piwik no script img

Universität Bremen bekommt neues GebäudeForschung in Klimakammern

Im neuen BIOM-Gebäude der Universität Bremen werden Mikroorganismen unter artgerechten Bedingungen erforscht. Auch Gentechnik soll eine Rolle spielen.

Seminarräume, Labore und Büros: das neue Gebäude namens BIOM der Universität Bremen Foto: Senatspressestelle

Bremen taz | Eingeweiht ist es schon – aber genutzt werden kann es noch nicht. Das neue Gebäude der Universität Bremen, genannt BIOM, gehört von nun an zum Fachbereich 2 Biologie/Chemie. Es bietet ganze 5.200 Quadratmeter Fläche für Seminarräume, Labore und Büros.

Benannt ist es nach dem Begriff für den Großlebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten, also einem Ökosystem. In diesem Ökosystem werden künftig etwa 1.000 Studierende und 100 Beschäftigte mit diversen Organismen arbeiten. Letztere werden in den Klimakammern und Nasslaboren gezüchtet und erforscht werden.

Ein Nasslabor ist ein Labor, in dem man auch mit Organismen wie Plankton arbeiten kann, die ständig im Wasser sein müssen. Die Tischflächen sind also nicht aus Holz, sondern aus Kunststoff oder Stein. Außerdem will man in diesen Laboren mit Gentechnik, vor allem an Pflanzen, arbeiten, um sie zum Beispiel an den Klimawandel anzupassen. In den Klimakammern wiederum kann man Temperatur und Luftfeuchtigkeit so regulieren, dass die zu beforschenden Organismen artgerecht leben und adäquat untersucht werden können.

Insgesamt ist das BIOM in mehrere Module aus etwa 200 Quadratmetern Labor- und 140 Quadratmetern Bürofläche aufgeteilt. Doch wie man die Gesamtfläche des Gebäudes nutze, sei noch nicht festgelegt, sagt Professor Michael Friedrich vom Fachbereich Biologie/Chemie. Es hänge davon ab, wie viele Arbeitsgruppen man unterbringen wolle – und dann seien da ja noch die Lehrveranstaltungen.

Verzögerung wegen Corona

In der Tat war ein neues Gebäude dringend notwendig. Die Uni besteht seit gut 50 Jahren, und entsprechend sanierungsbedürftig sind die Gebäude. „Vor zehn Jahren wurden dann finanzielle Mittel frei, und die Funktionsplanung und Bedarfsanalysen begannen“, erzählt Friedrichs. Die alten Gebäude sollen nach und nach saniert werden, sobald das BIOM bezugsbereit ist.

Der Bremer Senat hat 45 Millionen Euro bewilligt, um das BIOM zu errichten. Ursprünglich sollte es schon im September 2021 fertig sein. Doch die Fertigstellung verzögerte sich und das Budget wurde um 2,56 Millionen Euro überschritten. Die Uni Bremen begründet Verzögerung und Kostensteigerung auf ihrer Webseite mit den Corona-Schutzmaßnahmen und gestiegenen Preisen für Baumaterial. Jetzt soll am Infrastrukturprogramm für Hochschulen des Bremen-Fonds, der zur Abfederung der Coronakrise aufgelegt wurde, gespart werden, um die Mehrkosten auszugleichen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!