Israelische Kampfflugzeuge attackierten daraufhin militärische Ausbildungszentren im Gazastreifen.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte am Montag den Gazastreifen besucht und neue internationale Anstrengungen für eine Öffnung des Palästinensergebietes verlangt. Die Situation der 1,8 Millionen Palästinenser sei nach jahrelanger Blockade unerträglich. Zugleich warnte er vor einem neuen Krieg zwischen Palästinensern und Israel. „Wir sitzen hier auf einem Pulverpass. Wir müssen aufpassen, dass es sich nicht entzündet.“
Israel und die Palästinenser hatten nach dem jüngsten Gaza-Krieg Ende August vergangenen Jahres eine unbefristete Waffenruhe verkündet. In dem 50-tägigen Krieg waren rund 2200 Palästinenser und mehr als 70 Israelis getötet worden.
Leser*innenkommentare
christine rölke-sommer
merkwürdig
die FR hat einen informativen artikel
http://www.fr-online.de/politik/israel-gaza-raketen-im-negev-und-bomben-auf-gaza,1472596,30870230.html
hingekriegt.
Lindenstock
dass es in einigen Monaten etwas Aussichtsreiches über eine Öffnung des Hafens von Gaza geben könnte, ist mir die angenehmste Aussage aus dem FR Artikels.
Die Blockade des Gazastreifens ist von fast allen Mächten Europas und Nordamerikas gewollt und zu verantworten, da sie für eine Aufhebung entsprechend auf Israel und Ägypten einwirken könnten – vielleicht hat sich was dazu getan.
christine rölke-sommer
aha.
mittlerweile ist aus hamas militante palästinenser geworden.
immerhin etwas.
Lindenstock
@christine rölke-sommer damit ist zwar nicht herausgestellt, dass die Falschen angegriffen wurden, aber immerhin1
ichmitmigationshintergrund
nur etwas dazu:
"...„Israelis und Palästinenser verdienen es, ein normales Leben zu leben, doch stattdessen wählt die Hamas, den Gazastreifen als Abschussrampe für Raketenangriffe zu nutzen...“
was ist ein normalen leben für Palestinians? i copy/paste checked info:
48 Years of Israeli Occupation: 50,000 Palestinians killed, 28,000+ homes & structures demolished, 800,000+ Palestinian trees uprooted, 100,000+ Palestinians held without trial. Ist das ein normales Leben?
Und war nicht die Resistance in der Warsaw Ghetto nicht etwas, dass wir Heute celebrieren/feiern?
http://en.wikipedia.org/wiki/Warsaw_Ghetto_Uprising
p.g.
@ichmitmigationshintergrund es gibt genügend informationen im netz die dem geneigten leser die geistigen grundlagen des tuns der israelis (nicht allen) zugänglich machen. aus diesem grunde verbietet sich auch der vergleich oder der hinweis zwischen dem warschauer ghetto und dem gazastreifen. obwohl die verhältnisse durchaus vergleichbar wären.wenn aber zwei dasselbe tun (nämlich versuchen eine besatzungsmacht abzuschüttlen) ist dies nun mal nicht dasselbe. im warschauer ghetto haben sich verzweifelte juden gegen eine besatzung gewehrt. im gazastreifen versuchen die palästinenser mit selbst gebauten katjuschas israel zu vernichten, indem sie grenznahe kartoffeläcker umgraben. dies muß natürlich mit diebstahl ihres landes und dem entzug ihrer lebensgrundlagen geahndet werden.
christine rölke-sommer
ob sich vergleiche verbieten?
jeder vergleich hinkt.
so auch der mit Leningrad (aua!).
dabei: das eine wie das andere war widerstand.
die frage ist also: dürfen palästinenserinnen widerstand gegen einen sie verdrängenden nationalstaat oder dürfen sie nicht
?
