Überschwemmungen in Nigeria: Bereits mehr als 600 Tote
In Nigeria haben Fluten seit Juni zu großem Leid geführt. Mehr als 1,3 Millionen Menschen wurden obdachlos. Außerdem fehlt es im Land an Essen.
Allein im Laufe der vergangenen Woche kamen hundert Todesopfer durch die Überschwemmungen hinzu, wie das Ministerium mitteilte. Dieser „astronomische“ Anstieg sei darauf zurückzuführen, dass viele nigerianische Bundesstaaten nicht auf derartig heftige Regenfälle vorbereitet gewesen seien.
Mehr als 82.000 Wohnhäuser sowie knapp 110.000 Hektar Ackerland wurden den Angaben zufolge völlig zerstört. Im Jahr 2012 waren durch Überschwemmungen in Nigeria 363 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2,1 Millionen weitere wurden damals durch die Fluten aus ihren Häusern vertrieben.
Die Regenzeit in Nigeria beginnt in der Regel im Juni. Seit August wurde das mit rund 215 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Afrikas von besonders heftigen Regenfällen heimgesucht, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Für die kommenden Wochen wird mit weiteren Regenfällen und Hochwasser-Schäden gerechnet.
Klimakatastrophe führt zu mehr Extremwetter-Ereignissen
Wissenschaftlern zufolge nehmen Extremwetter-Ereignisse wie Überschwemmungen durch die Erderwärmung an Häufigkeit und Intensität zu. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders drastisch zu spüren.
Die Länder in der Region leiden außerdem unter den Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, die zur Verknappung und Verteuerung von Lebensmittellieferungen führt. Die Reis-Produzenten in Nigeria warnen, dass die gegenwärtigen Überschwemmungen die Preise im Land in die Höhe treiben dürften. Reis-Importe aus dem Ausland sind verboten, um die heimische Produktion anzukurbeln.
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