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US-Drohnenangriff in SomaliaAl-Shabaab-Ausbildungslager zerstört

Bei einer Attacke des US-Militärs sollen mehr als 150 Kämpfer der islamistischen Miliz getötet worden seien. Angeblich planten die Kämpfer einen großen Anschlag.

Der letzte Anschlag von Al-Shabaab in Mogadischu kostete 20 Menschen das Leben. Foto: ap

Washington afp/rtr | Das US-Militär hat bei einem Drohnenangriff in Somalia nach eigenen Angaben mehr als 150 Kämpfer der islamistischen Al-Shabaab-Miliz getötet. Die Attacke am Wochenende habe sich gegen ein Ausbildungslager der Extremisten knapp 200 Kilometer nördlich von Mogadischu gerichtet, teilte das Pentagon am Montag in Washington mit. Einer ersten Bewertung zufolge seien „mehr als 150 Terrorkämpfer“ getötet worden.

Die Al-Shabaab-Kämpfer planten den Angaben zufolge einen „groß angelegten“ Anschlag, der eine Gefahr für US-Soldaten und Einheiten der Afrikanischen Union (AU) dargestellt hätte. „Wir wissen, dass sie kurz vor dem Verlassen des Lagers waren“, sagte Pentagon-Sprecher Jeff Davis. Der Drohnenangriff habe im Laufe des Samstags (US-Zeit) stattgefunden. Weitere Einzelheiten nannte Davis nicht.

Die Al-Shabaab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats und verübt immer wieder blutige Anschläge. Sie hat wiederholt Anschläge auf Hotels und Restaurants in der Hauptstadt Mogadischu und anderen Städten des Landes verübt. Auch Ziele in Kenia, dessen Militär wiederholt gegen die Extremisten im Nachbarland vorgegangen ist, hat sie attackiert.

Derzeit sind etwa 22.000 Soldaten einer AU-Mission in dem Land am Horn von Afrika stationiert. Sie unterstützen die international anerkannte Regierung in Mogadischu.

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4 Kommentare

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  • "Krieg gegen den Terrorismus" - ein sich selbst erhaltendes System. Jetzt hat die US-Army 150 "Terrorkämpfer" getötet - was wird besser? Wenn sie 1500 tötete, was würde besser? Wenn sie 15.000 tötete - was würde besser werden? - Nichts. Jeder getötete "Terrorkämpfer" (in anderen Zusammenhängen werden sie auch gern "Rebellen" genannt) schreit nach Rache. Da sich die Kämpfe im fremdbesetzten Land abspielen, werden die "Terrorkämpfer" immer wieder Zulauf bekommen, um die Fremdlinge zu vertreiben. Es ist ein fundamentaler Irrtum, bei solchen Konflikten anzunehmen, man müsse nur genügend von den "Bösen" töten - am besten natürlich "alle" - und es würde sich Frieden einstellen. Sollten die USA und seine Verbündeten dies tatsächlich glauben, wäre es an kindlicher Naivität im schlechten Sinne nicht zu überbieten, es manifestierte sich darin eine ungeheure Dummheit, die so umfassend wäre, daß sie innerhalb des Systems kaum mehr wahrgenommen werden könnte. - Möglich aber auch, daß die westlichen Eliten wissen, daß dieser Krieg nicht zu beenden ist - weil sie ihn zur Erhaltung ihres Wirtschaftssystems und zur Bewältigung von Finanzkrisen schlichtweg benötigen. Dann wäre es zum Erhalt des Systems wichtig, daß dieser "Krieg gegen den Terrorismus" nie aufhört. - Vielleicht treffen auch beide Fälle gleichzeitig zu. In beiden geht eine solche Politik auf Kosten der gesamten Menschheit im allgemeinen - und für uns hier auf Kosten Europas im besonderen. So oder so, es ist eine verbrecherische Politik. - Und genau aus diesen Gründen gibt es nichts jubeln, wenn wieder 150 "Terrorkämpfer" getötet worden sind.

    • @Albrecht Pohlmann:

      Wenn solche Schläge dazu beitragen, Anwärtern auf Teilnahme am Dshihad die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens vor Augen zu führen, dann bitte mehr davon und in kürzeren Abständen.

      • @Trabantus:

        Ich vermute, daß Sie mich nicht verstanden haben. Sie reproduzieren jedenfalls diejenige Argumentation, deren Aussichtslosigkeit ich versucht habe darzustellen.

    • @Albrecht Pohlmann:

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