Henri Sinople
typisches Trollverhalten: von leningrad war bei P.G. kein Wort, dann das "dabei" "Widerstand =Widerstand"
und anschließend die "wir" Frage. Gut im Training, Frau C R-S
christine rölke-sommer
och, mir fallen noch einige andere belagerungen+blockaden ein...
aber ich verstehe schon, was los ist. sie stören sich an der verbindung von palästinenserinnen+widerstand.
ich finde jedenfalls: auch palästinenserinnen dürfen!
Lindenstock
„Israelis und Palästinenser verdienen es, ein normales Leben“, diese Aussage klingt immerhin sehr „jovial“, weswegen sie auch in bestimmten Medien hervorgehoben wurde, die Tatsache, dass die Hamas gar nichts verbrochen hatte hingegen nicht – Diese Jovialität ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil dazu wieder tausende Menschen (nachts, wenn ich richtig orientiert bin) mit dem Höllenlärm von Einschlägen erfreut wurden.
Aber wie sie schon Schreiben, die Palästinenser sind haben bislang noch weitaus größere „Liebkosungen“ hinnehmen dürfen.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Im Nahen Osten nichts Neues
Albrecht Pohlmann
Der Untertitel ist falsch: Nicht die Hamas hatte Raketen abgefeuert, sondern IS-Anhänger, die mit Hamas verfeindet sind. Das schreibt sogar die ZEIT: http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/israel-hamas-raketenangriff-gaza. Es ist deshalb ungerechtfertigt, daß Israel "Hamas-Ziele" bombardiert, und es ist unredlich, diese Zusammenhänge zu verschweigen.
Lindenstock
@Albrecht Pohlmann Ob die taz ein Softwareproblem hat, um eine Richtigstellung bzw. Anpassung der Aussage an die Realität – wer nun tatsächlich geschossen hat – vorzunehmen?
christine rölke-sommer
hat sie bestimmt nicht.
sondern ein staatsräsonales.
christine rölke-sommer
ach, das stört doch keinen großen geist!
und das sind wir doch - oder?
Aaron Kunz
@Albrecht Pohlmann Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen, also ist es an ihr, für Ordnung zu sorgen.
Lindenstock
auch zu Zeiten, als das israelische Militär im und nicht um den Gazastreifen stand, gab es Kassam-Raketen, die abgeschossen wurden.
Als Argument, warum dies durch das israelische Militär nicht unterbunden wurde, war angeführt worden, dies sei zu gefährlich. Damals war ein Ariel Scharon Regierungschef.
Tunnel in Rafah nach Ägypten gab es damals auch, die Notlage für die Palästinenser obendrein.
Monsieur Soquette
@Aaron Kunz Eben. Und daher hat sie auch weitere Verhaftungen vorgenommen.
Lindenstock
@Monsieur Soquette und Israel vorgeworfen, sich nicht an die mit ihr gemachten Vereinbarungen gehalten zu haben.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
@Albrecht Pohlmann Danke für die Aufklärung.
mowgli
Schön, dass es da, wo man die deutsche Sprache nutzt (die auch ich sprechen kann) inzwischen so etwas wie Informations-Pluralismus gibt!
Man kann also nicht nur die taz lesen, der Außenminister Frank-Walter Steinmeier zwar einen Link wert ist, die ansonsten aber abschreibt, was die Agenturen tickern. Man kann auch auf dem Weg zur Arbeit D-Radio Kultur hören – und sich erklären lassen, wie es womöglich tatsächlich gewesen ist.
Leute, die vor Ort (über-)leben müssen, haben dem Deutschlandradio erzählt, wurde da berichtet, dass die internen Feinden der Hamas, denen die Politik der Möchtegern-Politiker, die die Hamas regieren, nicht militant bzw. radikal genug sind, Israel zum nützlichen Idioten degradiert haben. Dank ihrer Führung sind die Israelis mittlerweile dermaßen dumm, dass sie sogar für Leute berechenbar geworden sind, die nichts weiter können als Raketen abfeuern, die ins Leere gehen. Wer also der Hamas deswegen schaden will, weil die sich mittlerweile ein (Über-)Leben MIT Israel und nicht nur eins OHNE Juden vorstellen möchte (und alle, die das nicht wollen, bekämpft), der kann sein Frühstücksei und seine Rente drauf verwetten: Die Machthaber in Israel (incl. Militärsprecher Peter Lerner) werden keinerlei Unterschiede macht zwischen der Hamas als Organisation und einzelnen Palästinensern innerhalb derselben. Genau so wenig, wie dpa es tut. Und leider auch die taz. Wenn die Hamas beginnt zu unterscheiden, nützt ihr und anderen deswegen leider kaum etwas.
