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US-Milliardär will VideoplattformKonsortium für Tiktok

Die beliebte App TikTok muss in den USA bis Ende April 2025 verkauft werden, um ein Verbot zu umgehen. Jetzt will ein Milliardär zugreifen.

TikTok: Die chinesische App steht unter Spionageverdacht Foto: Jenny Kane/ap

Bangalore rtr Der US-Milliardär Frank McCourt will Tiktok bei einem möglichen Zwangsverkauf der Kurzvideo-Plattform übernehmen. Dazu forme er unter dem Dach seines „Project Liberty“ ein Konsortium, teilte der Unternehmer und frühere Besitzer des Baseball-Teams Los Angeles Dodgers am Mittwoch mit. Unterstützung erhalte er dabei unter anderem von Tim Berners-Lee, dem Erfinder des World Wide Web.

Einem US-Gesetz zufolge muss die chinesische Tiktok-Mutter ByteDance die vor allem bei Jugendlichen beliebte App bis Ende April 2025 verkaufen, um ein landesweites Verbot des Dienstes abzuwenden. ByteDance will allerdings gegen dieses Gesetz klagen und würde Tiktok Insidern zufolge eher dichtmachen als verkaufen.

Aufgrund ihrer Nähe zur chinesischen Regierung stehen ByteDance und Tiktok in zahlreichen Ländern unter Spionageverdacht. Behörden befürchten, dass die Volksrepublik persönliche Daten der Nutzer unter ihre Kontrolle bringen und die öffentliche Meinung manipulieren kann.

Project Liberty will die Tiktok-Software nach eigenen Angaben zu „Open Source“ machen. Dadurch würde der Programmcode frei zugänglich und könnte von jedem verändert werden. Zu den bekanntesten Beispielen dieser Software-Kategorie zählen das Betriebssystem „Linux“ und der Internet-Browser „Firefox“.

Project Liberty hat sich auf die Fahnen geschrieben, Bürger, Techniker, Wissenschaftler und Politiker zusammenzubringen, um ein „besseres“ Internet aufzubauen, „in dem wir unsere Daten selbst verwalten, die Plattformen steuern und die Macht zurückerobern“.

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2 Kommentare

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  • Damit jeder sein eigenes tiktok machen kann oder wie? Nur leider wollen die meisten Leute das zentrale Netzwerk, in dem sie alle sehen können und von allen gesehen werden und leicht konsumieren können

  • Ach, was wäre das schön. Wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer bis zur nächsten Kommerzialisierung oder staatskapitalistischen Übernahme.