Türkei nach dem Anschlag: Strafmaßnahmen auf mittlerer Ebene

Die Regierung hat den Polizeichef und die Leiter der Geheimdienst- und Sicherheitsabteilung der Polizei von Ankara suspendiert. Minister müssen nicht zurücktreten.

Weiße Luftballons, an die Namensschilder geheftet sind, fliegen in den blauen Himmel

Während die Namen der Anschlagsopfer gen Himmel fliegen, werden die Verantwortlichen ganz oben nicht belangt. Foto: reuters

ISTANBUL dpa | Nach dem verheerenden Anschlag von Ankara mit fast 100 Toten hat die türkische Regierung den Polizeichef der Hauptstadt seines Amtes enthoben. Auch die Leiter der Sicherheits- und der Geheimdienstabteilung der Polizei in Ankara seien suspendiert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.

Damit solle eine umfassende Untersuchung des schwersten Anschlags in der Geschichte der Türkei ermöglicht werden. Bei dem Doppelanschlag am vergangenen Samstag waren nach Regierungsangaben mindestens 97 Menschen ums Leben gekommen.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Dienstagabend Rücktrittsforderungen an die Adresse von Ministern wegen der Bluttat zurückgewiesen. Kritiker hatten den Behörden Versagen vorgeworfen.

Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hatte gefordert, der Innen- und der Justizminister sollten zurücktreten. Erdogan sagte: „Wir führen einen Staat, und wir sind auch nur Menschen. Jeder von uns kann Fehler machen.“ Erdogan kündigte eine Untersuchung des Anschlags durch den ihm direkt unterstellten Staatskontrollrat an.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.