Aaron Kunz
@mowgli Die Hamas kennt laut ihrer Charta keinen Frieden, sondern nur kurzfristige Waffenstillstände. Es ist außerdem keineswegs ausgeschlossen, dass die Hamas den IS nur vorgeschoben hat, um ein Druckmittel unterhalb offener Eskalation zu haben. Das bisher nichts über Verletzte berichtet wurde, deutet darauf hin, dass Israel die Hamas möglicherweise vorgewarnt hat, dass es einerseits solche Schläge nicht unbeantwortet lassen kann, andererseits aber kein Interesse an einer größeren Eskalation hat, zu der der Tod von Hamas-Kämpfern führen könnte.
lions
"Die Hamas kennt laut ihrer Charta keinen Frieden" Keinen Frieden mit Israel !
So hat sich das D.Ben-Gurion auch gedacht, allerdings mit Verständnis für diese. Sie kennen das Zitat sicher.
Lindenstock
"Die Hamas kennt laut ihrer Charta keinen Frieden", das ist mir unbekannt und wird sich auch kaum aus ihr belegen lassen.
Waffenstillstand gibt es seit letztem Jahr - wie will man dann Bomben auf Hamas rechtfertigen - die Versorgungslage und der Wiederaufbau in Gaza findet aufgrund nicht erreichender Hilfe von außen schlicht nicht statt.
Im Übrigen haben Hamasmitglieder von Seiten Israels im Westjordanland auch kein friedliches Leben.
Walter Koch
Werter Herr Lindenstock, hier ein Zitat aus der Hamas Charta:
Die Hamas..... „das Banner Allahs über jedem Zentimeter Palästinas zu entfalten“ (Art. 6). Erst wenn alle Muslime die Juden bekämpften und töteten, werde das jüngste Gericht kommen. Dieses werde die Vernichtung aller Juden vollenden (Art. 7). Palästina sei ewiger heiliger Besitz für alle kommenden Generationen der Muslime. Sie dürften weder auf einen Teil noch auf das Ganze jemals verzichten (Art. 11). Der Dschihad für seine Befreiung sei „angesichts des Raubes durch die Juden“ unvermeidlich (Art. 15) und für jeden Muslim an jedem Ort „die höchste persönliche Pflicht“. Internationale Diplomatie und Friedensinitiativen widersprächen dieser Pflicht, seien „reine Zeitverschwendung“ und machten nur Ungläubige zu Schlichtern in islamischen Ländern (Art. 13). Das Friedensabkommen Ägyptens mit Israel sei Hochverrat am Dschihad gegen den Welt-Zionismus. Die Hamas sei dessen Speerspitze und Vorhut, deren Kampf islamische Gruppen in der ganzen arabischen Welt nacheifern sollten wp.de
lions
@mowgli Das alles passt ebenso gut auf die, wie Netanjahu und Liebermann. Ihre politische Existenz hängt von den harten Jungs der Hamas ab und die Hamas ist so dumm und merkt es nicht. Ich sach da immer, die israel. Rechte hat die Hamas erst erschaffen. Rabin plus PLO wären doch nix mehr für die hitzigen Krieger von heute gewesen.
Lindenstock
man hat seit mehr als 70 Jahren immer einen Weg finden müssen, um nicht sachlich und nüchtern in Palästina nach Recht und Gerechtigkeit handeln zu können.
