Union und SPD im Bundestag: Neue Pläne für Klima und Energie
Mehr Tempo bei der Energiewende, um die neuen Klimaziele auch zu erreichen? Darauf konnten sich die Regierungsfraktionen nicht wirklich einigen.
Über begleitende Änderungen anderer Gesetze und Verordnungen in der Energie- und Klimapolitik, die für das Erreichen der neuen Ziele zentral sind, haben Union und SPD im Bundestag bis jetzt verhandelt. Am Montagabend gaben die Fraktionen nun etliche Einigungen bekannt.
Eine entscheidende Frage haben sie demnach nicht geklärt: inwiefern es beim Ökostromausbau bis 2030 schneller vorangehen soll als bisher geplant. Nur für das kommende Jahr wollen die Fraktionen die Ausschreibungsmengen für Wind- und Solarstrom schon erhöhen.
Allerdings sollen bestehende Windkraftanlagen künftig leichter durch neue ersetzt werden können. Außerdem sieht das Papier vor, Kommunen künftig finanziell an Solaranlagen auf Freiflächen zu beteiligen.
Mieter:innen sollen CO2-Preis beim Heizen allein zahlen
Auch zur umstrittenen Aufteilung des CO2-Preises auf Öl und Gas zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen gab es den Angaben zufolge keinen neuen Kompromiss. Die Unionsfraktion hatte eine entsprechende Einigung der Bundesregierung Anfang Juni platzen lassen.
Die hatte auf den Vorschlag der SPD vorgesehen, den CO2-Preis in diesem Bereich hälftig aufzuteilen, obwohl er ansonsten für die Endverbraucher:innen anfällt. Auch Klimaschützer:innen hatten sich dafür ausgesprochen, wollten teils sogar die Vermieter:innen stärker zur Kasse bitten.
Das Argument: Die Mieter:innen haben zwar Einfluss auf die Nutzung der Heizung, aber nicht auf deren Art oder auf die Dämmung der Gebäude – jetzt sollen sie dennoch allein für die CO2-Kosten aufkommen.
Dafür sollen künftig mehr Unternehmen, die den CO2-Preis auf Öl und Gas zahlen, von staatlichen Entschädigungen profitieren. Außerdem wird die sogenannte Carbon-Leakage-Verordnung dahingehend angepasst, dass Unternehmen mit einem geringeren Energieverbrauch künftig finanziell entlastet werden sollen. Die Verordnung soll verhindern, dass Unternehmen aus Wettbewerbsgründen ins Ausland abwandern.
Eine weitere Einigung gibt es zum grünen Wasserstoff, der künftig komplett von der EEG-Umlage befreit sein soll. Das soll Unternehmen den Umstieg auf saubere Energiequellen erleichtern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ungerechtigkeit in Deutschland
Her mit dem schönen Leben!
Verkauf von E-Autos
Die Antriebswende braucht mehr Schwung
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Warnstreiks bei VW
Der Vorstand ist schuld
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht
Die HTS in Syrien
Vom Islamismus zur führenden Rebellengruppe