UFA-Filmnächte: Alte Filme zusammengepuzzelt
An drei Abenden werden bei den UFA-Filmnächten auf der Museumsinsel historische Stummfilme gezeigt. Die Filme stammen aus der Weimarer Zeit.
Diese Abende sind nicht nur eine Hommage an das frühe Kino, sondern auch eine Feier der Filmkunst, die es ermöglicht, in die kulturellen und gesellschaftlichen Strömungen der 1920er Jahre einzutauchen.
Gezeigt werden restaurierte Filmwerke, die heute nur noch in wenigen Archiven existieren. Die Auswahl der Filme liegt in den Händen eines Kurators, der in enger Zusammenarbeit mit Institutionen und Archiven weltweit steht. Diese widmen sich der oft mühsamen und zeitintensiven Aufgabe, alte Filmrollen zu restaurieren und wieder in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu lassen.
Echte Dedektivarbeit
Die Aufgabe besteht darin, die bestmöglichen Kopien der Filme zu finden. Dabei gleicht die Restaurierung einem riesigen Puzzle, bei dem Fragmente aus verschiedenen Quellen zusammengeführt werden, um den Film in seiner ursprünglich vorgesehenen Form zu rekonstruieren. Christian Müller, Sprecher der UFA-Filmnächte, beschreibt den Prozess als „eine reine Detektivarbeit“.
Müller erzählt: „Eine echte Entdeckung ist der erste Dokumentarfilm über Berlin aus dem Jahr 1925.“ Der Film „Die Stadt der Millionen. Ein Lebensbild Berlins“ zeigt in bisher ungesehener Qualität das pulsierende Leben in der deutschen Hauptstadt in den 1920er Jahren. Passend zur Stadt wird er von DJ Raphaël Marionneau live musikalisch begleitet. Die Kombination aus historischen Bildern und moderner Musik verspricht ein audiovisuelles Erlebnis, das die Zuschauer in die Vergangenheit Berlins zurückversetzt.
Aber auch die übrigen Filme des Programms, wie Ernst Lubitschs „Kohlhiesels Töchter“, bieten Einblicke in die Filmgeschichte und eröffnen Perspektiven auf die damalige Zeit. Sichtbar werden dann auch mitunter stark veralte Sichtweisen, etwa im Bezug auf Geschlechterrollen und gesellschaftliche Normen. Um den historischen Kontext besser verständlich zu machen, werden diese Filme entsprechend eingeführt und erläutert, sodass die Zuschauer:innen selber eine zeitgemäße Einordnung vornehmen können.
Für das gesamte Event sind nur noch wenige Restkarten erhältlich, trotz eines stolzen Preises von 20 Euro pro Veranstaltung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Christian Lindner
Die libertären Posterboys
Außenministerin zu Besuch in China
Auf unmöglicher Mission in Peking
Olaf Scholz’ erfolglose Ukrainepolitik
Friedenskanzler? Wäre schön gewesen!
Rücktrittsforderungen gegen Lindner
Der FDP-Chef wünscht sich Disruption
Neuer Generalsekretär
Stures Weiter-so bei der FDP
Zuschuss zum Führerschein?
Wenn Freiheit vier Räder braucht