Das begann von vornherein mit der Verweigerung des Selbstbestimmungsrechtes der Palästinenser durch die britische Mandatsverwaltung, die eben andere Pläne hatte.
Die Maßnahmen werden nur immer der aktuellen Lage entsprechend etwas angepasst und haben dadurch das geschaffen, was nun im Heiligen Land vorzufinden ist.
Henri Sinople
@Lindenstock Meinen Sie hier Israel ?
Lindenstock
Wo(?) meinen Sie?
Ich erinnere aber in diesem Zusammenhang an Aussagen von Uri Avnery, der über die 50er Jahre berichtete, Versuche von Palästinensern, im Schutz der Nacht heimlich zu ihren Dörfern zurückzukehren, um zu schauen, was aus ihnen oder den Gräbern ihrer Vorfahren geworden war, wie auch um etwas vor der Flucht noch schnell Vergrabenes oder anders Verstecktes zu holen,
wären damals schon oft als Überfälle von Fedajin hingestellt worden, um dies anschließend als Vorwand dafür zu nehmen, Überfälle ins Westjordanland oder dem Gazastreifen zu unternehmen.
Ähnlich verhielt es sich früher mit der Regelung in der Mandatszeit, dass die bislang üblichen religiösen Handlungen, nicht aber deren Ausweitung oder Änderung in Jerusalem, zum Schutz des Friedens gewährt werden sollten.
Das passte es offenbar schon vor 1930 einigen nicht, zu bestimmten Zeiten an der Klagemauer und eben nur an der beten zu dürfen, und zwar Leuten, die dort gar nicht beten wollten. Vorwände für Aggressionen lassen sich also immer finden.
Später, nach der Besetzung im Jahre 1967 wurde dann ganze Häuserzeilen abgerissen und die Bewohner vertrieben, um vor ihr Platz zu schaffen.
Lindenstock
wenn die Hamas die IS nicht "kontrollieren" kann, dann....
wenn die Bevölkerung die Hamas nicht "kontrollieren2 kann, dann...
und bei alledem hätte eigentlich die Besatzungsmacht die Verantwortung für Ruhe und Ordnung zu übernehmen,
Das ist auch dann nicht anders, wenn die Wärter aus dem Gefängnis abgezogen werden, dies aber vom Militär umstellt bleibt, welches entscheidet, was und wer rein oder rauskommt.
Henri Sinople
@Lindenstock Gaza ist Teil von Ägypten - am besten Sie senden ihre Meinung nach dort.
christine rölke-sommer
'Asa war noch nie "Teil von Ägypten".
aber ich verstehe gut, dass Israel und seine best friends die '48 ethnisch weggesäuberten gern in die verantwortung anderer 'arabischer' nationalstaaten entsorgen möchten.
wenn die 'minderheit' nicht so groß ist, dann klappt es mit der jüdischen ethnokratie besser.
Walter Koch
@christine rölke-sommer Werte Frau Sommer, Fakt ist, das Gaza ein Teil von Ägypten war. Hier ist einer von vielen links: http://www.factsandlogic.org/ad_85.html
christine rölke-sommer
werter herr walter, dit steht schon inne bibel, dass 'Asa kein teil von Ägypten....
auch wenn das hasbara-teil, welches sie hier anschleppen, sie was anderes glauben machen will.
Walter Koch
Werte Frau Sommer,
Das ist ein Fakt. Was nicht in ihr Bild passt, wird einfach als Verschwörung der Hasbara abgestempelt. Schade, denn mit Einseitigkeit kommt man in diesem Konflikt keinen Schritt weiter.
christine rölke-sommer
@Walter Koch hä? was ist denn an der feststellung, dass 'Asa nie teil Ägyptens war, einseitig?
Walter Koch
@christine rölke-sommer Weil ihre Aussage nicht stimmt. Gaza war ein Teil von Ägypten
christine rölke-sommer
ach ja?
seit wann macht gelegentliche oberhoheit etwas zum teil von was?
im übrigen: selbst wenn es das mal gewesen sein sollte, sagen wir unter Ibrahim Pascha..... im friedensvertrag steht laut+deutlich, dass Ägypten dies teil nicht haben will.
und nun?
