piwik no script img

Union will auf Ampel zugehenChance fürs Wachstumschancengesetz

CDU und CSU signalisieren Kompromissbereitschaft in Sachen Wachstumschancengesetz. Die Union fordert Steuerentlastungen für Bauern.

Jens Spahn (CDU) will Steuererleichterungen für die Bauern Foto: Helmut Fricke/dpa

Berlin AFP | Im Streit um das Wachstumschancengesetz will die Union einem Medienbericht zufolge auf die Bundesregierung zugehen. Die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) berichteten am Donnerstag, die Union wolle eine Entlastung der Landwirtschaft unabhängig vom Agrardiesel vorschlagen.

Aus Sicht der Union wäre es demnach eine gangbare Alternative, land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bei der steuerlich begünstigten Gewinnrücklage entgegenzukommen. Dies käme sowohl Einzelunternehmern als auch Kapitalgesellschaften zu Gute. Die geschätzten Steuermindereinnahmen sollen dem Bericht zufolge gesamtstaatlich zwischen 250 und 550 Millionen Euro liegen.

Steuerlich begünstigte Gewinnrücklagen sollen landwirtschaftlichen Betrieben helfen, schlechte Erntejahre oder extreme Wetterlagen besser zu verkraften. Die Höhe der Rücklagen ist allerdings begrenzt. Durch einen Kompromiss zwischen Bundesregierung und den unionsgeführten Ländern könnte die Blockade zwischen Bundestag und Bundesrat beim Wachstumschancengesetz aufgelöst werden.

Das Gesetz sieht Entlastungen für Unternehmen in Höhe von rund drei Milliarden Euro vor. Die Union macht ihre Zustimmung im Bundesrat allerdings von einer Rücknahme der Streichung der Subventionen auf Agrar-Diesel für Landwirte abhängig.

Zankapfel Agrardiesel

„Im besten Fall nimmt die Bundesregierung die Steuererhöhung beim Agrardiesel zurück“, sagte der Vizevorsitzende der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), den RND-Zeitungen. „Oder sie legt dar, wie sie sonst die Landwirte entsprechend substanziell entlasten will.“

Das Wachstumschancengesetz als solches sei „in seiner jetzigen Form in Ordnung“, fügte Spahn hinzu. „Aber die Union kann dem nur zustimmen, wenn es spürbare Entlastungen für die Landwirtschaft gibt.“ CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte den RND-Zeitungen, die Ampel müsse „sich jetzt endlich bewegen und den Weg freimachen für eine echte Entlastung von Wirtschaft und Landwirtschaft“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Die Union scheint zu merken, dass ihre Fundamentalopposition nicht von allen Bürger*innen goutiert wird. Vielleicht aber bekommen die auch erheblichen Druck aus den eigenen Reihen, schließlich reklamieren sie die "Wirtschaftskompetenz" nur für sich allen.

  • Welch ein Unfug.



    Erpresserisch Forderungen stellen, welche höhere Subventionen im Ergebnis haben, als die Höhe die zuletzt eingespart wurde. Ein echter "Jensi", halt. Wir werden uns noch viel zu verzeihen haben, oder?

    • @Sonnenhaus:

      Politiker müsste man sein.



      Hat man auf einem Gebiet alles vergeigt, bekommt man ein neues Wirkungsfeld, um weiter sein Unwesen zu treiben.