Walter Koch
Werte Frau Sommer,
Das ist ein Fakt. Was nicht in ihr Bild passt, wird einfach als Verschwörung der Hasbara abgestempelt. Schade, denn mit Einseitigkeit kommt man in diesem Konflikt keinen Schritt weiter.
Lindenstock
"Die Hamas hatte zuvor binnen zehn Tagen zwei Mal Raketen abgefeuert."
möchte man diese Meldung, die offenbar falsch ist nicht korrigieren?
Gideon Lewi schreibt zwar heute in der Ha´aretz. „Israeli propaganda isn't fooling anyone – except Israelis“,
aber da hat er sich offenbar geirrt.
Aaron Kunz
@Lindenstock Was heißt hier Propaganda? Nicht einmal deutschsprachige Kanäle der israelischen Armee behaupten, dass es die Hamas war.
warum_denkt_keiner_nach?
Was stimmt denn nun? Lt. SPON haben IS Leute Raketen abgeschossen.
christine rölke-sommer
das einzigste wo stimmt ist, dass 'wir' es nicht nötig haben zu unterscheiden.
'wir' wurden+werden mittlerweile nämlich als aufgeklärte judenfreundliche bewaffnete geboren. oder so.
und seien wir doch mal ehrlich: sind doch eh alles araber... die müssen erst noch durch reformation+aufklärung durch....
mir ist ja so Liebermann!
Steffi Stevenson
@warum_denkt_keiner_nach? Der Unterschied ist wohl auch nicht immer ganz einfach zu erkennen: Palästinensische Islamisten, dem sunnitischen Islam folgend, judenfeindlich, Aufklärungfern, bewaffnet.
Lindenstock
hier ist wieder mal ganz bewusst, in Kenntnis der Urheberschaft durch eine bestimmte Gruppe, eine andere angegriffen worden.
Im Übrigen ist die Hamas nicht judenfeindlich, es kümmern diese im Grunde überhaupt nicht. Sie muss sich nur mit den Leuten auseinandersetzen, die ihnen ihre Heimat und ein friedliches Leben auf und in diesem vorenthalten wollen.
Monsieur Soquette
@warum_denkt_keiner_nach? Ja, und zwar haben Salafisten geschossen, weil die Hamas einen IS-Aktivisten erschossen hat. Das heißt derzeit scheint es eine Art Bürgerkrieg in Gaza zu geben, und Israel wird in Mitleidenschaft gezogen.
christine rölke-sommer
"eine Art Bürgerkrieg in Gaza"
geht's nicht noch ne nummer größer?
Lindenstock
Immerhin, die UN schlägt zurück - in gewisser Weise jedenfalls.
Denn das Palestinean Return Center, von Volker Beck und etc. angefeindet, soll doch tatsächlich als permanente, beobachtende NGO von der UN zugelassen worden sein.
christine rölke-sommer
@Lindenstock wurde zugelassen. http://www.prc.org.uk/portal/index.php/activities-news/press-release/3415-palestinian-return-centre-granted-un-ecosoc-consultative-status
Lindenstock
Es ist das immer gleiche Erklärungsmodell und der selbe Hintergrund:
„Israel holds Hamas responsible for any rocket fire, though the sporadic attacks since an August ceasefire have been attributed to smaller groups which oppose Hamas rule.“
http://www.timesofisrael.com/israeli-planes-said-to-strike-gaza-after-rockets-hit-israel/
Wenn die Hamas aber Aufgaben nachkommen soll, die eigentlich der de facto Besatzungsmacht zukommen, dann müsste diese auch mit den entsprechenden Abhör- und Überwachungsanlagen ausgerüstet sein, mit Waffen ja ohnehin, oder?
Was will also Israel damit erreichen? Das Hamas einen totalen Kontrollstaat aufbaut oder weiterhin so gepiesackt werden kann, das sie selbst Vergeltungsraketen schießt?
Aaron Kunz
@Lindenstock Ach mit Waffen ist die Hamas ausreichend versorgt, außerdem kontrolliert Israel nur einen Teil der Grenzen. Wäre es eine "de facto-Besatzungsmacht", würden nicht so häufig Raketen fliegen....
Lindenstock
halten Sie sich doch einfach an die Aussagen der UN bzw. den Definitonen des Völkerrechts.
Die Ausflüchte zu denen sind ohnehin keinen Kommentar mehr wert.
jhwh
Gute Frage. Da scheint es Gaza-intern kompliziert zu werden. Die "Jerusalem Post" ist bei solchen Fragen meistens gut informiert:
"...The group that claimed responsibility for firing the rockets at Israel, calling itself the Omar Brigades, said the rocket fire on Wednesday was in retaliation for Hamas's killing of an Islamic state supporter a day earlier in Gaza..."
(http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/Israel-strikes-Hamas-targets-after-Gaza-rockets-land-in-Israel-404995)
Lindenstock
Eine Drohung von angeblich IS nahestehenden Gruppen, dass was passieren würde war gestern schon gemeldet worden.
Kompliziert wäre für manche die Erklärung, wieso Israel trotz Geheimdienst und besten Informationsmöglichkeiten die Hamas angreift. Für manche auch wieder nicht.
jhwh
@Lindenstock ... es ist noch absurder. Letzten Endes bestraft Israel die Hamas dafür, daß sie einen IS-Unterstützer umgebracht hat.
Lindenstock
@jhwh der Kreis schließt sich, wenn der IS in planvoller Absicht in dieser Weise die Hamas aus dem Feld schlagen möchte.
Monsieur Soquette
@jhwh Schon mal davon gehört, dass es in der Hamas verschiedene Strömungen gibt, also radikale Salafisten, Jihad, etc.?
christine rölke-sommer
am nächsten kommt wohl http://www.maannews.com/Content.aspx?id=765753
oder auch http://www.imemc.org/article/71821
was hingegen zh''l verlautbart, darf getrost ignoriert werden.
und ob jede selbsterklärte salafi-gruppe IS zugeschlagen werden darf?
nur weil mancher einem das solcherart erweiterte bedrohungsszenario so gut gefällt?
ich hab da zweifel.
Lindenstock
Dass über alle israelischen Online-Portale für jeden bekannt sein müsste, dass eine Salafistengruppe, die in Gegnerschaft zur Hamas steht sich als für den Abschuss verantwortlich bezeichnete, ist das eine.
Dass Israels Verantwortliche jedoch, Angriffe auf Einrichtungen der Hamas fliegen ließen, ist das andere Kennzeichnende, des eigentlich vorliegenden Sachverhaltes.
Was verspricht sich dpa von einer Nachrichtengestaltung, die die maßlose Willkür des israelischen Staates die den Angriff auf einer an dem Abschuss unschuldigen, aber dennoch angegriffenen Hamas verschweigt oder von was hat sie sich dabei leiten lassen? Von Infos der israelischen Regierung?
Der von der taz gewählte Titel sagt dazu ja fast alles, zumal auch der Abschuss vor einigen Tagen den Salafisten zuzuschreiben gewesen sein soll.
Wenn es darum geht die Hamas zu dämonisieren, ist Klitterung recht.
Ich hatte vor 4 Stunden, beim ersten Einschalten des Rundfunks in israelischen online-portalen geschaut, da konnte man es schon besser wissen und im Anschluss beim dlf nachgefragt, da aber ging die Meldung weiter unverändert halbstündlich raus und in der taz war noch gar nichts dazu erschien.
Der dlf: http://www.deutschlandfunk.de/gaza-israel-reagiert-mit-luftangriff-auf-raketenbeschuss.447.de.html?drn:news_id=489463
hingegen auch:
http://www.timesofisrael.com/israeli-planes-said-to-strike-gaza-after-rockets-hit-israel/